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einen der Maler van Harp oder van Herp im Sinne gehabt zu haben.
Ersterer malte im 17. Jahrhunderte meist nackte Kinder und Bacchus-
feste, letzterer, angeblich Schüler von Rubens, Vorstellungen aus dem
häuslichen Leben. Keiner von beiden ist aber durch Stillleben be-
kannt. Wir glauben daher, dass die Gemälde mit den Initialen C:h
von Willem Claasz. Heda von Haarlcm herrühren. Dieser Meister
malte todtes Wild, Geflügel, Fische, Blumen und Früchte, und brachte
nebenbei verschiedene goldene und silberne Gefässe an. Heda war
1678, als J. de Bray sein Bildniss malte, bereits 84 Jahre alt.
In der Gallerie des k. Museums zu Berlin ist ein Gemälde von
einem Vigor van Ileeda, welches ein brillantes Prunkgefäiss nebst
Pokal, Schaale und Teller vorstellt. Dieser Meister ist mit W. C. Heda
nicht Eine Person, indem er von 1660 --1708 lebte.
In demselben Fache leistete aber auch Cornelis de Heem
Vorzügliches. Manfündet von ihm sogenannte Frühstücktische, auf
welchen Pokale, Gläser, Austern, Citronen, Obst u. s. w. vorgestellt
sind. Er war der Sohn des berühmten Blumenmalers Johann David
de Heem von Utrecht, welcher 1674 starb.
136. Charles Hodges, Kunstliebhaber von London, hielt sich
G56- CÖP mehrere Jahre als Sprachlehrer in München auf, und
G, (E16 brachte auf seinen Reisen eine interessante Sammlung
l von Blättern älterer, besonders holländischer Meister zu-
sammen. Ungefähr 23 Radirungen von letzteren copirte er ziemlich
geistreich auf Kupfer. Darunter ist das sehr seltene Blatt von
B. Breemberg welches einen Bären in der Kufo vorstellt, genannt
der Bakbeen, Das unter dem Namen der Lauserin, Uepouilleuse,
bekannte, und dem A. van Ostnde wohl mit Unrecht zugeschriebene
seltene Blatt copirte er ebenfalls, sowie Radirungexi von D._ Maas,
A. van Everdingen, Rembrandt, L. van Uden u. A. Er berücksichtigte
immer die Seltenheit der Originalbliitter. Auf den meisten Copien
stehen seine Namens-Initialen doch auch ohne diese würde man die
Co ien erkennen wenn auch, nicht 'ene des Ch. Hodees. Er starb
P 2 J o
1846 auf einer Reise in Hamburg.
137. Unbekannter Knpferstecher, oder vielleicht zwei Künstler,
welche auf fliese Initialen Anspruch hajbenn Man findet sie
cxf, auf Kupferstlchen, die ersten auf dem Bildnisse des gelehrten
Schweden Elias Brenner, Reg. Arch. Antiq. Assessor, vor
dessen Werk: Thesaurus Nummorum Sveogothicorum vetustus. Ilolmiac
1691. und in neuer Ausgabe 1781, 4. Die zweiten Initialen stehen
auf dem 'l'ite1blatte zu J. J. Bechefs Institutiones chimicae prodromac.
id est; Oedipus Chimicus. Amslelodami 1664, 12. Der Alchimist
sitzt in seinem Laboratorium am Heerde und facht das Feuer an,
während Merkurius vor ihn tritt. Durch die geöffnete Thür sieht
man auf einem Berge zwei Harpyen und einen höckerigen Zwerg.
138. Garl Hagenbeek, Maler und Radirer, wurde 1780 in Gent
e ß geboren, machte aber seine Studien in Italien. Er
malte Landschaften mit Figuren und Thieren. Dann
616- Jre" radirte er mehrere Köpfe und Studien von Figuren in
der Manier des B. Castiglione. Auch malerisch radirte Landschaften
findet man von seiner Hand. Auf einigen dieser geistreichen Blätter
stehen die Initialen des Namens.
Monogrammisten Bd.