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EMW
1696
1697.
auf einem derselben die Initialen des Namens finden, wissen wir nicht,
sie kommen aber auf Holzschnitten nach seinen Zeichnungen vor, und
zwar in S. C. Hallls Book of british Ballads. London 1842, gr. 8.
m96. Unbekannter Maler, dessen Lebenszeit die bleigefügte Jahr-
zahl bestimmt. In der reic en Sammlun
F" NL VV: fccu 1705 des Herrn H. W. Schmidt in München sind
zwei Gemälde, welche als Gegenstücke zu betrachten sind. Das eine
stellt einen alten Mann mit seinem Weihe, das andere einen Pfeifer vor_
1697- Engen Napoleon Neureuther, Maler und Radirer, geb. zu
München 1806, gründete schon vor vielen Jahrenseinen
maß-JE). Ruf auf einem Gebiete, welches der Phantasie den
ß weitesten Spielraum gestattet. Wir haben ihm schon
- W552 18411 im Künstler-Lexicon X. S. 207 einen ausführ-
lichen Artikel gewidmet, und darin ist auch der grösste
21 X Theil seiner Werke namhaft gemacht. Neureuther ist
einer der ersten Meister, welche im leichten Spiele
der Phantasie die Arabeskc behandelten, die Formen der Piianzen- und
Thierwelt verbanden, und menschliche Gestalten und Gruppen in geist-
reicher Weise damit verwebten. Märchen, Legenden, Romanzen und
331135611 wurden unter seinen Händen zum lebendigen Bilde, und er
selbst erscheint als Schöpfer in der erdichteten Thier- und Pflanzen-
welt, welcher sich menschenähnliche Wesen anschlossen. Viele solche
reizende Bilder sind in Aquarellen vorhanden, andere in einfarbigen
Zeichnungen, und zur Verbreitung im weiteren Kreise dienten ihm die
Radirnadel und die Lithographie. Gemälde in Oel sind in geringer
Anzahl vorhanden, aber auch diese gehören zu den schönsten und
geistreichsten Erzeugnissen ihrer Art. Anfangs zeichnete und malte
der Künstler Landschaften, auf welchen zuweilen das letzte Monogramm
rechts unten vorkommt. Auch das an dieses sich anschliessende Zeichen
findet man auf Blitttern mit Compositionen nach Romanzen und Ge-
dichten von Goethe, "und anderen fröhlichen Liedern. Goethe zollte Neu-
reuther's Zeichnungen den grössten Beifall, und daher wählte der Künstler
die Feder, um sie auf Stein zu vervielfältigen. Es erschienen von
1829 1840 fünf Hefte unter dem Titel: Randzcichnungen zu Goethe's
Balladen und Romanzen. gr.. fol. Derselben romantischen Richtung ge-
hören auch die Randzelchnungcn zu den Dichtungen der deutschen Classikcr
au. Zwei Theile in sechs Heften. [München 1832-35, 4. Auch diese
Compositionen sind von Neureuther selbst auf Stein gezeichnet, welchen
er aber später zur [Führung seiner malerischen Nadel mit Kupfer und
Stahl vertauschte. Andere Bilder dieses Künstlers sind durch den
Holzschnitt bekannt: Der Gid. Nach spanischen Romanzen besungen durch
J. G. von Herder. lllustrirt durch siebenzig englische Holzschnitte (von
Thompson, G. Grave. E. Branston, Orrin Shmith u. A.) Stuttgart 1839,
roy. 8. Weitere Iiolzschuitte nach Zeichnungen von Neureuther sind
in: Götz von Berlichingett. Ein Schauspiel von Goethe. Stuttgart 1845,
my R_ Auf mehreren Lithographien und Holzschnitten, so wie _auf
späteren Aquarellen und Zeichnungen kommt das Monogramm, zuweilen
auch grösser und mit geringer Abweichung vor. Noch öfter findet _man
es aber auf Radirungen, welche zu den schönsten Erzeugnissen dieser
Art gehören. Wir geben in chronologischer Ordnung ein kurzesVer-
zeichniss derselben, da. jenes im Künstler-Lexicon nicht vollstandig 1st.
Von 1847-1856 war Neureuther artistischer Vorstand der k. Porzellan-
Manufaktur in München, und desswegen erlitten seine gewohnten Be-
strebungen in dieser Periode einige Unterbrechung. Daraus erklärt sich
die Lücke im Verzeichnisse der Blätter. Schliesslich bemerken wir nur