1329
1331.
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Das Monograrnm mit der Jahrzahl 1563 iindet man auf einer
mittelmässigen Copie nach H. Aldegrever, B. N0. 134. Dieses Blatt
stellt ein stehendes nacktes Weib als Allegorie auf den Tod durch
die Sünde vor. Es hält in der rechten Hand die verbotene Frucht
des Paradieses, und in der anderen die Sanduhr. Oben steht: Memo-
rare novissima et in aetemumwaon peccabis. An diese Schrift schliesst
sich das Monogramm mit der Jahrzahl; H. 4 Z. 10 L. Br. 3 Z. 7 L.
Die geringe Fertigkeit, welche der Künstler im Stiche zeigt, lässt ver-
mnthen, dass es bei dem ersten Versuche geblieben sei. Wer aber den
Grabstichel nicht verschmäht, der könnte es auch nicht unter seiner
Würde gehalten haben, das Schneidmesser zur Hand zu nehmen.
Unser Monogrammist ist daher ohne Zweifel Maler und Formschneider
zugleich.
1329- Gav. Domeuico ROSSBIH, Maler und Radirer, geb. zu Ve-
m nedig um 1650, ist durch zahlreiche Blätter nach ve-
Imbrolnf netianischen Meistern, besonders {nach Tintoretto be-
kannt. Sie sind radirt und gestochen. Auf mehreren findet man das
Monogramm grösser oder kleiner gebildet. Zu seinen Hauptwerken
dieser Art gehören die 135 Radirungen der Historie del Testamente
vevchio e" puovo rappresentala von Figure in rame. e con esplicaliont
estratti da' S. S. Padri in trc tomi divisa. Dedicula al screnissimo
Francesco II. Duca di Modena etc. da Domenico Rosscni, che hd imag-
liato li Rame. Venetia per Antonio Bosio 1688. H. 1 Z. 10 L. 2 Z.
Br. 2 Z. 7-9 L. Auf mehreren Blättern kommt das grössere Zeichen
vor, andere sind unbezeichnet. Vier Blätter sind M. G. f. bezeichnet,
und zwei rühren von Giovanni Pallazzi her. Im dritten Bande, mit
Vorstellungen aus dem neuen Testamente, kommt die Abbreviatur
La fa vor, worunter Lafage seinen Namen andeutete. Das kleine
Monogramm entnahmen wir einem Blatte mit dem Bildnisse des Fran-
cesco Morosini, Cap. Geiial. da Mar. Man findet es im Ragguaglio
delle gloriose Vittorie- dalß Armi della Serenissln" Republica di Venelia.
In Venetia 1687. 12. Das grössere Monogramm findet man auch auf
vier Blättern mit Landschaften nach Cav. Pietro Liberi. Sie bilden
eine Folge, und erschienen zu Venedig 1675, qu. fol. Brulliot I.
N0. 1679 schreibt auch das abweichende erste Monogramm dem Ros-
setti zu, wir kennen aber kein Blatt mit demselben. Im Künstler-
Lexicon XIII. S. 400 sind 14 grosse Stiche verzeichnet.
1330- Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
h, des 18. Jahrhunderts in Antwerpen gelebt zu haben scheint. Er
arbeitete für Buchhändler, aber mit geringem Erfolge. Das gege-
bene Zeichen steht auf dem Titelblatte zu Les Detices des Pays-Bas.
W Description gäoyrnphique et historique de XVII. Provinces Belgiques.
A Anvers 1786, 8. Das Blatt stellt die Freiheitsgöttin, die Muse der
Geschichte und Merkur vor.
1331. Daniel Rauer soll der Träger dieses Zeichens seyn. Brulliot
I. N0. 168i bringt dasselbe nach einer handschriftlichen Notiz
E des Ratthes Kretz, welcher im vorigen Jahrhunderte zu München
Gemälde und andere Kunstwerke sammelte. Füssly hatte eben-
falls Kunde von einem Daniel Raner, und er spricht von einem Ge-
mälde in der Ganerie zu Schleissheim, welches einen alten Mann mit
der Katze vorstellt. Dieses Bild soll mit einem aus D R bestehenden
Monogramme bezeichnet seyn, aber weder in dem alten, noch in dem
neueren Cataloge der Schleissheimer Gellerie wird ein Daniel Rauer
Monogrammisten Bd. II. 33