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2).Der hl. Rochus im Pilgerkleide mit dem Nimbus um das Haupt
auf einem Throne sitzend." Rechts zur Seite kniet ein Engel in langem
Gewande, und berührt mit beiden Händen die Schenkelwunde des Hei-
ligen, Letzterer hält in der Rechten den Hut, undzu seinen Füssen
liegt Stock und Tasche. Im" weissen Grunde hinter ihm ist eine Guir-
lande von Früchten und Blätternmit fliegenden Bändern im Halb-
kreise. Die Buchstaben DH stehen in der Mitte unter dem Heiligen,
und im Rande sind acht Zeilen eines Gebetes eingeschnitten: O heiliger
beuchtiger Rachy dir hat got gross geriad erzaigt von wegent auf das er
dir genad gegeben hat krarmcken gesamt zumucherietc. Amen. Höhe
8Z.3L. Br.5Z.6L.
In W. Y. Ottley's Collection of Fac- Similes of scarce und curious
prints. London 1828, fol., ist eine Nachbildung dieses seltenen Blattes.
3) Titeleinfassung mit Figuren, phantastischen Thieren, Zweigen,
Blättern und Gewächsen das. Oben in der Mitte ist eine männliche
Maske, deren Haare "lange Blätter bilden. Rechts von diesem Kopfe
schiesst ein Knabe den Pfeil ab ,'und links ergreift ein den rechten
Arm erhebender Knabe mit der linken Hand eine Maske. Unter den
Knaben bemerkt man zwei in Schwcifung ausgehende nackte Seejung-
fern, tiefer je einen phantastischen Vogel, weiter unten wieder Knaben
auf Thieren u. s. w. Oben auf der Stirn der Maske in der Mitte
stehen die Buchstaben D H. H. 9 Z. 2 L. Br. 6 Z. 2 L.
.Diese auf einem grossen Stecke vertieft geschnittene Einfassung
besass der Buchdrucker Silvan Otmar {in Augsburg. Er benutzte sie
zu Bibel teuisch der erst tail. Augsburg 1516, fol., zum oberdeutschen
Sachsenspiegel mit vil newen Addicien. sampt Landrechts etc. Augsburg
1517, fol., und zum niederdeutschen Sassenspegel mit velen nyen Addi-
cien san dem Leenrecltte. Aufsburg 1516 , fol. Ein Theil dieser
seltenen Einfassung ist im achten Hefte des Werkes von R. Weigel:
Original-Formschriittu berühmter Meister etc. von Flegel in Leipzig
copirt, fol. sDas in der Bibel vorkommende Initial-Alphabet dürfte
ebenfalls von D. Hopfcr seyn, wenn es sich nicht um Copien nach
den Initialen der Schönspergerischen Bibel handelt, auf welche wir
unter dem Monogramm H b zurückkommen.
4) Die prächtige Titelverzierung mit reichen Arabesken auf schwar-
zem Grunde, danmmit den Portraitfiguren des Ninus und des Kaisers
Friedrich II. Diese Bordure gehört zur. ersten, von O. Peutinger be-
sorgten Ausgabe der Chronik des Abtes von Urberg: Chronicon Abbat-is
Vrspergen. a Nino Rege Assyrriorum Magno: usquc ad Fridericum VI
Romanorum Imperatorem. August. Wndcl. , J. Miller 1515. fol.
Am, Schlusse dieses sehr seltenen Buches ist auch das Millefsche
Wappen, sehr schön mit Figuren und Ärabesken verziert, welches
jedenfalls von Hopfer herrührt. Die Titelverzierung wurde vor der
Verwendung zum Buche einzeln abgedruckt, Exemplare dieser Art
Sind aber noch seltener. Die Priorität geht aus dem Umstände her-
vor, dass die Namen von Ninus und Friedrich II. fehlen. Auf der
zum Werke des C. Peutiuger verwendeten Platte kommen sie vor.
Vgl. WeigePs Kunstkatalog N0. 19,442.
5) Titeleinfassung mit Arabesken und Figuren auf schwarzem
Grunde. Oben in der Mitte sieh-t man einen Menschenkopf, dessen
Haare Pflanzen bilden. Er ist zwischen zwei Delphinen angebracht.
Unten in der Mitte steht ein Korb auf drei Köpfen. Auf der Stirne
der männlichen Maske oben zwischenDelphinen stehen die zweiten
Buchstaben, welche von" jenen der Bordure zur Otmaüschen Bibel
N0. 3 abweichen. Sie dient zur [Fitelverzierung folgenden Werkes: