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1406
1408.
und D VS. Hennin beschreibt Denkmünzen auf Ereignisse der Revo-
lutionszeit. Dieser Schriftsteller lässt den Künstler den 10. Juni 1817
sterben, in anderen Werken über Münzkunde wird 1795 als sein Todes-
jahr bezeichnet.
1495. Der unbekannte Formschneider mit diesem Zeichen ist im
ersten Bande unter No. 2097 eingeführt, da man auch b Vlesen
g kann. Der Holzschnitt, auf welchem das Monogramm vorkommt,
ist an der betreffenden Stelle erwähnt.
1497. Stempel der Porzellan-Manufaktur zu Menecy in Frank-
reich. Die Buchstaben 1) V sind an der unteren Fläche der
DV verschiedenen Gefässe eingedruckt, welche aus dieser Anstalt
hervorgingen. Sie gehört zu den frühesten Fabriken, welche nach dem
Vorgange Meissens Porzellangefässe bereiteten.
l4Ü8. Dirk van Star oder van Staren, der Meister mit dem Stern
{Arv (Maitre a 1' Etoile), wird seit unvordenklicher Zeit der Ver-
D fertiger jener Kupferstiche genannt, auf welchen die ge-
DZYV gebeuen Buchstaben rechts und links von einem Sterne
(11011, Star) vorkommen. Ein authentisches Document für diesen Namen
ist indessen bisher noch nicht aufgefunden worden , die Wahrschein-
lichkeit spricht aber im hohen Grade dafür. Wir werden nicht irren,
wenn wir diesen Meister mit dem Stern mit dem Glasmaler Dirk
vanß Star, welchen Guicciardini in der Beschreibung der Niederlande
wohl nur durch Druckfehler Theodor Stas van Campen nennt, für
Eine Person halten. Der genannte Schriftsteller nennt ihn neben
Johann Ack, über welchen wir im ersten Bande N0. 713 gehandelt
haben, unter den ersten Glasmalern, welche von 1520 ab inAntwerpen
thätig waren. Auch A. Dürer rühmt einen Glasmaler Dietrich zu Ant-
dortf , unter welchem wir ohne Gefahr den Dirk van Star vermutheu
dürfen, da der Name Dirk mit Dietrich und Theodor gleichbedeutend ist.
Wenn in der späteren Ausgabe der Biographien des Giorgio Vasari
ebenfalls Dirick (Dirvic) Stas di Campen statt Star steht, kann diess
gar nicht in Anschlag gebracht werden, wenn einmal eine irrige Lesart
verbreitet war. Und dann findet man auch noch Glasgemälde, welche
in der Zeichnung auffallend an die Kupferstiche des Meisters mit dem
Stern erinnern. Auch Handzeichnuugen mit D t V kommen vor, welche
eben so grosse Innigkeit in den Köpfen kundgeben, als diess in den
Kupferstichen der Fall ist. Dirk van Star gehört neben Lukas van
Leyden zu den bedeutendsten holländischen Meistern der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts. Er erscheint noch in seiner vollkommenen vater-
landischen Eigenthümlichkeit, wusste sich dabei nöthigenfalls zum Er-
habenen aufzuschwingen, und behandelte auch komische Stoffe, ohne
in Oarrikatur zu verfallen. Glasgemäilde mit 0"" V finden sich unsers
Wissens nicht, es mögen aberderen zu Grunde gegangen seyn, da
kaum zu denken ist, dass der Meister Dietrich nur Zeichnungen zu
solchen gefertigt hat. Dagegen kommen noch Glasbilder vor, welche
augenscheinlich seine Zeichnung verrathen. In der Capelle des hl. Blutes
zu Brüssel sind Glasscheiben mit der Jahrzahl 1540, auf welchen ein
Monogramm vorkommt, welches aus den Buchstaben S T V zu bestehen
scheint. Sie sind im Style des D. van Star behandelt, und jedenfalls
nach seinen Zeichnungen bemalt. Möglicher Weise wechselte der
Künstler mit dem Monogramme, was bei alten Meistern öftervorkommt.
Auch die Glasmalereien des oben erwähnten Jan Ack sind im Style
des D. van Star behandelt, und man kann diesen Meister zu dessen
Schülern und Gehülfen zahlen.