1325. Franools Fradin, Metallschneider und Buchdrucker in Lyon,
tritt zu Anfang des 16. Jahrhunderts auf, und hatte wohl
einen gleichnamigen Sohn, welcher noch 1558 thätig war.
In diesem Jahre schnitt nämlich ein F. Fradin das Bildniss
des Dichters Johannes Girard in Holz. Das älteste uns be-
kannte, aber kaum erste Druckwerk des alten F. Fradin sind
die Opern Amaldi di Villanova. Lugduni Impress. p. Franciscum Fradin
1509, fol. Ein anderes Werk ist betitelt: Lectura super Inforciatum.
Am Schlusse: In inclyta Urbe Lugduni. Opera Francisct Fradin Calco-
graphi non injimi 1518 die vero XIII. Mens. Apn, gr. fol. Aus der
Adresse dieses Werkes schliessen wir, dass F. Fradin sen. Metall-
schneider war, da er Calcographus genannt wird. Er wird des Bild-
und Letternschnittes kundig gewesen seyn, und somit schnitt er auch
seine Druckervignette in Metall. Das obige Zeichen steht auf einer
solchen Vignette, und dass es sich auf Fradin beziehe, beweiset im
unbeschnittenen Zustande, d. h. als Signet auf dem Titelblatte, oder
am Ende des Druckwerkes, der roth gedruckte Name: FEANCOYS
FRADIN. Der Buchstabe F, oder vielleicht für FF genommen, kommt
in einem Schilde vor, schattirt auf schwarzem Grunde mit weissen
Punkten, in jener Weise, welche die Franzosen Maniere Criblee (Schrott-
manier) nennen. Der Schild hängt am Baume über einer Fontaine,
und wird von einem gerüsteten Manne und einer in Schlangen aus-
gehenden Frau gehalten. H. 4 Z. 3 Z. Br. 3 Z. 2 L. Diese Vor-
stellung kommt öfter vor, auch etwas kleiner, und mit Variation , in
ornamentirter Einfassung, fol. und gr. fol. Das Künstlerzeichen ist
aber nicht immer dasselbe. Es kommen auch zwei altgeformte F in
einem Kreise vor, welchen ein Querstrich durchschneidet. Auf diesem
erhebt sich in der Mitte zwischen FF das Kreuz von Lothringen, ein
solches mit zwei Querbalken. Wir kommen daher unter FF auf Francois
Fradin zurück, und werden die Blätter mit der zweiten Signatur be-
schreiben. Vgl. auch den folgenden Artikel.
1826. Franoois Fradin, oder ein unbekannter Formschneider,
welcher in der ersten _Hälfte des 16. Jahrhunderts in Paris
F lebte. Das gegebene Zeichen steht auf der Vignette eines sel-
tenen Büchleins: Le Catalogue des livres cenaurez par la facultä de The-
vlogie de Paris. Paris, B. prevost 1544, 8. Ueber F. Fradin haben wir
im vorhergehenden Artikel gehandelt. Wenn das gegebene Zeichen
wirklich auf F. Fradin bezogen werden kann, so dürfte es der jüngere
Künstler dieses Namens seyn.
1827. Friedrich wird in Lersneüs Chronik ein Münzmeister-ge-
ß nannt, welcher 1463 in Frankfurt bethatiget wurde. Auf ihn bezieht
sich wohl der gothische BuchstabeF auf den Goldgulden des Kaisers