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1571.
stehenden Kinde, kam mit der Gallerie des Herzogs von Leuchtenberg
in letzter Zeit nach St. Petersburg. Ein zweites Bild, welches die
heil. Frauen am Grabe des Heilandes vorstellt, ging denselben Weg.
Letzteres ist von Strixner lithographirt, und von J. Muxel für das
Leuchtenbergische Galleriewerk zart radirt, so wie die Madonna mit
dem Kinde. Die Madonna mit dem Kinde in der Sammlung des Baron
von Eichthal zu München ist von V. Schertle lithographirt, gr. fol.
Eine knieende Maria. mit dem Kinde hat die Künstlerin selbst litho-
graphirt, gr. fol. Ein liebliches Bild der Charitas ist durch die Litho-
graphie von H. Kohler bekannt, gr. fol. Der Gatte der Künstlerin,
Baron Wilhelm von Freyberg in München, besitzt noch mehrere Ge-
mälde und Zeichnungen von der Hand derselben. Darunter ist das
lebensgrosse Bildniss der Künstlerin von feinster Vollendung, und ein
sehr zartes Bild der Geburt des Johannes mit dem Monogramme und
der Jahrzahl 1829, so wie ein Gemälde mit der Madonna und den
beiden Kindern in einer Landschaft, in der Weise RafaePs componirt
und gemalt. Auch dieses Gemälde ist mit dem Monogramme und der
Jahrzahl 1826 versehen. Es kommt überhaupt auf den meisten Ge-
mälden und Zeichnungen der Künstlerin vor, gewöhnlich in Cursiveu,
und mit der Jahrzahl. Der Buchstabe 11' ist nur selten durch den
charakteristischen Querstrich angedeutet, so dass man auch E T lesen
kann. Die Grösse ist nicht durchgehends gleich. Auf Gemälden ist
das Cursivmonogramm öfters grösser, es stimmt aber mit den obigen
Zeichen, welche wir nach Radirungen copirt haben.
Die radirten Blätter der E. von Freyberg sind nicht häufig, da
sie nicht in den Handel kamen. Wir kennen folgende:
1) Die drei musicirenden Mädchen vor dem Wirthshause unter
dem Baume. Das eine spielt die Harfe, das zweite am Baume die Vi-
oline, und das zwischen beiden sitzende Mädchen hält ein Notenbuch.
Rechts oben ist das zweite Zeichen. H. 4 Z. 11 L. Br. 6 Z. 4 L.
2) Ein die Schalmey blasender Knabe vor einer Mauer, an welcher
links Schlinggewächse wuchern. Das Gemälde besitzt Baron von Frey-
berg, indem es das Bildniss seines Sohnes gibt. Links oben ist das
dritte Zeichen mit der Jahrzahl 1824. H. 5 Z. 9 L. Br. 4 Z.
8) Die drei Kinder unter der Weinlaube, in einem an die Antike
streiienden Costüme. Der Knabe spielt die Lyra, das gegenüber stehende
Mädchen hält eine Rolle, und der zweite sitzende Knabe malt. Links
unten das Cursivzeichen mit der Jahrzahl 1825. Höhe ß Z. Breite
4 Z. 2 L.
4) Christus stehend, in ganzer Figur. Original-Lithographie. Rom
den 22. Februar 1822. 8.
5) Die Verlobung Mariä. Original-Lithographie, 8.
6) Maria. mit dem Kinde knieend. Original-Lithographie, gr. fol.
1571. Unbekannter Zeichner oder Maler, welcher in der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts in Nürnberg gelebt haben dürfte.
f: Man findet das gegebene Monogrannn auf einem malerisch radirten
Blatte. In diesem zeigt sich links ein Landhaus und dessen Umfangs-
mauer. Eine Zugbrücke führt über ein mit Schilfpanhien besetztes
Wasser an das rechte Ufer hin, das beim Ausgange der Brücke mit
schlanken Bäumen besetzt ist. Weiter nach hinten sieht man eine
Bauernwohnnng, und hinter dieser düsteres Gehölz. Links vorn pro-
menirt der Herr mit derDame, und von rechts nähert sich ein Fischer
dem WVasser. H. 3 Z. 9 L. Br. 5 Z. 1 L. Dieses Blatt ist in Hohbergt:
Unterricht von Landgütem und Adelicher Wirthschaft. Nürnberg 1682, fol.