Volltext: CF - GI (Bd. 2)

1508. 
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1508- Eduard Bendemann, Historienmaler und Direktor der k. Aka- 
demie in Düsseldorf, wurde den 3. December 
1811 zu Berlin geboren. Der Sohn eines 
' Banquier, folgte er der Kunst aus angeborner 
 Neigung, und schon 1830 nahm er in Düssel- 
l l dorf unter Schad0w's Schülern eine hervor- 
 ragende Stelle ein. Von dieser Zeit an datiren 
E seine ausgezeichneten Werke, von welchen aber 
iEaE, {im der grösste Theil in Dresden entstand, wo 
Bendemann mehr als 20 Jahre als Professor der Malerei an der 
königl. Akademie der Künste wirkte. In Dresden sind auch seine 
vollendetsten Werke, die Malereien des Ball- und Thronsaales im 
k. Schlosse. Im Juni 1859 wurde der Künstler an Schadow's Stelle 
zum Direktor der Akademie in Düsseldorf ernannt. In der Leipziger 
Illustrirten Zeitung vom 1. Jänner 18.55 ist Bendemanms Biographie, 
und dessen Bildniss in Holzschnitt.  
Bendemann bediente sich zur Bezeichnung seiner Gemälde und 
Zeichnungen nicht selten eines Monogramms. Das erste Zeichen ver- 
danken wir der gefälligen Mittheilung des Hrn. A. Apell in Dresden, 
welchem -es der Künstler selbst eingezeichnet hatte. Es kommt auf 
Gemälden und Zeichnungen vor, doch auch kleiner und einfacher, un- 
gefähr wie das dritte Monogranim. Wir entnahmen dasselbe einem 
Gemälde mit der Jahrzahl 1854, welches auf der deutschen" allge- 
meinen Knnst- Ausstellung in München 1858 zu sehen war. Dieses 
Bild stellt einen Mönch vor, welcher mit dem Kruge in der Hand zu 
einem von Gnomen und Faunen umgebenen Brunnen geht. Auf dieser 
Ausstellung sah man auch das gepriesene Gemälde mit Jeremias auf 
den Trümmern von Jerusalem von 1834, seit Jahren Eigenthum des 
Königs von Preussen. In demselben Besitze ist auch das Bild des 
Odysseus vor Nausikaa von 1858. Diese beiden Gemälde sind ohne 
Zeichen.  
Das erste Monogramm der zweiten Reihe, zwischen der Jahrzalil 
1832, gibt Brnlliot App. I. No. 119 mit der Bemerkung, dass man es 
nach der ihm gewordenen Mittheilung auf Gemälden und Lithographien 
finde. Brnlliot hebt besonders das berühmte Gemälde der gefangenen 
Juden in Babylon hervor, welches 1832 auf der Berliner Kiinst- 
Ausstellung. zu sehen war, und dann in der Kirche der hl. Jungfrau 
im Capitol zu ,Cöln aufgestellt wurde. Wir können aber nicht mit 
Bestimmtheit sagen, ob sich das erwähnte Zeichen auf diesem Bilde 
finde. Ein ähnliches Zeichen in kleinerer Form, dann auch das zweite 
der ersten Reihe, sowie die beiden letzten Monogramme der zweiten 
Reihe, findet man auf schönen Holzschnitten der Prachtausgabe des 
Nibelunge Liedes nach der Handschrift des Freiherrn J. von Lassberg. 
Leipzig bei Wigand 1840, gr. 4._ Die Zeichnungen lieferten E. Bende- 
manii und J. Hühner.  Auch die Uebersetzung des Nibelnngenliedes 
von G. O. Marbach, Leipzig 1840, 4., 1st nach Zeichnungen von Bende- 
mann und Hübner illustrirt. 
Das dritte Zeichen der zweiten Reihe entnahmen wir einem sehr 
schönen Holzschnitte der Cotta'sch'en _Prachtbibel nach Dr. M. Luther's 
Uebersetznng. Stuttgart 1850, gr. 4. Dieses Blatt stellt die Begräbniss 
des Täufers Johannes vor. Bendemann scheint für dieseßibel nur 
wenige Zeichnungen geliefert zu haben. _Sehliesslieh bemerken wir 
noch, dass durch die oben gegebenen Faesimiles die Form der Mono- 
gmmme nicht _ersehöpft 18h. Es kommen auch Zeichen vor, welche in 
etwas abweichen, immerhin aber können sie beim Vergleiche leicht 
erkannt werden.
	        
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