1990
1991.
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Unbekannter Stemäelschneider. Man findet eine Medaille mit dem
Bildnisse des Papstes regor XIII., und mit der geöffneten hl. Pforte
auf dem Avers, MDLXX. Die Buchstaben F. C. können sich auf Cavino
beziehen, da dieser Meister 1570 starb.
Franoasoo Gornar, Münzaufseher in Venedig von 1655 -1656.
Francois Ghäron, Stempelschneider, geb. zu Luneville 1635, gest.
1699. Einer der vorzüglichsten Meister seiner Zeit, arbeitete er für
den französischen und für den päpstlichen Hof. Man findet hlcdaillen
mit F. C. und F. C. F.
Filippo Gropanese, Medailleur in Rom um 1756 1773. Dieser
Künstler dürfte nur sehr selten F. C. gezeichnet haben. Er schnitt
seinen langen Namen ein. Letzterer steht z. B. am Arme der Büste
des Papstes Clemens XIV. auf einer Medaille von 1771, welche im
Revers die Liberalitas mit dem Füllhorn vorstellt.
1990- Francis Graig, Formschneider in London, gehört zu den
71 früheren englischen Künstlern seines Faches, welche
6., in der Geschichte der neueren Xylographie Epoche
machten, erreicht aber an Verdienst die Bewik, Clenell, Branston u. A.
nicht. Blätter von seiner Hand ündet man in: The Provintial Antiquities
and pictoresque scenery of Scotland. London 1819, 4, und in dem Werke
des Malers W. M. Craig: A Coursejf Lcctures an Drawing, Pamting
and Engraving etc. London 1821. 8.
1991- Marc Antonio Franciabigio, Historien- und Bildnissmaler,
geboren zu Florenz 1483, gestorben 1524. Freund und
EI Mitarbeiter des Andrea del Sarto, widmete ihm Vasari
, eine eigene Biographie, welche noch immer massgebend
ist, obgleich dieser Schriftsteller mit den zarten und anmuthigen Bildern
des Franciabigio und Francesco Ubertini il Bachiacca nicht ganz im
Reinen war. Bachiacca kam ebenfalls mit Andrea in freundschaftliche
Berührung, und da er wie Franciabigio im Style demselben sehr nahe
steht, so konnte es sich leicht treffen, dass die Werke beider Künstler
mit einander verwechselt wurden. Wir haben darüber unter den Ini-
tialen F. B. N0. 1925 eine Vermuthung geaussert, indem ein A. S.
MDXXIII. F. B. gezeichnetes Gemälde der k. Gallerie in Dresden dem
Andrea del Sarto und Francia Bigio gemeinschaftlich zugeschrieben
wird, da die Buchstaben F. B. auf letzteren gedeutet werden. Dieses
Gemälde enthält Scenen aus dem Leben des Königs David, und wird
von A. Reumont (Andrea del Sarto S. 140) unbedingt diesem Künstler
und dem Franciabigio zugeschrieben. Vasari redet aber nicht von An-
drea's Theilnahme, sondern bemerkt nur, es habe dem Francia vielen
Ruhm erworben. Desswegen wird es wohl jetzt in J. Hübner's Catalog
der königl. Gallerie in Dresden N0. 25 dem Francia Bigio allein zuge-
schrieben, wir haben es aber gewagt, die Buchstaben F. B. auf Fran-
cesco Bachiacca zu erklären, und A. S. bedeutet sicher eher Anno Sa-
lum, als Andrea del Sarto. Uebrigens schliessen wir den Franciabigio
nicht aus, da Vasari dessen Theilnahme bestätiget. Diese Künstler ar-
beiteten gemeinschaftlich an dem Werke, obgleich Bachiacca von Vasari
nicht genannt wird. Letzterer wusste aber nur seinen Beinamen nicht,
sondern bringt ihn unter dem Geschlechtsnamen Francesco d'Albertino
mit Francia in Berührung. Dieser Albertino ist sicher aus llbertini
entstanden, und somit haben wir auch den Francesco Ubertiniil Bachi-
acca, auf welchen die Buchstaben (33- Passen- Auf der? Gemälde in
Dresden kommt aber auch das zweite der gegebenen Zeichen mit der
Jahrzahl MDXXIII vor, welches dem Franciabigio angehört. Das erste
Monogramm steht auf einem Gemälde dieses Meisters in der Gallerie