Volltext: CF - GI (Bd. 2)

654 
1763. 
begeisterte. In letzterer Zeit fertigte er eine Reihe von Zeichnungen 
zur Faust-Tragödie, welche die J. G. Gottaüsche Verlagshandlung be- 
wogen, eine illustrirte Prachtausgabe derselben zu veranstalten. Sie 
erschien von 1852 an in Lieferungen unter dem Titel: Faust. Eine 
Tragödie. Mit Zeichnungen von E. Seibertz. 2 Theile. Sluttyart 1858. fol. 
Dieses Werk enthält grössere Stahlstiche von A. Schleich, und Holz- 
schnitte, welche als Vignetten in den Text eingedrückt sind. Auf den 
treftlichen Stahlstichen kommt das Zeichen des Künstlers vor, doch 
nicht stereotyp in obiger Form. Es ist nach Umständen auch gerade 
gestellt, grösser oder kleiner gehalten. Seibertz ist seit 1858 Ritter 
des königlich bayerischen Verdienst-Ordensvom hl. Michael.  
1763. Der Meister (ES von 1466 behauptet oben unter dem go- 
thischen Buchstaben ü No. 1477 bereits eine 
Eß G" q einleitende Stelle, wir müssen aber hier seine 
 l Spur wieder aufnehmen, da es sich noch um 
 die Lebensverhältnisse desselben  handelt, und 
auch Blätter mit den gegebenen Initialen vor- 
kommen. f) Man nennt ihn Maler und Kupfer- 
"Gtl i-o-"ÖVX '  stecher, und er ist in jeder Hinsicht ein ori- 
gineller Zeichner, welchem die Palette sicher 
l 9- 6 A e  nicht tgemd war. Doch findeä sich kein einziges 
 . .  Gemäl e, welches mit E. o er ES bezeichnet 
Q a 9' 6 A 2 ist. Passavant macht aber im deutschen Kunst- 
g ä blatte 1852 S. 139 auf ein kleines Madonnen- 
bild in der Gallerie des k. Museums in Berlin No. 347 A. aufmerksam, 
worin sich dieser Anonymus durch die Zeichnung und den Charakter 
der Köpfe so entschieden in seiner Weise aussprechen soll, dass es 
ausser allen Zweifel ist, das Bildchen könne nur von ihm seyn. Es 
stellt die halbe Figur der Madonna im blauen Mantel auf braun ge- 
tupftern Goldgrunde vor, wie sie das auf ihrem Schoosse sitzende Christ- 
kind mit der Rechten unterstützt. Die Ausführung in der Behandlungs- 
weise der Eyckkschen Schule ist sehr zart, die Färbung klar und kräftig, 
die Carnation selbst blühend", und das Ganze eine Perle in dem an 
kunsthistorisch seltenen Werken so reichen Berliner Museum. Der 
verstorbene Direktor Schorn erwarb dieses Gemälde in München von 
einem Privatmanne, welcher den Werth desselben vollkommen erkannt 
hatte. Durch den Ort, wo sich das Bild befunden, findet Passavant seine 
frühere Annahme, dass der Meister E S. ein Oberdeutscher gewesen, fast 
zur Gewissheit erhoben, worin wir ihm vollkommen beistimmen, gesetzt 
auch, dass norddeutsche Kunstfrennde den Künstler entschieden der 
kölnischen oder niederdeutschen Schule zuweisen wollen. Im deutschen 
Kunstblatte 1853 S. 76 haben wir dagegen der VermuthungEingang 
zu verschaffen gesucht, dass der Meister ES. in München gelebt, oder 
wenigstens längere Zeit sich daselbst aufgehaltenehabe; unsere Be- 
mühung fand aber ausserhalb Süddeutschland wenigBeifall, indem man 
glaubte, dass das im 15. Jahrhunderte und auch noch später an Andachts- 
bildern jeder Art so reiche München von Cöln zu fern liege, letztere 
Stadt dagegen den Niederlanden die Hand reichen könne. München 
 Es liegt nicht in unserem Plane, .den Artikel über irgend einen Künstler von 
Bedeutung zu zerreissen, und den Zueammenhang zu stören; es kommen aber Fälle vor, 
in welchen eine Trennung nothwendig erscheint. Wir konnten unter dem Buchstaben 
E. N0. 1'477 nicht die obigen Initialen beifügen, und daher ist erst hiE-P die geeignete 
Stelle, über die Blätter mit E S. zu handeln. Auch konnte die Einleitung dazu nicht 
früher gegeben werden, wie aus dem Zusammenhange zu ersehen ist. Aus Versehen 
ist unser E die Zahl der Blätter bei Bartsch auf 103 statt H3 angegeben.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.