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1676
1679.
1676. Ernst Ludwig Sigmund Lauer hatte in Nürnberg das Pri-
E L S L vilegium, Rechenpfennige zu machen. Auf solchen kommen
Portraitköpie vor, und die zahlreichsten waren jene mit
dem Bildnisse des Königs Ludwig XVI. Man liest auf diesen Geprägen
13., L. s. L. und E. L. s. L.
1677- Martin Erhardt, Goldschmied von Augsburg, soll der Träger
TI 1 dieses Zeichens seyn. Ein Künstler dieses Namens lebte
ß wenigstens in der genannten Stadt. In dem alten Hand-
werksbuche, welches Thomas Burgkmair anlegte, und von
anderen fortgesetzt wurde, ist sein Tod unter dem Jahre 1531 angezeigt.
Das gegebene Zeichen, welches durch die Boraxbüchse auf einen Gold-
Schmied deutet, steht auf einer in Kupfer gestochenen gegenseitigen
Copie des Blattes von A. Dürer, welches Bartsch N0. 29 beschreibt. Es
stellt Maria und Anna vor, erstere links vom Rücken gesehen, und
Anna rechts, wie sie die Hand auf das Haupt des Jesuskindes legt.
Dieses hält mit beiden Händen eine Birne, und oben in der ltlitte er-
scheint Gott Vater mit dem hl. Geiste in einer Glorie. Das Monogramm
ist rechts unten. H. 4 Z. 2 L. Br. 2 Z. 6 L. Dieses Blatt ist selten.
Heller scheint es nicht gesehen zu haben, da er das Monogramm
mangelhaft gibt.
1673. UnbekannterYormschneider, welcher um 1550-1570thätig
war. Sein Zeichen findet man auf kleinen biblischen Blättern,
aber nur in Polen, so dass der Künstler in Crakail gelebt
haben könnte. Indessen wurden auch mehrere illustrirte
Werke, sowohl Bibeln, als Andachtsbücher und Chroniken im Auslande
gedruckt, und daher ging die ganze Auflage mit den Platten nach Polen.
Vor mehreren Jahren fand man in einer Vorrathskammer der Univer-
sität zu Crakau eine Menge von Holzstöcken auf, welche in die Zeit
des Königs Sigmund 1'. (t 1548) und des Königs Sigmund August (T 1572)
fallen. Der Universitatsbibliothekar Muczkowski liess 1849 solche Platten
abdrucken, und N0. 290 kommt ein Blatt unsers Meisters vor. Dieses
Holzschnittwerk ist selten, da nur eine geringe Auflage veranstaltet
wurde. Wir haben nur durch den Historienmaler Alexander Lesser in
Warschau Kunde davon.
Bartsch und Brulliot kennen das obige Zeichen nicht, ersterer
macht aber P. gr. IX. p. 565 auf ein grosses Formschnittwerk in acht
Blättern aufmerksam, welches die Niederlage des Holofernes vorstellt,
und mit einem ähnlichen Monogramme, aber in entgegengesetzter
Richtung bezeichnet ist, so dass wir unter M E. darauf zurückkommen.
1679. Emils Montigneul und Jean Louis Ernest Meissonier müssen
sich in diese Zeichen theilen, da sie auf Holzschnitten
HVLSVLHVI in verschiedenen illustrirten Werken vorkommen, welche
alle in den beiden letzten Decennien zu Paris erschienen. Montigneul
ist Formschneider von Profession, aber zugleich ein so tüchtiger Zeichner,
dass er auch nach Sckizzen ein Bild im Schnitte ordnet. Er lieferte
Stöcke nach Gavarni, Bellel, Dauzats," Marvy, Freeman dcc. für das
Werk: Les Franpais peints pur euz-memes 1844, für die Physiologie du
Bourgeois, für die Expedition de M. le Duo d' Orleans aux Portes-de-Fer.
Paris 1847 äc. Die Blätter MontigneuPs haben das erste Zeichen,
welches mit geringer Abweichung immer kräftig eingeschnitten ist. Die
beiden anderen Monogramme beziehen sich auf Blättern in Les Frangais
peints par eupa-mömez auf E. Meissonier, welcher aber nur Zeichnungen
geliefert hat. In Notre Dame de Paris par V. Hugo. Nouvelle Edition