1193.
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nennt diesen Meister Kannel, aber mit der Bemerkung, dass er ge-
wöhnlich Kandel genannt werde, und zwar von dem Orte Kandel im
bayerischen Rheinkreise. Wir wissen nicht, ob Heller zn dieser Be-
hauptung einen urkundlichen Beweis habe, gewiss ist aber, dass der
Botaniker Hieronymus Bock seinen Zeichner David Kandel, und nicht
Kaunel nennt. Dieser Kandel war zur Zeit der Bearbeitung des Bock-
schen Kräuterbuches, welches 1546 in erster Auiiage erschien, noch
ein ganz junger Mensch, und er kann daher das Blatt mit dem Fähn-
drich von 1524 in keinem Falle gezeichnet haben. Brulliot I. No. 1624
deutet das Monogramm D K. N0. 1174 auf einen David Kamuel de
Kamuel aus Heidelberg, und spricht von historischen Zeichnungen mit
demselben. Die Existenz eines D. Kamuel liess sich bisher ebenfalls
nicht nachweisen, und somit kann man es nicht wagen, das obige
Zeichen auf einen Künstler dieses Namens zu deuten. Kannel kann
zwar aus Kamuel entstanden seyn, der Name deutet aber noch mehr
auf Kandel, welchen andere auch Kaendler nennen. Es steht einzig
entgegen, dass David Kandel 1524 noch im zarten Knabenaltor stand,
von einem gleichnamigen älteren Meister schweigt aber die Geschichte.
1190- Louis David von Lugano, Maler und Kupferstecher, wurde
i 1648 geboren, und in Rom von Carlo Oignani unterrichtet.
Im Er malte historische Vorstellungen, Genrebilder und Por-
mit? traite. Auch Zeichnungen findet man von ihm, auf welchen
r das zweite und das vierte Mouogramm vorkommt. Das
erste und das dritte Monogramm findet man auf radirten und gestoch-
enen Blättern des-Künstlers, und vielleicht auch das eine, oder das
andere der noch weiter beigefügten Namenszeichen. -Sehr beachtens-
werth sind die Bildnisse des Antonius Banchieri, Prolegatus Avenio-
nensis 1706, Oval fol., des Petrus Conderc, Seminarii S. Sulpitii
Alumnus 1689 fol., des Canonicus Esprit Macassole fol., des Ludovicus
Pelisson de Chasteauvert kl. fol. dzc. Schön radirt und gestochen ist
die Kreuzabnehmung, mit dem ersten Zeichen, kl, fol. Auch die Ini-
tialen L x D x kommen auf Blättern dieses Meisters vor. Er starb
um 1710.
1191. Dietrich Langko, Landschaftsmaler, geb. zu Hamburg 1819,
gehört seit mehreren Jahren zu den tüchtigsten Künstlern seines
ä Faches. Seine Landschaften sind von warmer und blühender
Färbung. Auch sehr schöne, gewöhnlich ileissig ausgeführte
Aquarellbilder findet man von ihm. Sowohl auf solchen, als auf Oel-
gemälden kommt das Monogramm vor, je nach der Stelle grösser oder
kleiner, und auch in Doppellinien. Noch öfter ist aber das Zeichen
mit dem Namen verbunden. Langko lebt in München, und erfreut
sich da eines ehrenvollen Rufes.
1192. Daniel Lindmeier von Schaffhausen, Maler und Zeichner,
E 151-1 dessen Thätigkeit um 1560-1600 fällt, bediente sich
verschiedener Zeichen, wir geben aber unter dem Mono-
gramme DLM. N0. 1214 Nachricht über ihn, um Wiederholungen zu
Vermeiden. Die beigefügten Zeichen kommen nur auf einigen Zeich-
nungen vor, welche Wappen mit Figuren, und auch geschichtliche Vor-
stellungen zum Gegenstande haben. Sie sind als Vorbilder für Glas-
maler zu betrachten.
1193. Daniel Lindeiner, Kupferstecher, war um 1606 in Goslar
m, thätig. Sein Zeichen, und jenes des Zacharias Koch, findet
man auf einem radirten und gestochenen Blatte, welches die
5606 Ansicht der Stadt Goslar mit dem Rammeäsävfrg und dem