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1755
1757.
4) Das Titelblatt der Biblia germanica. Das ander Teyl des allten
Testaments. Nürnberg, F. Peypus 1524. In dieser Bibel sind auch noch
andere Blätter von E. Schön. Die Platten wurden dann zu Biblia sacra
utriusque testamemi- Norcnberge ap. F. Peypus 1530 benutzt.
5) Vilruvius. Teutsch. Nemlichen Vitruuii Pollionis Zehen Bücher
von der Architektur Durch Gualtheru" H. Rivium. Nurenberg. J. Petrejus
1547, 1548. 1558 (Nürnberg, G. Heyn), 1575, 1616 (Basel, Henric-
petri), fol. In diesem Werke sind viele Holzschnitte von E. Schön.
6) Der fürnembsten, notwendigsten, der gantzcn Architectur angehörigen
Mathematischen und mechanischen Künst, eigentlicher bericht durch
Gualtherum H. Riuium. Nürnberg, J. Petrejus 1511-7, 1558 (G. Hayn), fol.
In diesem Werke sind sehr viele Holzschnitte von E. Schön, welche
Bartsch, wie jene in den obigen Büchern, nicht kannte. Darin ist im
späteren Drucke das von Bartseh N0. 33 beschriebene Blatt mit dem
gerüsteten Ritter unter einem Portale mit zwei Säulen sitzend. Unten
gegen rechts ist das zweite nach Bartsch gegebene Zeichen mit der
Jahrzahl 1521i. H. 9 Z. 7 L. Br. 6 Z. 2 L. Im alten Drucke fehlt
der Text auf der Rückseite. Es kommen auch colorirte Exemplare vor.
Der von den Kriegsinstrumenten umgebene Held erinnert an Kaiser
Maximilian.
1755. Erhard Schön könnte der Träger dieses Zeichens seyn, ob-
gleich es von den Monogrammen desselben abweicht.
Nach der gefälligen hlittheilung des Hrn. J. A. Börner
iindet man es auf einem in Holz geschnittenen Titel-
blatte mit der Zeichnung eines steinernen Portales, anscheinlich zu
einem Buche über Perspektive, fol. Das Zeichen steht unten gegen
rechts. Sollte dieses Blatt in einem Werke von Gualther H. Rivius
vorkommen, dann wird es von E. Schön herrühren, da. dieser Künstler
nach Zeichnungen desselben geschnitten hat. Vgl. den vorhergehenden
Artikel.
1756. Unbekannter Zeichner, welcher in Prag gelebt haben dürfte.
Das gegebene Zeichen gleicht Jenem des Erhard
l Schön von Nürnberg, die Zeichnung, auf welcher es
z. g vorkommt, kann aber von diesem Meister nicht ge-
fertiget seyn. Es ist diess die mit Figuren und Arabesken verzierte
Titeleinfassung einer Handschrift der Evangelien in bohmischer Sprache,
unter dem Titel: Nyha rodu Gezysse Krysta. syml Ddvidowß. 831ml Abm-
hamowa etc. Links unten ist das Zeichen mit der Jahrzahl 1528. fol.
Im dritten Hefte der Pergamentmalereien und Federzeichnungen des
Mittelalters copirt von J. M. Sohottky. München 1833 fol., ist eine
Nachbildung dieser geistreichen Zeichnung.
1757. Hang Estlinger, Bildhauer in München, stand in Diensten
des Herzogs Albert V. von Bayern, und scheint ein
l S 7 7 Künstler von Ruf gewesen zu seyn. Nach einer
von Herrn Pfarrer E. Geiss uns mitgetheilten ur-
kundlichen Notiz ersuchte der Erzbischof Michael .v0n Salzburg den
29. Dezember 1558 den Herzog, ihm den genannten B1 ET Z1] SeQden:
um durch ihn sein Grabmal fertigen zu lassen. Es Ild in elllem
Altare mit einem Basrelief, und bezeichnete im alten Dome die Ställe,
wo die Gebeine des Bischofs ruhten. Später Q1115 das Mßnllmenß Zll
Grunde, da der Erzbischof Wolf Dietrich den Dom abbrennen 119915,
um einen neuen zu bekommen. Das gegebene Zeichen steht am Bassin
des sogen. Liendlbrunnens, d. h. St. Leonhards-Brunnen in Traunstein.
Aus dem Becken erhebt sich eine Säule, auf welcher der geharnischte