Volltext: CF - GI (Bd. 2)

1856 
1858. 
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1856. lleiurichgliriedrich Pilger, Historienmaler, geb. zu Heilbron 
1751, gest. zu Wien 1818, als k. k. Rath und Direktor der 
I! Akademie der Künste. Ein Künstler von grossem Talente, 
und einer der Repräsentanten der älteren akademischen Richtung, be- 
hauptete er viele Jahre das Feld, und wurde als Stern erster Grösse 
am österreichischen Kunsthimmel gepriesen. Er steht aber auf der 
Stufe des Rafael Mengs , auf welcher wir ihn belassen, da es sich 
nicht um Gemälde, sondern um die radirten Blätter des Meisters handelt. 
Dieses sein Werk besteht aus 14 Blättern, deren einige mit dem Buch- 
staben F. bezeichnet sind. Darunter verdient jenes mit Moses und Aaroii 
besondere Beachtung, 4. Auch das mit F. bezeichnete Blatt, welches 
Jupiter und Juno oder Hebe vorstellt, ist geistreich behandelt, fol. 
Zwei Mezzotintostiche, die Bildnisse des Grafen Iwan Tschernitschetf, 
und des Grafen Terzi, gehören zu den Seltenheiten. Sein erster Ver- 
such im Radiren datirt von 1767. Es ist diess die Büste eines Greises 
mit erhobenen Händen, 16. Dieses geistreiche Blatt ist selten, und 
noch seltener das Blatt in Kreidemanier, welches ebenfalls eine Büste 
vorstellt. 
In der k. k. Kupferstichsammlung zu Wien sind drei Bände mit 
Stichen und Lithographien nach Gemälden und Zeichnungen Fügeids. 
Es sind auch Originalzeichnungen, und allerlei Varianten beigefügt. 
Dieses Werk besass der Silberarbeiter J. E. Würth, der vieljährige 
Bewunderer des Meisters. Die Begeisterung für Füger und Coiisorten 
ist längst verschwunden. Leider ist man aber gegen die Idealisten da- 
maliger Zeit nicht selten ungerecht geworden. Auch sie haben ihre 
Verdienste, wenn auch der Massstab unserer modernen Kunstanschauung 
nicht mehr für sie passt. Dass sie alles Heil in dem akademischen 
Zunftzwang suchten, ist ihnen oft genug vorgeworfen worden. F üger 
und Caucig waren höchst erbosst über die Deutschthümler, welche in 
den letzten Jahren ihres Lebens auftraten, und von dem Streben der 
grossen Reformatoren der neueren Kunst hatten sie keinen Begriff. 
1857. Eustach Friedrich, Geometer und Kupferstecher von Bamberg, 
ist oben unter E. F. N0. 1573 eingeführt. Der Buchstabe F. 
y steht auf einem radirten und gestochenen Blatte mit der Ansicht 
- der Altenburg bei Bamberg. Man findet es in Oesterreicheüs 
geschichtlicher Darstellung der fränkischen Burgen, qu. 8. 
1858. Max Frauok, Maler und Lithograph von Düsseldorf, machte 
seine Studien an der k. Akademie in München, und brachte 
C7 daselbst 1814 als Eleve eine Reihe von Oelgemälden zur Aus- 
 f: stellung. Darunter waren Bildnisse und historische Darstell- 
ungen, welche den Anforderungen damaliger Zeit entsprachen. Franck 
befasste sich aber auch mit der damals noch in ihrer Ausbildung be- 
griffenen Lithographie. Er unternahm ein Werk mit Bildnisseii, welches 
unter folgendem Titel erschien: Deutsche Künstlergallerie. herausgegeben 
von Maa; Franck. 80 lilhographirte Portratts mit biographischen Notizen. 
München 4813, fol. Im Jahre 1818 erschien eine zweite Auflage in 4. 
Franck gab auch eine Folge von Bildnissen bayerischer Regenten heraus, 
welche Lipowsky mit Text begleitete, fol. _Die Platten wurden öfter 
abgedruckt, da man das Werk als Preis in die Schulen brachte. Später 
verschwindet Franck aus München, und wir konnten seine weitere Spur 
nicht mehr verfolgen. Einige Zeit verlebte er in Stuttgart. Daselbst 
lithographirte der Künstler die Büste Schiller's nach Dannecker, fol. 
Später soll er nach Frankreich gegangen seyn. Nach Heller (Monogr, 
Lexicon S. 128) zeichnete er F. f. Man wird daher diese Buchstaben 
auf Lithographien, und vielleicht auch auf Gemälden finden. 
Monogi-ammisten Bd. II. 44
	        
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