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DKN.
1187
1189.
Wir stimmen für letzteren, und lesen: Jacob Kay von Lützen. Der
Buchstabe D erregt indessen Bedenken, wenn man nicht Dclineavit
oder De Lützen herausbringen will. Für den Formschneider halten
wir den J. Kay nicht; die Dedication an diesen Meister lässt auf eine
zweite Person schliessen. Ob darunter Vitus Banmhauer zu verstehen
sei, lassen wir in Ermanglung eines besseren Grundes, als jener
Scharold's ist, dahingestellt. Im deutschen Kunstblatt 18g S. 405 ist
das Monogramm sehr mangelhaft gegeben, so dass man einen ganz
anderen Künstler vermuthen müsste. Die obige Copie ist nach dem
Originale genommen.
1187. David Kind, Maler, war um 1650-1660 in Hamburg thätig.
Er malte sehr schöne Bildnisse, theils in Lebensgrösse,
und in Stellungen, wie sie A. van Dyck liebte. Im Co-
lorite gibt sich ein Nachahmer des Rubens kund, in
der Beleuchtung aber erinnert er mehr an Rembrandt.
In den älteren Häusern zu Hamburg müssen sich noch
Bilder von ihm finden. Wenigstens waren zu Anfang
unsers Jahrhunderts noch solche vorhanden, und es ist
nicht anzunehmen, dass sie sogar aus den Rüstkammern
1 geschleudert wurdenSie haben auch alsCostümstückeWerth.
1183. Unbekannter Formschneidert Die Initialen D. K. N. findet
D K N man auf einem Blatte der Prachtbibel, welche
' ' ' 153a 1533 von Ludwig Dietz in Lübeck gedruckt
wurde. Der fragliche Holzschnitt stellt die Arche Noahls vor, und auf
keinem zweiten wiederholen sich die Initialen. Sie könnten sich daher
auf den Gegenstand beziehen, und durch ein Blatt in Luther's Bet-
büchlein, Wittenberg 1545, ihre Erklärung finden. Auf Fol. 22811 ist
die Arche mit der Aufschrift: DER KASTE NOE. S0 dürften die
Buchstaben DRK. N. auf dem Blatte der Lübecker Bibel dasselbe be-
deuten. Man wollte indessen darunter auch den Formschneider ver-
muthen, was wir weder verneinen, noch bejahen wollen. Die Zeich-
nungen zur Bibel, und wahrscheinlich auch die Holzschnitte, sind von
Erhard Altdorffer. Wir haben darüber im ersten Bande N0. 2523 ge-
handelt. Vergl. Wiechmann-Kadow, die mecklenburgischen Form-.
Schneider S. 19, und R. Weigells Kunstkatalog N0. 8517. Letzterer
gibt den vollständigen Titel der Bibel.
1189- David Kannel von Heidelberg soll der Träger dieser Zeichen
seyn , wir finden aber keinen hinreichenden Grund, an
ZIDW diesem Namen entschieden festzuhalten. Es fehlt der
urkundliche Beweis, dass ein David Kannel in Heidel-
ß [66 berg gelebt habe, und es liegt nicht einmal eine alte
Tradition zu Grunde. In den Catalogen deutscher Samm-
1524" lungen kommt dieser Name auch nie vor, sondern nur
im Cataloge der Handzeichnungen des Louvre iigurirt er- Nach der
gefälligen Mittheilung des Herrn Direktor Passavant wird ihm daselbst
die Zeichnung eines Fahnenträgers mit der Jahrzahl 1524 zugeschrie-
ben, oder vielmehr das erste der oben nach Passavant gegebenen
Zeichen wird auf einen David Kannel gedeutet Das Zweite Monogramm
verdanken wir der Mittheilnng des Herrn Harzen, welcher es ebenfalls
im Louvre auf einer mit Weiss gehöhten Federzeichnung vorfand.
Dieses Blatt stellt ebenfalls einen Fahndrich vor. Der angebliche
Zeichner David Kannel ist wahrscheinlich aus unserm Strassburger
David Kandel entstanden, dessen Monogramm wir N0. 1173 gegeben
haben. Heller, Handbuch für Kupferstichsammler 2. Auflage S. 346,