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1527
1528.
1527- Gar! Errard, Maler und Baumeister, geb. zu Bressuire
1606 , gest. den 25. Mai 1689. _Ein Künstler von Talent
- und Phantasie , gründete er als Ingenieur seinen Ruf in
ää Frankreich undrltalien, und fertigte auch eine grosse An-
zahl von Zeichnungen jeder Art, besonders für literarische
h _Werke. Lochen, Tavernier, Poilly, P. S. Bartoli u. A.
haben verschiedene reiche Titelblätter nach ihin gestochen.
Auch viele andere Blätter wurden nach seinen Zeichnungen gestochen.
Dann haben wir folgendes Werk von ihm: "Parallele de luirchitecture
antique et de la moderne. Avec un recueil des dix principaua: auteurs qui
on am: des cinq ordres. Par Ch. Errard et H. Fäaru" Mit schönen
Kupfertafeln und Vignetten von P. Dannoot. In zweiter, vermehrter
Ausgabe von 1702, fol. Auch" eine Anatomie für Künstler besorgte
Errard zur Zeit, als er Direktor _der k. französischen Akademie in
Rom War: Anatomirrper uso et intelligenza de!" Disegno" ricercata non
solo su gfossi e muscol-i del corpo humane, ma dimoslrata a-ncora su Ale
statue antiche piu insigni di Roma etc. , preparata su'i cadaveri Dal
Dotter Bernardino Genga con lc spieyazioni et indice del Sig. Canon.
Gio. Maria Lancisi. Data in Luce da Dom. de Rossi 1691,
gr. fol. Die 50.schon gestochenen Blätter sind von F. Andriot.
Robert-Dumesnil", P. gr. fr. I. p. 98," beschreibt zwei radirte Blätter
dieses Künstlers, nämlich das Bildniss des Ingenieur Hierosme Baohot,
und -Errard's eigenes Portrait mit folgender Schrift! Charle Errard de
Bresuire Peintre ordrß du Boy Auge de Cincquante hu-ict ans 1664. Im
Drucke vor der Schrift kommt es ausserst selten vor.
Obiges Zeichen findet man auf einer radirten Vignette des Trattato
della" pittura di Lion. da, Vinci, nuovamenle dato in luce- da Bafaello
Du Fresne. _Pam'gi 1651, fol. DieVignette stellt ein Basrelief im an-
tiken Gesehmacke vor, in welchem man zwei Sphynxe zu den Seiten
einesLorbeerkranzes sieht. In letzterem steht das _Zeichen. Du Fresne
hatte diesem Künstler das Werk gewidmet. H. 2Z. 4L. Br. 6Z. 4L.
Ob sich C. Errard selbst eines ähnlichen Zeichens bedient habe,
wissen wir nicht. Wir kennen überhaupt kein Blatt, auf welchem ein
Monogramm vorkommt. Dieser Artikel dient zur Ergänzung jenes im
Künstler-Lexicon.
41528. Eucharius Gervicornus war einer der thätigsten Buch-
drncker, welche in der ersten-Hälfte des 16. Jahr-
hnnderts in Cöln lebten. Sein eigentlicher Name
E: C, ist Hirtzhorn, den er in Oervicornns latinisirte.
Nur auf wenigen Drucken ans seiner Ofüzin kommt
aber der deutsche Name vor. Merlo, Kunst und
Künstler in Cöln S. 79, macht auf ein Werk dieser Art aufmerksam:
Eyn Christliche vnderrichtungc wa van all bös; und güt d-isser werelt
meist vrsacltc, begin und vortganck hauen. Gedruckt zo Cöllen in der
Burgersträss durch Eucharium vam Hyrtzhorn. Anno 15.38." Der eigent-
liche Name kommt also zunächst auf deutschen Druckwerken vor, und
wie es scheint, nicht auf den frühesten, indem Cervicprnus schon 1517
in Cöln eine Druckerei hatte. Wenn "aber ein figürhches , dem mitt-
lerenziemlich gleichondes Zeichen lohne NamenS-Iliitialen ihm wirklich
angehört, so müsste er schon 1512 in Paris mit der Buchdruckerkunst
sich, beschäftigt haben. Merlo konnte die Thätigkeit dieses Mannes
in Cöln bis 1543 verfolgen, er wusste aber nichts von der Filial-
drnckerei in Marburg, welche Roth-Scholtz (Die so nöthig als nützliche
Buchdruckerkunst und Schriftgiesserey III. S. 318) verleitete, den Cervi-