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2Ü45. Franz Ertinger, Zeichner und Radirer, geboren zu Colmar,
oder in Wyl1640, gest. in Paris um 1700. Einer
" j der talentvollsten Künstler seiner Zeit, hinterliess
i. Lwöwcdäßßfffze). er eine bedeutende Anzahl von radirten Blättern,
j e welche leicht geätzt, und dann mit der Schiieid-
nadel übergangen sind. Nach Joseph Werner und
Rayniond la Fage radirte er viele biblische und mythologische Vor-
Stellungen. Dazu kommen dann auch noch mehrere Bildnisse, allegor-
ische Compositionen, Bilder aus der Zeitgeschiclite, Landschaften, ar-
chitektonische Ansichten u. A. Auf den meisten Blättern steht der
Name des Künstlers. Die Initialen desselben findet man auf Blättern
in C. du MolineUs: Lc grand Cabinet etc. Paris 1692. Die Cursiven
stehen auf dem Blatte mit dem Bildnisse des Künstlers. Er ist in
halber Figur in einer Einfassung mit zwei allegorischen Figuren vor-
gestellt. Unten mit der Schrift: Franciscus Ertinger ist mein Nam,
zwayen edlen Künsten underthan etc, 8. Das ausführlichste Verzeichniss
von Blättern gibt Ch. le Blanc im Manuel de l' Amateur d' Estampes
II. p. 202.
2946. Christian Friedrich Ezdorf, Landschaftsmaler und Radirer,
der Bruder des unter CE. I. N0. 2493 eingeführten
Johann Christian Michael Ezdorf, wurde 1807 zu Pösneck
in Thüringen geboren, und an der Akademie in München zum Künstler
herangebildet. Er trat aber bald in die Fiissstapfen seines Bruders,
und malte wie dieser mit Vorliebe düstere Waldgegenden, Felsenthäler
mit Wasserfällen. Winterlandschaften mit Thieren u. dergl. In seinen
Gemälden herrscht grosse Naturwahrheit, und mehr Abwechslung, als
in jenen des Bruders. Die Initialen des Namens kommen immer auf
kleineren Bildern und Zeichnungen vor. auf grösseren Gemälden steht
der Name. Er zeichnete F. Ezdorf, der Bruder C. Ezdorf. Auch Etzdorf
wird. geschrieben. Die Buchstaben If. E.. w1e_oben gegeben, stehen auf
einigen radirten Blättern dieses Meisters. Seine Radirungen erschienen
nach und nach einzeln in verschiedenem Formate, im Jahre 1850 wurden
aber in München 15 Platten auf chinesisches Papier abgedruckt. Diese
Blätter sind nach eigenen Zeichnungen des Künstlers radirt, aber noch
nicht das vollständige Werk desselben. Dazu kommen noch einige grössere
Blätter, welche geätzt, und mit dem Sticlicl leicht übergangen sind,
meistens qu. fol. und kl. qu. fol. Ein Theil derselben ist nach Zeich-
nungen des J. G. M. Ezdorf ausgeführt. Von zwei Blättern nach dem-
selben in gr. fol. stellt das eine eine Landschaft mit gedeckter hölzerner
Brücke, das andere den Sturm in den Bäumen und die hochbewegte See
vor, 1341 und 1850, Eine Lithographie nach C. Ezdorf gibt eine Land-
schaft mit badendeii hlädchen, qu. fol. Die oben gegebenen Buchstaben
stehen auf folgenden Radirnngen, sie dürften aber auch noch auf an-
deren Blättern vorkommen.
i) Gebirgsgegend mit einem Wasserfalle, welcher durch Felsen
nach rechts hin abstürzt. Rechts im beschatteten Vorgrunde steht ein
Blockhaus auf Pfählen. Links oben bemerkt man ein anderes-Haus,
welches ein Ficlitenbaum überragt. An dem letzteren Hause steht eine
Figuyg Unten gegen YGClltSZ _F E. H, 3 Z. 5 L. Br. 2 Z. 9 L.
"2 ebirgsgegeiid mit einem kleinen Wasserfall, welcher gegen
links mäuft, An einem niedrigen Felsen steht eine Bretterhütte, zu
welcher vom Vorgrnnde rechts aus der Weg führt. Jenseits der Hütte
ist Waldnng. Mit FE. H. 3 Z. 5 L. _Br. 2 Z. 8 L.
3) Landschaft mit einem aus dem Mittelgrunde kommenden Wasser,
welches die ganze Breite des Blattes einnimmt. Links vorn führt ein