Volltext: CF - GI (Bd. 2)

14581 
1459. 
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schränken wir uns hier nur auf ein einziges radirtes Blatt in 0stade's 
Geschmack. Es stellt ein altes Weib mit dem Kinde auf dem Arme 
vor der Thüre_eines Bauernhauses vor. Unter der Thüre steht die 
Bäuerin mit an die Hüfte gesetztem rechten Arme, und zu ihren 
Füssen kratzt sich der Hund; Unten im Rande nach links bemerkt 
man das Zeichen. H. 4 Z. 5_L. Br. 3 Z.  
Im ersten, sehr seltenen Drucke kommt diese Vorstellung auf 
chinesisches Papier mit breitem Rande vor. Später wurde die Platte 
mit jener der Gruppe aus der Testamentserödnung nach dem berühmten 
Bilde in der k. Pinakothek zu München auf einen Bogen abgedruckt. 
Das Monogramm der zweiten Vorstellung ist anders geformt, indem das 
D im Wvorkommt. Wirführen daher den Künstler unter WD wieder ein. 
1453. Unbekannter Formsohneider, welcher um 1589 in Regens- 
burg gelebt ha-ben dürfte. Die Initialen D W mit dem 
D   Messer findet man auf einem sehr grossen Holzschnitte 
mit der Ansicht der genannten Stadt, wir gehen aber 
4313"" hier nicht weiter darauf ein, da, sich die Buchstaben D W 
an das aus FK gebildete Monogramm reihen. Hier ist nur der Rück- 
weis gegeben, da auch Brulliot und Heller die Initialen D W getrennt 
beifügten. Die Beschreibung des Formschnittwerkes folgt unter dem 
Zeichen FK. Hier sei nur noch bemerkt, dass die genannten Schrift- 
steller die Buchstaben nicht genau gegeben haben, wie der Vergleich 
lehren wird.   
1459. Dietrich Winhart, Maler von München, soll auf Form- 
:  schnitten durch die Initialen D W seinen Namen ange- 
 deutet haben. Die Blätter mit denselben erschienen aber 
 nicht in München, sondern in Heidelberg, und somit 
J! 51-5? 81 könnte der fragliche Meister in Diensten des Pfalz- 
grafen Otto Heinrich, welcher daselbst residirte und 1559 starb", ge- 
standen seyn. In diesem Falle hat er den Pfalzgrafen nach dem Leben 
gezeichnet, und es ist vermuthlich auch der Holzschnitt von seiner 
Hand. Christ, Monogrammen-Erklärung S. 170, spricht ebenfalls von 
iii Heidelberg gedruckten Holzschnitten mit der Jahrzahl 1555 u. 1.558, 
aber wohl ohne deren gesehen zu haben, da er ein aus DW. be- 
stehendes Monogramm beifügt, welches oifenbar dem italienischen 
Kupferstecher DMV von 1555 (N0. 1257) angehört, aber schlecht 
nachgebildet ist. Was Heller, Monogn-Lex. S. 114, von einem Denis 
Waterloo sagt, ist ohne allen Grund. Auch der vorhergehende Meister 
kann mit unserm D W nicht wohl Eine Person seyn, da jener um mehr 
als 30 Jahre später auftritt. 
i) Heinrich Otto Pfalzgraf bei Rhein unter einem von zwei Säulen 
getragenen Bogen in halber Figur von vorn. Links am Saulenfusse 
stehen die Buchstaben D W. , und rechts 1558. Auf einem zweiten 
Blatte, welches unter dem Bildnisse angeklebt wurde, ist das chur- 
pfälzische Wappen in einer Einiassung, ebenfalls mit der Jahrzahl 1558. 
Die beigefügten Buchstaben 0. H. P. C. bedeuten: Otto Ilenricus Palati- 
natus Comes. Das Blatt mit dem Bildnisse ist 4 Z. 11 L. hoch, und 
5 Z. 101i. breit. Jenes mit dem Wappen ist 4 Z. 7 L. hoch. 
 2) Loth mit seinen Töchtern, Er sitzt rechts neben einer Höhle 
an der Seite der einen Tochter, während die andere zur Linken ihm 
den Krug reicht. Im Grunde geht _Sodoma in Flammen auf. Unten 
gegen rechts am Rande stehen die Buchstaben D W ohne Jahrzahl. 
H.4Z.6L.' Br.6Z.6L.
	        
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