Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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1647- 
1648. 
ewcud. 1617. Der Künstler zog die Buchstaben EK. öfter zusammen, 
und daher wurde er irrig auch Ekieser, statt E. Kieser genannt. Ein 
radirtes und sehr selten vorkommendes Blatt stellt den Einzug des 
Prinzen "von England in Madrid vor 1623. Unten im Rande sind deutsche 
Verse, qu. fol. Auf drei anderen Blättern stellte er den Einzug und 
die Krönung des Königs Friedrich von Böhmen 1609 vor, qu. fol. 
1647- Ernst Küster, Zeichner und Maler in München, ist uns 
durch einige Holzschnitte bekannt. Das erste Zeichen iinclet 
K g man in den iiiegenden Blättern 1858 N0. 710. Es zeigt 
I einen Nachtwachter mit der Laterne vor dem Wirthshause, 
welcher durch das Fenster die letzten Gäste beobachtet. Das zweite 
Zeichen kommt auf einem schönen Holzschnitte des Jahrganges 1857 
der fliegenden Blätter N0. 639 vor. Es ist diess eine romantische 
Vorstellung zu der Ballade: "Erinnerung an die Geliebte." Unten in 
der Waldpartie sitzt der Geliebte im mittelalterlichen Costüm, und 
betrachtet die letzten zwei Kreuzer seiner Börse. Oben ist das Brust- 
bild der Geliebten, und unter diesem in einer von Aesten gebildeten 
Laube sind die beiden Liebenden in Umarmung. Ein als Heftumschlag 
vorkommendes Blatt stellt den Lombarden-König Autharis vor, wie er 
auf seinem Brautzuge nach Bayern die Axt in die Eiche haut, und 
dabei den Begleitern sich zu erkennen gibt. Rechts unten in der Ecke 
ist ein dem zweiten ähnliches Zeichen. Dieses Blatt ist flüchtiger be- 
handelt, als die anderen. Man erkennt darin einen Schüler von Schwind 
oder Muttenthaler. 
1548. Edward Kirkall, Kupferstecher und Formschneider, geboren 
E K zu Scheffield in Yorkshire gegen 1700, gravirte in 
 . seiner früheren Zeit zu London Siegel, Stempel, Or- 
namente, und übernahm jede andere Arbeit, um sein Brod zu verdienen. 
In Druckwerken findet man auch Vignetten und Titelbilder in Holz- 
schnitt, wie in einer lateinischen Ausgabe der Lustspiele des Terentius, 
London 1713. Einige der von ihm geschnittenen Zierstöcke sind mit 
E. K. bezeichnet. In seiner späteren Zeit lieferte er grosse Blätter 
nach Rafael, P. del Vaga, G. Romano, M. Conca, P. Farinati, Palma 
vecchio, J. van Huysum u. A. Kirkall wendete dabei ein Verfahren 
an, welches von jenem der früheren Formschneider abweicht. Er ra- 
dirte auf einer Kupferplatte die Umrisse, und überarbeitete dann eine 
zweite Platte mit dem Schaber oder in Mezzotinto. Einige Blätter sind 
von zwei solchen Platten gedruckt, und man muss sie zu den Erzeug- 
nissen der Schabmanier zählen, obgleich die früheren Meister die 
Nadelarbeit nie in dem Grade vorherrschen liessen. Das grosse Blatt 
mit der Bekehrung des hl. Paulus nach Jakob Palma von 1723 macht 
diese Manier anschaulich. Zuweilen druckte er eine mit dem Schaber 
bearbeitete Platte in Bister ab, und ging mit einer Holzplatte darüber, 
welche in brauner Farbe die Lichter gab. Das grosse Bildniss des 
Christopher Wren in einem verzierten Medaillen ist auf solche Weise 
behandelt. Andere Blätter haben das Ansehen von Clair-obscurs von 
mehreren Platten. Die erste radirte er, die zweite war in Sßllabmanier 
behandelt, und zu den Halbtinten wendete er eine oder mehrere Holz- 
platten an. Als Helldunkel von mehreren Platten erscheint der heil. 
Hieronymus nach P. Farinati, die Ehebrecherin vor Christus nach 
G. Romano, die Verkündigung Mariä. nach M. Conca u. s. w. Der 
Holzschnitt ist bei Kirkall gewöhnlich untergeordnet, indem seine 
Blätter das Ansehen von imitirten Zeichnungen haben. Auf wenigen 
stehen die Initialen E K.
	        
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