1497 1499.
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1497- Heinrich Ambros Eokert ist Bd. I. N0. 476 eingeführt, und
daher wiederholen wir hier das Monogramm, da auch E A
gelesen werden kann. Eckert malte Schlachten, Jagdstücke,
auch Marinen und Ansichten von Seehafen. Auf einigen
Bildern kommt das gegebene Zeichen vor, auf anderen stehen
die Initialen H A E, oder ein aus diesen Buchstaben gebildetes
Monogranim.
1498. Unbekannter, oder nur mnthmasslieh zu nennender Kupfer-
stecher, welcher der altsächsisclien Schule, jener des
Lukas Cranach sen. angehört. Bartsch P. gr. VI. p. 416
beschreibt ein Blatt mit dem" gegebenen Zeichen, welches
eine Edelfrau in altdeutschcr Tracht mit dem Becher in
der erhobenen rechten Hand vorstellt. Sie sitzt in einem
Lehnstuhle, von welchem man aber nur-links die Lehne sieht. An
ihren Schenkel ist ein Wappenschild mit einem Pfau gelehnt, und in
der Mitte unten bemerkt man das Tttfelchen mit E A 1506. Höhe
3Z.1l.i. Br.1Z.i0L.
Dieses seltene Blatt ist fein gestochen, aber gering in der Zeich-
nung. Dass der Meister der sächsischen Schule des Lukas Cranach
angehöre, versichert uns Herr Direktor Passavaiit. Unter den Ini-
tialen E A könnte daher Erhard Altdorffer, dessen wir oben
unter dem Monogramm N0. 1495 erwähnt haben, seinen Namen ange-
deutet haben. Auch dieser Künstler erhielt seine Bildung in der
Schule des L. Cranach sen., ist aber gewiss nicht viel jünger, als
letzterer, indem er bereits 1512 in Diensten (los Herzogs von Mecklen-
burg stand. Das Blatt von 1506 warc demnach eine Jugendarbeit Alt-
dortfens, und er konnte um so eher zu einem Versuche mit dem Grab-
stichel geführt werden, als in der Schule des L. Oranach die Kupfer-
stecherkunst mit Erfolg geübt wurde. Welche Schule wir damit meinen,
ist im Artikel des L. Cranach sen. unter CL N0. 310 angedeutet.
Es fragt sich aber noch, ob das Blatt des Meisters, EA Original
oder Copie sei. Im Gabinet Derschau wird No. 17 ein" Blatt mit der-
selben altdeutscliien Edelfrau beschrieben, in welchem sie aber von der
Gegenseite erscheint. Sie erhebt nauilich den Becher mit der linken
Hand, woraus man gerade nicht entschieden auf eine Copie schliessen
kann, obgleich beim Zutrinken der Pokal gewöhnlich mit der rechten
Hand genommen wird. Auf dem Halsbande der Frau auf jenem Blatte,
welches aus der von Derschawschen Sammlung stammt, steht NOYE.
Es ist 3 Z. 1 L. hoch, und 1 Z. lt L. breit, und somitist die Grösse
fast dieselbe. Man kann also Original und Copie vermutheu. Wenn
der Meister. E. A- Erhard Altdorffer ist, wie wir glauben möchten, so
hat er als junger Mann das Blatt nach einem älteren Vorbilde ge-
stochen, Wenn in diesem_die Frau den Becher in der erhobenen
Linken halt, so wurde es ihm als noch schwachen Zeichner leichter,
die Figur von der Gegenseite zugeben, d. h. sie bekam ohne Wendung
der Zeichnung den Becher in die rechte Hand. Vgl. auch den Schluss
des Artikels über E. Altdorffer unter dem erwähnten MonogrammEA.
1499. Unrichtiges Zeichen, welches Brulliot II. N0. _675 v0_n
zweiter Hand "erhielt. Es handelt sich um den Me1ster mit
8 E. dem gothischen A Bd. I. N0. 22. An dieser Stelle sind die
Blättel-"dieses alten Meisters verzeichnet. Das von-Brulliot gegebeneE
"S011 ein gothischgs S seyn, und wir kommen daher unter S A mit
einem genauen F acsimile darauf zurück.