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1338
1341.
1338- Dominicus Iiottenhammer, der Sohn des bekannten Malers
D R Johann Rottenhammer von München, malte "meisterhaft in
Miniatur. Man iindet ungemein malerisch und reich mit Gold
ansgemalte Kupferstiche und colorirte Zeichnungen von seiner Hand.
Er schrieb immer die Buchstaben D. R. bei. In der v. Derschatfschen
Sammlung waren mehrere Prachtblätter dieser Art, es ist aber nicht
angegeben, dass sie von D. Rottenhammer gemalt seien. Darunter sind
drei Kupferstiche nach Johann Rottenhammer, die Geburt Christi, die
Himmelfahrt Christi und die Verkündigung Mariä, gestochen von
L. Kilian und R. Sadaler, fol. Auch colorirte Stiche nach Bassano,
Ligozzi, J. Heintz, M. de Vos, P. Oandito u. A. kommen vor. Dom.
Rottenharnmer war um 1612 1640 thätig.
1339. Unbekannter Zeichner und Maler, welcher in der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts zu Zürich, oder in Basel
I thatig war. Er ist Eine Person mit dem Monogrammisten
D R. N0. 1328, und wir verweisen daher im Uebrigen auf jenen Artikel.
Die Buchstaben lLR. ündet man auf Holzschnitten in S. Münster's
Cosmographey von 1580 ff.
l) Die Ansicht von Strassburg. Links unten D. 11., und. weiter
hin F0. H. 3 Z. 11 L. Br. ll Z. 8 L.
Der Monogrammist F0. ist Formschneider, und somit kann unser
D. R. nur die Zeichnung geliefert haben.
2) Der Plan von Babylon in Vogelansicht. Rechts unten D. R.
H.8Z.9L. Br.14Z.6L.
3) Die Ansicht von Oairo in ähnlicher Vorstellung. Rechts unten
D.R. H. 8 Z. 9 L. Br. 14 Z. 6 L.
Der frühere Abdruck befindet sich in Nicolaus Höniger's Hof-
haltung des Türkischen Kaisers. Basel 1578, fol.
1340. David Redinger, Formschneider und Radirer, war in der
ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Basel thätig. Er ver-
13.1. dient als Xylograph Beachtung, seine radirten Blätter sind
aber ohne Werth. Die Holzschnitte bestehen meistens in Vignetten,
doch schnitt er auch etliche Bildnisse, wie jenes des Malers J. Bul-
linger 82:0. In La Hodels Histoire de la Vie et du Regne de Louis XIV.
A Francfort et Basle 1740, sind mehrere Vignetten und Initialen,
welche mit D. R. . oder dem Namen bezeichnet sind. Das genannte
Werk besteht in vier Bänden, 4. Eine andere, mit den grösseren Buch-
staben bezeichnete Vignette stellt eine Buchdrucker-Werkstatt vor.
In der Mitte sitzt eine weibliche Figur mit dem Basler Wappenschilde,
und auf dem Papierbogen eines Arbeiters steht: Ars Artium Conser-
valrix. H. 2 Z. 3 L. Br. 6 Z. 8 L. Diese Vignette kommt in uns
unbekannten Druckwerken vor. Zum Ueberflusse machen wir noch
auf einen mit D. R. bezeichneten Anschlagzettel aufmerksam, welcher
das Publikum auf equilibristische Kunststücke aufmerksam machte. In
der Mitte lässt der fahrende Künstler einen Knaben auf der Leiter
balanciren, und über den beiden posaunenden Engeln steht auf dem
Bande: Sam paruille. Der Holzschnitt ist mit sicherer Hand ausge-
führt, aber gering in der Zeichnung. H. 4 Z. 6 L. Br. 7 Z. 3 L.
1341. Marguerite Louise Amölie Delorme-Ronceray radirte in
D R der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu Paris einige Blätter,
' ' deren mit D R. bezeichnet sind, wie eine Ansicht des Thurmes
von Palmerana nach Cochin le fils. Hüsch radirt ist ein Blatt mit dem
Kopfe des hl. Paulus nach J. B. M. Pierre, und einem den Pfeil ab-
schiessenden Amor nach Edm. Bouchardon.