1259
1260.
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von Blätterwerk. H. 4 Z. 3 L. Br. 4 Z. 10 L. Der Verfertigei dieses
Blattes lebte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts , über seinen
Namen können wir aber nicht einmal eine Vermuthnng äussern, welche
zunächst auf den vorhergehenden Meister gehen müsste. Frenzel
spricht aber von keinem Monogramme, er sagt nur, das Blatt in Man-
tegnaJsManier sei D. M. V. bezeichnet.
1259- David de Negker, auch Necker und Denecker, Form-
schneider von Augsburg, soll nach Brulliot I. N0. 1663 der
Träger dieses Zeichens seyn. Der genannte Schriftsteller beruft
sich auf eine handschriftliche Notiz seines Vorgängers im Amte, in
welcher aber der Künstler ohne Grund Daniel genannt wird. Es ist
überhaupt nicht ausgemacht, dass unter dem gegebenen Zeichen David
de Necker, der Sohn des Jobst Denecker oder Dienecker seinen Namen
angedeutet habe. Das Monogramm bringt Christ (Auslegung der Mono-
grammatum S. 167), gibt es aber viel grösser, wie nach ihm Brulliot
und Heller dasselbe nachbilden. Nach Christ findet man das Zeichen
auf kleinen Holzschnitten, dessen Urheber er aber nicht kennt. David
de Negker gab 1557 zu Augsburg ein Passional heraus. Die Holz-
schnitte dieses Werkes sind vielleicht mit dem Monogramme versehen.
Im Jahre 1561 veranstaltete er eine neue Ausgabe des Todtentanzes
von Jobst de Negker, unter der Adresse: Getruckt in der löblichen
Reyohslatt Augspurg durch Dauidt Denecker, Formschneyder. In diesem
Werke kommt das Monogramm nicht vor. Im Jahre 1566 arbeitete er
für den Kaiser Maximilian II., scheint sich aber nur kurze Zeit" in
Wien aufgehalten zu haben, denn im Jahre 1572 besorgte er in Leipzig
die_ vierte Ausgabe des erwähnten Todtentanzes in 42 Blättern, 4.
Erst 1579 erscheint der Künstler in Wien mit folgendem Werke:
Ain Newes Vnnd Kunstlich schönes Stamm- oder Gesellen-Büchlein. Ge-
druckt zu Wien in Oesterreich 1579. Durch David de Neckar Form-
schneider. 4. Wir haben dieses Werk nicht gesehen, und wissen daher
nicht, ob auf Holzschnitten desselben das Monogramm vorkomme. Die
zweite Ausgabe, von demselben Jahre, besorgte Herkules de Necker, 8.
Aus dem, was bisher gesagt ist, erkennen wir nur die Zeit der
Thätigkeit des D. de Necker als. Formschneider. Dass er der Träger
des gegebenen Zeichens sei, bedarf noch der Bestätigung, falls es
nicht auf Holzschnitten der bezeichneten, Werke vorkomme." Ghrist
spricht aber entschieden von kleinen Holzschnitten mit dem von ihm
wie gewöhnlich vergrösserten Monogramme. Wir haben das Zeichen
verkleinert. Vgl. auch David de Negker N0. 901.
1259. Unbekannter Kupfer-stechen, welcher im 16. Jahrhundert
in Sachsen lebte. Iflaeh Brulliot App. I. No. 199 findet man
DL dieses Zeichen auf einer Copie des Blatteevon Lukas Oranach,
welches das Bildniss des Herzogs Johann Fnedneh von Sachsen vor-
stellt, halbe Figur nach rechts. H. 5 Z. 6 L. Br. 4 Z.
L. Cranach hat das Bildniss des erwähnten Fürsten nicht ge-
stochen, sondern die Portraite der Herzoge Albert des Beherzten und
seines Sohnes Heinrich des Frommen, beide auf einem Blatte, B. No. 2.
Auf diesem Blatte trägt Albert einen Rosenkranz. Der Originalstich
ist vonr151O, und nach der dem Verfasser des Dictionnaire des mono-
grammes gewordenen Mittheilnng soll die Oopie gleichzeitig seyn. Man
ündet auch neuere Abdrücke, welche bereits eine starke Abnutzung
der Platte verrathen.