Volltext: CF - GI (Bd. 2)

DIT. 
1172. 
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angebe in perpendikulärer Richtung ein die Vorstellung eingeschnitten. 
Die Veränderung in der Lage kann durch die Zubereitung der Platte 
zum Drucke in Helldunkel bewirkt werden. Von dem erwähnten Blatte 
gibt es Buntdrucke, und zwar von drei Platten. Bartsch macht darauf 
aufmerksam, scheint aber kein Exemplar gesehen zu haben, weil er 
von der Adresse, welche aber gewöhnlich abgeschnitten ist, nichts er- 
wähnt. Dieses Blatt stellt ein junges Weib vor, welches schreiend vor 
dem Tode flieht, nachdem er den Mann getödtet. Heinecke will einen 
Abdruck von der schwarzen Platte mit der Jahrzahl MDX kennen, 
Diese Angabe hat sich aber unsers Wissens bisher noch nicht be- 
stätigt. H. 7 Z. 10 L. Br. 5 Z. 8 L. 
Ein genaues Verzeichniss der Blätter dieses Meisters ist nicht 
hergestellt, und es frägt sich auch, ob jene mit seiner Adresse, und 
darunter auch die oben erwähnten von J. de Negker, oder von H. Burgk- 
mair geschnitten seien. Bartsch erklärt indessen den Hans Burgkmair 
nicht für einen Fonnschneider, sondern legt ihm nur die Zeichnungen 
zum Formschnitte bei. Damit ist es aber noch nicht abgethan. Burgk- 
mair hat unstreitig einen Theil der mit seinem Namen, oder den Ini- 
tialen H. B. bezeichneten Blätter selbst geschnitten, und somit könnte 
J. de Negker Platten von ihm erworben haben, die er durch seine 
Adresse als Verlagsartikel beanspruchte. Anderseits kann aber auch 
vermuthet werden, dass er bei Burgkmair nur die Zeichnungen bestellt 
habe, um sie in Holz zu schneiden. Er nennt sich ja deutlich "Form- 
schneider", und somit hat er das Feld seiner künstlerischen Thätig- 
keit bezeichnet. Wir fügen den oben erwähnten Holzschnitten einige 
andere bei, um das Verzeichniss im Künstler-Lexicon zu vermehren. 
Bartsch P. gr. VII. p. 243 beschreibt sonderbarer Weise nur ein ein- 
ziges Blatt mit J. de Negkefs Namen, die Copie der Dürerischen 
Maria mit dem Kinde auf dem Halbmonde, N0. 31. 
1) Kaiser Garl V. Halbe Figur in einer portalähnlichen Ein- 
fassung mit einem Adler oder Greif oben im Bogen, welcher das 
spanische gappen hält. Unter letzterem ist der Wahlspruch: Noch 
Weiter Z. nten steht: Carl von Gottes gnaden. Römischer König etc. etc. 
Jost de Negker zu Augspurg 1519, fol.  
Ueber dieses Blatt haben wir im Artikel des Albrecht Dürer 
I. S. 205 N0. 146 gehandelt, worauf verwiesen wird. 
2) Kaiser Carl V. in halber Figur mit Barett vor einem Teppich, 
in welchen das kaiserliche Wappen gestickt ist. Rechts und links er- 
hebt sich eine Säule, und auf den Capitälen greift je ein Genius nach 
einer Arabeske. Unten ist eine Tafel mit dem Titel des Kaisers: 
Carl der fünft von gottes gnaden Römischer Kaifzer etc. etc, und im 
Rande: Jobst de Necker Furmscheider. H. 14 Z. 4 L. Br. 9 Z. 5 L. 
Der Rand mit dem Künstlernamen 11 L. . 
Diese beiden Bildnisse sind wahrscheinlich von Hans Burgkmair 
gezeichnet. 
3) Die Kaiserin Elisabeth, Gemahlin Carl V. Halbe Figur in 
einer ähnlichen Einfassung, mit dem Wappen im Teppich hinter ihr. 
Unten auf einer Tafel der Titel: Elisabeth von Gottes gnaden, Römische 
Kaiserin etc. etc. Im Rande steht der Name des Formschneiders. 
Das Gegenstück zu obigem Blatte, und wie dasselbe sehr selten, 
besonders mit dem Namen de Negkefs, welcher abgeschnitten wurde. 
4) Jakob Fugger, der berühmte Augsburger, dessen Standbild in 
Erz Seit; 1353 die Stadt; Augsburg ziert. Dieses Bildniss 1st von zwei 
Platten gedruckt, und gehört zu den Seltenheiten, fol.
	        
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