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1489
1490.
weniger als für J. van Eyck spricht, wie bereits Brulliot, welcher auf
Büsching's Artikel recurrirt, bemerkt. Es frägt sich aber noch, 0b
das gegebene Zeichen im Ornamente ganz genau ins Auge gefasst
wurde, so dass vielleicht durch die Bauchungen auch noch Vertikal-
linien gehen, oder gingen. In der zweiten Hälfte des erwähnten Jahr-
hunderts kommt der Buchstabe M auch in der Form des zweiten
Zeichens vor, und in diesem Falle hätte vielleicht Hans Memling seinen
Namen angedeutet. Die Lesart Hemling ist jetzt nicht mehr zu halten,
wie wir unter dem H ähnlichen Buchstaben M darthun werden. Das
anscheinlich horizontal gestellte E geben wir nach einem Facsimile
des Herrn Passavant. Dass das zweite Zeichen allenfalls für M zu
nehmen wäre, beweiset die Aufschrift eines Gemäldes von Jan Mostaert
oder Quintin Messis in der kgl. Gallerie im Haag. Ein Facsimilc des
Buchstaben M siehe Catalogue du Museie dKAnvers (1850) p. 69.
Ellgöllß Lanie soll nach Brnlliot II. No. 674 Gemälde mit
militärischen Scenen, Pferden und Costümen auf solche Weise
bezeichnet haben. Der genannte Schriftsteller zählte den Künstler
1833 zu den Zeitgenossen , gesteht aber, nie ein Bild von ihm
gesehen zu haben, da ihm die Notiz von zweiter Hand zukam.
Es handelt sich sicher um Louis Eugcne Lami von Paris, welcher
dem Baron Gros und H. Vernet seine Ausbildung verdankt. Er ist
durch Schlachtbilder und andere militärische Scenen bekannt. Jazet
stach nach ihm Napoleon in Montereau, fol. Dann lieferte Lami auch
viele Zeichnungen zur Illustration von Ausgaben des Gil. Blas, Don
Quixote, Walter Scott dtc. Zu den neuesten Werken dieser Art ge-
hören die Fables, Anecdotes et Contes par Charles Desains. Paris 1850.
und Tableau de Paris, par Edmund Tcxier. 2 Voll. Paris 18-33. Auf
seinen früheren Reisen in England, Schottland, Italien u. s. w. fertigte
er eine grosse Anzahl von Zeichnungen , "deren er mit dem Reisebe-
richte durch die Lithographie bekannt machte. Auf der allgemeinen
Pariser Kunstansstellung 1855 sah man von ihm die Schlacht an der
Alma, welche er im Auftrage des Kaisers gemalt hatte. Lami war
also auch in der Krim. Wenn der Künstler je Gemälde, oder Aqua-
rellen, deren er viele ausführte, mit dem BuchstabenE bezeichnet hat,
so dürften sie nur aus seiner "früheren Zeit stammen. Lami trat 1824
auf, und pflegte von jeher das Gebiet der Schlachtenmalerei, aber
ohne das übrige Genre ausznschliessen. Wir glauben aber, ihn von
einem anderen Eugene Lamy unterscheiden zu müssen. Ein Künstler
dieses Namens war um 1820 in Brüssel Schüler von F. J. Navez, und
wird im Dictionnaire des hommes des teures etc. de la Belgique. Brumellcs
1837, zu den in Brüssel lebenden Künstlern gezählt. Er malte his-
torische und mythologische Vorstellungen, deren von dem Schlachten-
maler E. Lami nicht bekannt sind. Auch wird dieser Künstler zn den
Parisern gezählt.
1490. Elektrine Stuntz findet hier nur einen vorläufigen Artikel,
de. auf ihren Gemälden und Zeichnungen gewöhnlich ein aus E F.
CO bestehendes Monogramm mit dem Beisatze geb. St. vorkommt.
Sie war die Gattin des Baron von Freyberg, pflegte aber fortan mit
aller Liebe die Kunst. Der Buchstabe E. in obiger Form steht auf
einem lithographirten Blatte, welches die Vermählung der hl. Jungfrau
vorstellt, nur in drei Figuren, 8. Eine ähnliche Llthügrapllie gibt die
halbe Figur einer Heiligen nach Jnstus von Radua, 8. Unter dem
Monogramme E F. geb. St. werden wir auf diese Künstlerin zurück-
kommen.