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1245
1248.
mit demselben stellt nach Heinecke ein unter einem Zelte sitzendes
nacktes Weib vor, welches eine Hirschkuh zwischen den Knieen
füttert 8m. Diess ist dieselbe Composition, welche wir unter dem
Monogramm ADM Bd. I. No. 438 beschrieben haben. _Das von Hei-
necke copirte Monogramm ist höchst wahrscheinlich ungenau, und
wenn es je leidlich gegeben ist, so möge man an der bezeichneten"
Stelle die weitere Beschreibung des Kupferstiches nachlesen.
1245- Martin de Vos soll nach der Angabe im Cabinet Le Brun
MP der Träger dieses Zeichens seyn. Es wurden ihm Gemälde
mit demselben zugeschrieben, wir wissen aber nicht, wohin
diese Bilder gekommen sind. Auch frägt es sich, 0b sie von M. de Vos
herrühren, was aus den vielen nach ihm gestochenen Blättern ermittelt
werden könnte. Das gegebene Zeichen kommt aber auf keinem der-
selben vor. "M. de Vos bildete sein Monogramm in gerader Linie aus
den Buchstaben MnV., oder bediente sich auch der Initialen M. D. V. F.
Diese Buchstaben kann man indessen auch aus dem obigen Mono-
gramme herausfinden.
Es lebten zwei Künstler dieses Namens, Vater und Sohn. M. de-Vos
der Sohn kommt im Buche der Confraternitat des hl. Lukas in Ant-
werpen unter dem Jahre 1606 vor. Vielleicht bediente sich dieser
übrigens ziemlich unbekannte Meister des obigen Zeichens. Ueber
den älteren M. de Vos handeln wir unter M n V ausführlicher.
1246. Unbekannter Knpferstecher , welcher im 17. Jahrhundert
B4: F in Deutschland lebte, und vielleicht zur Classe der Gold-
' schmiede gehört. Man findet kleine Blätter mit biblischen
Vorstellungen in ornamentirter Einfassung. Stiche dieser Art dienten
gewöhnlich den Goldschmieden zu Mustern. Es scheinen Folgen zu
bestehen, da die Dimension verschieden ist. Auf anderen Blättern
weicht das Monogramm ab, indem unter dem ersten Schenkel des M
der Buchstabe O steht. An Daniel Mignot ist daher nicht zu denken.
12474 Domenloo Maria Fratta, Zeichner und Maler von Bologna,
geb. 1696, gest. 1763. Schüler von D. Creti, brachte er es
M als Maler zu geringer Vollkommenheit, die vielen noch von
ihm vorhandenen Federzeichnungen beurkunden aber sein Talent zur
historischen Composition. G. Cantersani, G. Benedetti, A. Bolsoni,
G. Cantarelli, L. Mathioli dtc. haben deren in Kupfer gestochen. So-
wohl auf Zeicbnungen, als auf Kupferstichen kommt das Monogramm
des Meisters vor.
1248. Daniel Mignot, Zeichner, Kupferstecher und Goldschmied,
M F trat um 1590 in Augsburg als Künstler auf, seheint
aber französischer Abknnft zu seyn. Ein genialer
MF Zeichner, und eben so tüchtiger Kupferstecher, hinter-
liess er mehr als 150 Musterblätter für Goldschmiede, welche in Folgen
erschienen, und complet sehr selten zu finden sind._ Der Name des
Künstlers steht gewöhnlich nur auf dem Titelblatte, die übrigen Blätter
sind meistens mit dem Monogramme versehen. Selten kommt es ohne
F vor. Ein Verzeichniss der Blätter ist nicht vorhanden. Wir legen
hier den Catalog Reynard I. N0. 347 -352 zu Grunde, wo 6 Folgen
angezeigt sind. Der im Jahre 1846 verstorbene Kupferstecher Ovide
Reynard in Paris brachte eine reiche Sammlung von Musterblättern
alter Meister zusammen, und veranstaltete zum Zwecke der Kunst-
Industrie folgendes Werk: Ornements des anciens maitres (Offevrigrg.
graveurs) des XV, XVI, X VII et X VIII siädes, recueillia pur O. Reynard,