1352
1353.
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Herzogs Johann Wilhelm von Sachsen, halbe Figur in yerzierter Ein-
fassung mit den allegorischen Figuren des Glaubens und der Hoffnung
zu den Seiten. Um das Oval steht: HERR REGIER MICH DURCH
DEIN WORT. Das gegebene Monogramm, mit einer Krone , bemerkt
man auf einem Goldstoff vor dem Herzoge. Unten im Oartouche steht
der Name und der Titel der dargestellten Fürstenpersoxi, kl. fol.
1352. Dimm Ghisi Mantnana ist oben unter dem Namen DIANA dtc.
eingeführt, und daher beschränken wir uns hier nur auf jenes
CS1 Blatt, auf welchem das gegebene Zeichen vorkommt. Es ist diess
eine Copie nach Agostino Veneziano B. N0. 21, ein Mädchen mit dem
Korbe vorstellend, wie es knieend die Fussbedeckung ordnet. Das
Zeichen ist rechts, und links steht: DIANA S. MANTUANA. Höhe
3Z.9L. Br.3Z.6L.
Das gegebene Zeichen schreibt Brulliot I. N0. 1689 der Diana
Ghisi zu, und er glaubt Diana Sculpsit lesen zu müssen. Es ist aber
auffallend, dass diese Künstlerin ausser dem Namen auch .noch ein
Monogramm aufgestochen haben sollte, dessen sie sich auf keinem
anderen Blatte bediente. Vielleicht handelt es sich um eine Copie des
folgenden Meisters.
1353. David Saldörier oder Salvelder, auch Daniel Salveter
X559 und Daniel Salvator wird der Träger dieses Zeichens
S genannt. Die beiden letzten Namen spricht Christ (Mono-
ßi grammen-Erkl. S.. 168) muthmasslich aus, und Füssly hatte
ÄJZFQ Kunde von einem David Saldörffer oder Salvelder. In einem
handschriftlichen Monogrammenverzeichnisse finden wir einen
Goldschmied D. Salfelder erwähnt, aus keiner der uns offen stehenden
Quellen konnten wir aber vollkommene Gewissheit schöpfen. Füssly
schreibt das Blatt, welches die Parabel vom reichen Prasser und dem
armen Lazarus zum Gegenstände hat, dem Daniel Salvator zu, da
nach seiner Angabe der Name dieses Meisters mit der Jahrzahl 1559
darauf steht. Wir kennen nur einen Abdruck mit dem Monogramme,
und daher scheint der Name des angeblichen Kupferstechers aufge-
schrieben zu seyn; Dieses ist wenigstens mit einem Blatte aus der
Sammlung des Grafen Sternberg-Manderscheid der Fall, welches das
Urtheil Salomon's vorstellt. Auf der Rückseite steht: Daniel Salvatore.
Daraus schliesst wohl Frenzel, der Verfasser des Catalog Sternberg
II. No. 1265, dass unser Meister im Style sich mehr den Italienern,
als den Deutschen nähere. Aus dem uns vorliegenden Blatte mit dem
Urtheil Salomon's können wir dieses nicht ersehen. Nach den In-
schriften der beiden erwähnten Blätter hätten wir also einen Daniel
Salvator als Stecher, wir glauben aber, dass die ganze Angabe nur
auf Christ zurückgehe, welcher einer nicht verbürgten Tradition folgte.
Mit David Saldörüer hat es wahrscheinlich dieselbe Bewandtniss. In-
dessen lebte in Nürnberg ein Conrad Saldörifer als Künstler. "Er ra-
dirte die Blätter zur deutschen Ausgabe der Reise in die Türkei von
N. Nicolai. Nürnberg 1572 u. 1579, fol. Vielleicht lebte in Nürnberg
auch ein David Samariter, welcher so viel Berechtigung hat, als Daniel
Salvator, nämlich eine muthmßssllche.
Bartsch P. gr. IX. p. 479 beschreibt folgende Blätter, gibt aber
die Monogramme nicht wie oben beigefügt.
i) Das Urtheil Salomon's. Der König sitzt rechts auf dem Throne,
und deutet Vmit dem Scepter nach dem links vorn knieenden Weibe,
welches als die wirkliche Mutter die Hände erhebt. _Hintcr ihr steht
die andere Frau, welche die Theilung des Kindes gutheissü. Der Henker