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vorgeätzt, als die anderen Blätter dieses Meisters. Mit D. F. be-
zeichnet, B. N0. 9. H. 6 Z. 4 L. Br. 6 Z. 10 L.
6) Die Wirkung des Zornes. Composition von 10 nackten Figuren,
in vollkommener anatomischer Richtigkeit" mit meisterhafter Andeutung
der Muskeln und Sehnen. Gegen links sitzt ein junger Mann mit dem
Dolche in der Hand, und wird von zwei andern Männern zurück-
gehalten. In der Mitte des Blattes liegt ein Todter auf dem Boden
ausgestreckt, und ein anderer Mann kommt einem Verwundeten zu
Hülfe. Rechts sind vier Figuren in heftiger Bewegung, und mit dem
Ausdrucke des Abscheues. Im Grunde bemerkt man einen Felsen.
Ohne Namen und Zeichen. H. 11 Z. Br. 16 Z. 5 L.
Dieses Blatt gehört zu den Meisterwerken der italienischen Chalco-
graphie. Im Catalog Malaspina II. p. 135 wird es als akademisches
Studium von 10 nackten Männern bezeichnet, und es ist auch als
solches zu nehmen. Zanetti, Cabinet Cicognara No. 1483, erkennt
darin eine Darstellung der Wirkung des Zornes. Dieser Titel ist
auch im Cataloge der Sammlung des Dr. Petzold VII. N0. 62 bei-
behalten, wir möchten aber eher dem Marchese Malaspina beistimmen.
Domenico Fiorentino liess sich das Studium der menschlichen Figur
angelegen seyn, und Blätter dieser Art können nur als Vorlagen für
äinge Zeichner angesehen werden , woraus sich die grosse Seltenheit
ieses akademischen Studiums erklärt. Er stach auch anatomische
Figuren nach Rosso Rossi in Kupfer, so dass also letzterer, oder
Dom.Fiorentin0 die Herausgabe eines Zeichenbuches beabsichtigt hatte.
Bartsch beschreibt unter N0. 8 ein Blatt mit zwei anatomischen Figuren,
und auf ein diesem Schriftsteller ilnbekanntes Blatt mit vier solchen
Figuren macht R. Weigcl im Kunstkatalog N0. 20,308 aufmerksam,
qu. fol. Eine verkleinerte Copie in Holzschnitt befindet sich in Dr.
Choulanfs Geschichte und Bibliographie der anatomischen Abbildungen,
Leipzig 1852, 4.
Unbekannter Goldschmied, welcher um 1650 in Deutsch-
land thätig war. Herr Harzen keimt ein punktirtes und
gestoclrenes Blatt, welches die halbe Figur eines Cavaliers
D F mit einem Hunde vorstellt. Auf dem Halsbande des letzte-
ren stehen die gegebenen Buchstaben , welche vom gehäm-
merten Grunde weiss abstechen, und wahrscheinlich den Verfertiger
des Blattes andeuten. Dieses Blatt gehört zu den Seltenlieiten, fol.
IÜQÜ- Daniel Frösohel, Zeichner und Miniaturmaler, stand um
D F 1609 1600 in Diensten des Grossherzogs von Toskana. und
- - kam gegen 1605" nach Prag, wo ihn der Kaiser
Rudolplr II. zu seinem Miniaturmaler und Antiquar ernannte. Auf
seinen Malereien in Wasserfarben steht der Name, und auch die Ini-
tialen desselben kommen vor. Ein Pergamentblatt von 1609, welches
auch Brulliot II. No. 586 gesehen zu haben scheint, enthält die sym-
bolische Darstellung der christlichen Religion. Man findet auch Zeich-
nungen in Rothstein und schwarzer Kreide von ihm.
1091. Unbekannter Landschaftsmaler, welcher im 17. Jahrhundert
D F in Holland lebte. Brulliot II. No. 566 spricht von einer
- - Landschaft mit Kühen und Schafen, auf welcher die Initialen
D. F. vorkommen. Das Gegenstück hat die Bezeichnung: F: E: DAN
oder DAV. Die beiden letzten Buchstaben sind nämlich verbunden,
so dass DAN und DAV gelesen werden kann. Brulliot meint, dass
dadurch Heinrich Dankerts seinen Namen angedeutet haben könnte,
und er liest: Fece Enrico Dankerts. Dankerts hielt sich allerdings
einige Zeit in Italien auf, und er konnte wohl auf solche Weise signirt