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1369
1371.
1359- Unbekannter" Formschneider, welcher in den beiden ersten
Decennien des 16. Jahrhunderts thätig war. Ein mit den ge-
CDVS gebeiien Initialen versehener Holzschnitt deutet auf Basel, in
dem Verzeichnisse der Mitglieder der Zunft zum Himmel daselbst kommt
aber kein Meister vor, auf welchen die Buchstaben 1) S. bezogen werden
könnten. Es wäre "daher möglich, dass der Künstler in Strassburg, oder in
einer anderen Stadt gelebt hat. Er schnitt die grosse Titelvignette des Jo-
hannes Amorbach. Innerhalb eines Portals steht" ein Basilisk aufrecht,
und hält mit einer Kralle das NVappe-nschild der Stadt Basel, dessen
Riemen ihm um den Hals geschlagen ist. Auf dem oben im Portale
halngenden Titfelchen steht in alten Charakteren BASILEA, und die
Jahrzahl 1511 darunter. Rechts unten im Boden stehen die Buch-
staben DS. Diese Vignette ist auf den Titelnfolgentler Werke eingedruckt:
Clemcnlis 'Qiti-nt-i Consliluliiones In Concilio Vicrmensi Edita. Imp.
Basilee p. mgros iohannes zlmorbachiü, Pelri et Frohen. MDXI. , gr. fol.
Summa Anlonini Archirpiscop-i Florcntini. Busilcue, Jo. Amorbach
et Peter Frohen. 1511, fol.
In dem einen oder dem anderen dieser Werke sind die ersten
Abdrücke, oder es ist bereits die Vignette zum zweiten Mal geschnitten,
da die Angaben hinsichtlich des Masses differiren. Wir haben nämlich
eine Messung von 7 Z. 9 L. Höhe. und 5 Z. 3 L. Breite, während
im v. Derschaiüschen Catalog die Vignette der Tertia pars Summae
Antonini auf 9 Z. l. L. Höhe, und 5 Z. 2 L. Breite angegeben wird.
Derselbe Holzschnitt wurde auch zum zweiten Bande benutzt, im ersten
und vierten Theile des genannten Werkes ist aber eine wesentliche
Veränderung bemerklich. Der Basilisk hält den Riemen des Schildes
mit dem Schnabel, und die Initialen des Künstlers fehlen. Die Platte
mit letzteren wurde auch zur Ausgabe des Decrelum Gratiani cum
glossis. Johannis Theulonici et annotalionibus Bartholomaei Brixiensis. Ba-
sileae, Jo. Amorbachizts 1512 fol., benutzt. Die Vignette auf" dem
Titel dieses Werkes ist 7 Z. 9 L. hoch und 5 Z. 3 L. breit.
1370. Unbekannter Formschneider, welcher in einer späteren
Zeit lebte, als jener D S, über welchen wir im vorherhenden
Artikel gehandelt haben. Er war um 1550 thätig, und ar-
beitete für Buchhändler und Buchdrucker. Nach Brulliot II. N0. 640
iindet man Zicrleisten und Vignetten von ihm. Wir kennen nur die
schöne Titelbordure mit Medaillons, Kinderiiguren dm. Zu dem Werke
von Urbanus Regius: Von volkommenheit des lcidens Christi etc.)
1371. Daniel Seidel von Basel, genannt Danielinannchen, übte in
ä der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Formschneidekunst.
D61 Er lebte mehrere Jahre in Berlin, wo ihn Thurncysser be-
Qß scliäftigte, so dass man den grössten Theil seiner Blatter in
den Werken des genannten Schriftstellers findet. Auf mehreren Holz-
schnitten stehen die Initialen D S. mit dem_Mes_serchen, wie auf dem
Bildnisse des Franz Fabricius und auf den Titeleinfassnngen derDnick-
Werke Thnrneysseris. Eine solche zu cless'en Qnomasttßum. Bvrtm. _Nw-
Volcz 1583, fol., zeigt sechs allegorische Figuren auf und in einer
architektonischen Einfassung. Ihre Attribute kennzeichnen sie links
von oben abwärts als Gesetz, Mass und Friede, rechts als Geographie,
Philosophie und Geschichte. Die kleinen Buchstaben mit_dem_Messer-
ehen sind rechts zur Seite des Postaments, auf welchem die Philosophie
steht. Auch Thurneysserls Magna Alchymin- 3611m 1583 I hat eine
mit D S. bezeichnete Titeleinfassung.