1752 --1753.
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genannt. Der Meister A. de' Ceri, welcher zu den gewöhnlichen Malern
gehörte, kann aber keinen Anspruch auf den trefiilichen Perino Bona-
corssi machen, und auch Vaga scheint weit unter ihm gestanden zu
seyn. Der Vater unsern Künstlers nannte sich Buonaccorsi, und somit
müsste man nach damaligem Brauche den Künstler Perino oder Pierino
del Buonaccorsi nennen. Wir haben ihn im Künstler-Lexicon auch
unter dem Namen Buonacorsi eingeführt.
1752. Erhard Sßhön wird in früheren Werken über Monogrammen-
kunde der Träger dieses Zeichens genannt.
o o 15 Q Ü Brulliot führt ihn zweimal ein, unter A S.
N0. 11723, wird richtiger unter E S. No.hi808.
Nac er i m überkommenen Nachric t soll
o QCO H vxj I1 05 der Formschneider Erhard Schön von Nürn-
berg historische Zeichnungen und Holzschnitte damit, bezeichnet haben,
der genannte Schriftsteller fand aber keine Uebereinstimmung mit den
Blättern des Erhard Schön, und bemerkt desshalb, dass-die Zeichnungen
einem altdeutschen Meister angehören müssen, dessen Richtung dem
E. Schön fremd ist. Zeichnungen mit den obigen Monogrammen haben
wir nicht gesehen, und wir müssen uns daher auf Brulliot verlassen,
welcher aber an den Stellen, an welchen er über seinen mnthmasslichen
Erhard Schön handelt, mit dem Monogramme variirt. Von diesem
Meister ist indessen keine Rede, sondern wahrscheinlich von dem fol-
genden, welchen wir mit gutem Grunde Erhard Schlitzoc nennen. Dieser
Meister gehört der alten elsassischen Schule an, und lieferte Zeich-
nungen zur Illustration von Werken der Officin des J. Grüninger in
Strassburg. Die Holzschnitte des Erhard Schön haben damit keine
Aehnlichkeit, und auch sein Monogramm weicht von dem obigen gänzlich ab.
17531 Erhard 861111111062 Mager von Sgasällaulrg, dürfte defr Träger
i ieses eic ensseyn. ie ozschnitte, au welchen
Max?! LE, g diese Monogramme vorkommen, sind jedenfalls von
einem Meister der alten elsassischen Schule, welcher seinen Sitz in
Strassburg hatte. Er arbeitete für die Druckerei des Johannes Grie-
ninger oder Grüninger, und die Zeit von 1515 1519 stimmt für den
in Strassburg lebenden Maler E. Schlitzoc. Er war damals bereits
Mitglied der Meisterschaft des Malerhandwerks, welche sich in der
Zunft zur Steltzen gebildet hatte. Zu dieser Zunft gehörten die Maler,
Bildhauer, Goldschmiede, Form- und Stempelschiieider, Buchdrucker
u. und somit kann _Schlitzoc auch in_ Holz geschnitten haben, wie
diess mit Hans Wächtelin oder Vneclitelin der Fall ist. Ueber die
Strassburger Zunft _zur Steltzemgibt der Bibliothekar Schneegans in
Dr. Naumanifs Archiv für die zeichnenden Künste II. S. 148 Aufschluss,
und E. Schlitzoc ist in einem Protokolle vom 9. Juni 1516 speziell
als eines der Mitglieder des Meisteranites genannt. Dass er der Träger
des obigen Zeichens sei, und dass die Holzschnitte mit demselben we-
nigstens der Zeichnung nach ihm angehören, ist unsere Vermuthung,
da das Monogramm auf keinen anderen der damals in Strassburg le-
benderl MeiSter mehr Passt, als auf E. Sclilitzoc. Wir glauben ferner
auch, dass das vorhergehende Zeichen ebenfalls ihm angehöre, da es
für Erhard Schön nicht in Anspruch genommen werden kann. Brulliot
I. N0. 1418, und Heller (Gesch. der Holzschneidekunst S. 91) geben
ebenfalls die Monogramme dieses ihnen unbekannten, und vielleicht
noch nicht recht benannten Kdnstlers , die Copien derselben gleichen
aber den Originalen nicht, wie aus den obigen Facsimiles zu ersehen
ist. Wir kennen nur wenige Blätter mit diesen Zeichen, in den Grie-