Volltext: CF - GI (Bd. 2)

1758 
1762. 
653 
Ritter St. Leonhard mit der Fahne steht. In München ist kein Sculptur- 
werk von Estlinger mehr nachzuweisen. Es kam sogar sein Name in 
Vergessenheit. Ausser der erwähnten Urkunde von E. Geiss wissen 
wir nur von einem Zunftzettel von 1561, in welchem er neben Michael 
Estlinger als junior bezeichnet ist. Dieser Meister war vermuthlich 
der Vater unsers Künstlers. Nach 1577 dürfte er nicht lange mehr 
gearbeitet haben.  
1758. Unbekannter Formsohneider, welcher in der ersten Hälfte 
E des I6. Jahrhunderts in Sachsen gelebt haben dürfte. In der 
Sammlung des bekannten Kunstschriftstellers W. Y. Ottley in 
London befanden sich 39 Blätter eines Kartenspieles, welche aber im 
Catalog Ottley p. 41 nur summarisch angegeben werden. Der Verfasser 
sagt, es befinde sich auf Blättern das verkehrte E mit S verschlungen. 
Ein Facsimile ist nicht beigefügt, auf einem dieser Holzschnitte hat 
aber das Zeichen obige Form. Man findet es auf der mit Weinlaub 
und Trauben verzierten Standarte des Fahndrich, welcher das Schwert 
erhebt. Dieses Blatt ist 3 Z. 6 L. hoch, und 2 Z. 3 L. breit. Dass 
der Formschneider oder Kartenmaler in Sachsen gelebt habe, schliesseu 
wir aus den sächsischen Churschilden, welche auf einem Blatte vor- 
kommen. In dem Werke: Le Moyen Age et la Renaissance II. pl. IV. 
sind vier Blätter abgebildet.  
1759. Erwin Speckter, Zeichner und Maler, geb. zu Hamburg 
1806, gest. 1835. Ein Künstler von grossem Talente, folgte 
er in München der von P. Gornelius bezeichneten Richtung, 
und hinterliess einige historische Gemälde und Zeichnungen, 
I welche zu den schönsten Erzeugnissen damaliger Zeit ge- 
hören. Ausserordentlichen Beifall fanden seine Zeichnungen 
mit biblischen Bildern und Arabesken in Randleisten, welche mit der 
Feder ausgeführt, und von J. C. Milde lithographirt sind. Auf Blättern 
dieser Art findet man das Zeichen ES mit der Jahrzahl 1828, fol. 
Auch auf landschaftlichen Gemälden kommt das Monogramm vor, wir 
können aber hier keinen erschöpfenden Artikel geben, da sich der 
Künstler auch eines Zeichens bediente, we'lches im S den kleinen Buch- 
staben e einschliesst. Desswegen müssen wir unter S E. auf ihn zurück- 
kommen. Nur sei noch bemerkt, dass man den frühen Tod dieses 
Künstlers beklagte. 
1760- Edward Scrlven, Kupferstecher zu London, geboren um 
 1775, erscheint hier nicht als solcher, sondern als Kunst- 
sammler. Er besass eine bedeutende Sammlung von Zeich- 
nungen und chalkographischen Blättern aller Schulen, 
welchen er einen Stempel aufdrückte. Das Facsimile des- 
selben haben wir beigefügt. E. Scriven hatte den Titel 
eines Kupferstechers des Königs, und starb um 1840. 
1761. Zeichner oder Kupferstecher, dessen Namen wir nicht er- 
fahren konnten, obgleich er zu den Zeitgenossen gehört. Man 
w {indet das gegebene Monogramm auf einem Stahlstiche mit der 
Ansicht von Nürnbefg.  3  9  BP. 5 Z. .8 L. 
1762. Engelbert seine-u, llistorien- und Genremaler, geb. den 
20. April 1813 zu Brilon 1D. Westphalen, behauptet in München 
f y den Ruf eines der vorzüglichsten Künstler seiner Richtung. 
f 8 Mit einem entschiedenen Talente_zur Gomposition begabt, 
   wählte er seine Stoffe von Jeher mit Vorliebe aus den klas- 
sischen Dichtern, und vornehmlich war es Goethe, welcher ihn zu Bildern
	        
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