1947
1950.
719
alle nach Zeichnungen von A. Bloemaert. Die Landschaften bilden eine
Folge von 15 Blättern mit bäuerlichen Figuren und Hütten. Auf dem
ersten sitzt links eine Hirtin, wie sie nach dem Vogel im Fluge deutet.
Abr. Bloem. inv. F. B. filius fecit et exe, qu. fol. Die zweiten Abdrücke
haben Visscher's Adresse. Eine zweite landschaftliche Folge mit Hütten,
Felsen, Strandgegenden dac. ist kleiner. Das erste Blatt mit zwei Hunden
und einem Knaben ist bezeichnet: F. B. fitius fecit. Nicolaus Visscher
excuzL, qu. 8. Auch einige Blätter in Helldunkel sind auf solche Weise
bezeichnet. Solche Clair-obscnrs sind im Zeichenbuche des Abraham
Bloemart, Folge von 120 Blättern unter dem Titel: Prima pars. Artis
Apelleae Liber hie etc. Fridericus Blocmaert fitius so. et earcudu kl. fol.
1947. Friedrich Brand, Landschaftsmaler und Radirer von Wien,
fß f?) ist oben unter dem Monogramme No.1922 eingeführt,
OFJ und es ist auch bereits angedeutet, dass die Initialen
m f) des Namens auf radirten und gestochenen Blättern
- vorkommen. Die Anzahl derselben ist bedeutend, da
Brand nur in seinen früheren Jahren malte. Sie bestehen in Land-
schaften mit Staiiage von Figuren und Thieren, in verschiedenen An-
sichten von älteren und neueren Gebäuden, in Marinen und Vignetten,
theils radirt, theils auch mit dem Stichel vollendet. Dazu kommen noch
einige schöne Blätter in Aquatinta, deren ebenfalls mit den Initialen
bezeichnet sind. Brand war k. k. Hofzeichenmeister und zweiter Pro-
fessor der Landschaftsmalerei an der k. k. Akademie in Wien. Der
Buchstabe P, welcher sich an die dritten Namensbuchstaben schliesst,
bedeutet daher entweder Pictor oder Professor.
1948. Fingirtes Zeichen, welches wahrscheinlich der Maler Bar-
tholomäus Weiss in München zur Bezeichnung eines von
ß ihm radirten Blattes in Anwendung brachte. Dieses Blatt
- stellt ein junges Mädchen mit dem Kaninchen nach einer
Zeichnung von Amiconi vor. B. Weiss ahmte mit der Nadel die Ma-
nieren verschiedener Meister nach, und suchte durch eine falsche Be-
Zeichnung denselben Blätter unterzustellen. Jenes mit dem erwähnten
Mädchen ist aber im alten Drucke ohne Namensandeutung, 8.
Francesco BELTtOIOZZi, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
Florenz 1730, gest. zu Lissabon 1813. Einer der
m berühmtesten Künstler seiner Zeit, hinterliess er
. Jhfß eine grosse Anzahl von Blättern, welche mit der
2 Nadel, dem Stichel und in Punktirmanier ausgeführt
JB sind. Die Blätter letzterer Art fanden ausserordent-
liehen Beifall, und daher fand er viele Nachahmer, welche aber bald
missachtet wurden. Mit Unrecht nennt man aber Bartolozzi den Er-
finder der Punktirkunst, da sie schon früher, wenn auch mit weniger
Erfolg, geübt wurde. Anf den meisten Blättern dieses Meisters steht
der Name. Die Initialen desselben findet man auf Landschaften nach
Zuccarelli, auf dem Blatte mit Adam und Eva im Paradiese nach
G. B. Oipriani, und auf etlichen anderen punktirten Blättern. Auch
auf Blättern in Zeichnungsmanier nach B. Castiglione kommen die
Cursiven vor. Bartolozzi lieferte für mehrere Zeichnungsimitations-
Werke Blätter.
1950. Unbekannter Künstler, welcher wahrscheinlich zu den
Malern gezählt werden muss, und gegen Ende des 18. Jahr-
ßß hunderts lebte. Herr J. A. Berner kennt ein radirtes Blatt
von seiner Hand, welches anderwärts nicht beschrieben wird. Es ist
diess eine Landschaft mit drei Bäumen rechts im erhöhten Vorgrunde,