596
EF
EFB.
1578
1579.
1) Kaiser Napoleon I., halbe Figur, nach einem auf St. Helena.
gemalten Miniaturbilde von der Grösse der Radirung, 1849. Rund kl. fol.
2) Das Brustbild der Mutter des Künstlers, 4.
3) Das Brustbild eines jungen Mädchens in Profil 1848, 4.
1578. Ernst Fröhlich, Zeichner und Maler, geboren zu Kempten
6 1810, gab schon während seiner Gymnasial-
ÖO 6 studien in München Beweise eines glücklichen
' l Talentes, und daher schritt er an der königl.
Akademie der Künste bald zur historischen
Composition. Es blieb aber bei einigen Cartons,
(94 Cpi lärä da das lebendige Naturell des Künstlers einen
grösseren Spielraum bedurfte. Fröhlich war
für das Genre geschaffen, insoferne sich dieses in humoristischen, fein
satyrischen Bildern bewegt. Die Anzahl seiner Zeichnungen mit lau-
nigen, theils übermüthig fröhlichen Scenen ist sehr gross. Empfänglich
für die Schönheit der Natur, zog es ihn aber aus dem traulichen Kreise
gleichgesinnter Freunde auch wieder hinaus, um anderen Eindrücken
Raum zu gestatten. Besonders war es der Wald und die Jagd, welche
ihn in früherer Zeit begeisterten. V. Adam lithographirte nach seinen
in dieser Richtung entstandenen Zeichnungen zwei Hefte unter dem
Titel: Jagderinnerungen. Mannheim 183.9, gr. qu. fol. Die thierische
Natur hatte ihn von jeher angezogen, und daher sind seine Zeichnungen
mit Thieren verschiedener Art ebenfalls zahlreich. An der Staifelei
hielt es Fröhlich nie lange aus, und daher findet man ausser den
Aquarellen nur wenige Oelbilder von ihm, darunter einige Pferdestücke.
Zuweilen zeichnete aber Fröhlich auch Portraite. Jenes des Dr. Hoff-
mann von Fallersleben hat C. Hoffmeister gestochen, fol. Auch zur
Illustration von Büchern hat der Künstler von jeher beigetragen, be-
sonders im leichten Spiele der freien, ungebundenen Arabeske. Auf
verschiedenen Zeichnungen und auf Gemälden deutete Fröhlich durch
ein Monogramm, und noch öfters durch die Initialen E. F. seine Autor-
schaft an. Die obigen Zeichen, bis auf jenes mit dem verbundenen L,
findet man auf Holzschnitten in den Düsseldorfer Monatsblattern von
1848 an. In dieser reich illustrirten Zeitschrift kommen auch Original-
iaithographien von ihm vor, meistens in Tondruck. Das Zeichen mit
EFL. wenn nicht L ein willkührlicher Zug ist, steht auf schönen
Bilderbogen aus dem Verlage von Braun und Schneider in München.
Seit etlichen Jahren beschäftiget sich Fröhlich mit naturhistorischen
Zeichnungen für ein Werk, welches "in demselben Verlage erscheint.
Nirgends sind die Thierformen der verschiedenen Gattungen mit einer
solchen Naturtreue gegeben. Die Illustrationen zum Wildanger von
F. v. Kobell gehören zu seinen neuesten Arbeiten (1859).
1579. Ercolo Bazicaluve, auch Bazzicaluve und Bacicaluva,
E F Maler und Radirer von Florenz oder Pisa, war in der ersten
'B' Hälfte des 17. Jahrhunderts thatig. Anfangs Schüler von Giulio
Parigi, wurde er später Maestro del Campo am Hofe des Grossherzogs
von Florenz, dann Oammerherr am erzherzoglichen Hofe in Innsbruck,
und endlich Castellan des Schlosses zu Livorno. _Bazicalnve wird also
wenig gemalt haben, und ist vielleicht nur als Zeichner zu betrachten.
Man findet aber auch radirte Blätter von seiner Hand, welche geigt-
reich in Callot's Manier behandelt sind, und jetzt zu den Seltenheiten
gehören. Auf einem derselben steht die Jahrzahl 1641. _Bartsch XX.
p. 69 beschreibt nur sieben Blätter, und glaubt, dass sich die Zahl
derselben nicht auf zwanzig belaufen dürfte. Die Initialen des Namens
stehen nur auf wenig Blättern, und auch der Name kommt selten 'vor.