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1049.
Dupre radirte auch in Kupfer. Sein Werk besteht in acht sehr
seltenen Blättern. Darunter sind Landschaften mit Gebäuden, und
eine solche mit einem Wasserfall, meist in Umrissen, wie zum Coloriren
bestimmt. Andere Blätter stellen Scenen aus dem römischen Volks-
leben vor, meistens Römerinnen mit dem Tambourin und mit Blumen-
körben, blass radirt und in Aquatinta übergangen. Nur ein Blatt ist
mit den Initialen des Namens bezeichnet. Das Format ist verschieden,
8., 4. und fol.
Ch. le Blauc erwähnt dieses Künstlers unter Dupre ohne weitere
Angabe, wie in unserm Kiinstler-Lexicou IV. S. 19.
steht auf einem Kupferstiche von
1046" 0' de Feraero 13' ("guiriu Boel, welcher den hl. Hiero-
nymus in der Höhle betend vorstellt, kl. fol. Dieses Blatt ist nach
dem Bilde des Dosso Dossi in der k. k. Gallerie zu Wien gestochen,
dessen wir auch unter dem Buchstaben 1) mit durehgesehobenem
Knochen erwähnt haben. Der Kupferstecher hat den Namen des
Malers nicht richtig angegeben. Er wollte: Dosso de Ferrara pinwit,
schreiben.
1047. Dirick Diricksen, welcher oben huuter DkD. f. N0. 1030
3,- ein eführt ist, bezeie nete au solche Weise
D' Dfrwl" sculps dasgBilrluiss des Gottesgelehrten JohannesCluver,
halbe Figur im Ovale mit der Umschrift: Johannes Cluveruo S. S. Th.
Docmr Austral. llithmur. Super. Et Polyhistor. Nat. A. 1593. Denal.
16513. 8.
1048. Daniel Ricciarelli da Volterra hiilijterliess verschiedene
Zeichnun en welche xiac der An abe im Ca-
D' -df VOM m" (L binet Plüälll lnit D. V. bezeichnet geyn sollen.
Zeichnungen dieses Künstlers hat Johannes Episcopius in Kupfer ge-
stochen. auf diesen Blättern, welche Caryatiden vorstellen, steht aber:
D. d. Volt. in. d. Man möchte glauben, dass Episcopius die Bezeich-
nung ebenfalls nachgestocheu habe, allein er scheint nur aus sich an-
gedeutet zu haben, dass die Vorlagen von Ricciarelli herrühren. Die
Caryatiden findet man in dessen Paradigmata graplrices variorum arti-
ficum per Joh. Episropfum. Zweite Abtheilung: lborbelden der Teckonst
van verschcyde Wleeslers etc. Hagac Conzitum 1671. fol.
1049. Daniel Döringk, Formsehneider, war um 1618 in Augsburg
D D S thätig, und hatte noch das Geschäft eines Briefmalers, wel-
ehes sich daselbst länger erhielt, als in anderen Städten.
Zwei um einige Jahre ältere Kunstgenosseu, deren Heller in seiner
Geschichte der Formschneidekunst eben so wenig erwähnt, als ilnsers
Künstlers, sind Abraham Bach und Jakob Jäger. Von ersterem kennen
wir ein Folioblatt mit der hl. Familie im Garten. Oben erscheint
Gott Vater in der Glorie, und in den Ecken sind Scenen aus dem
Leben Jesu. Von zwei F'oli0blätteri1 des J. Jäger gibt das eine das
Brustbildi der hl. Jungfrau, das andere jenes des Heilandes. Die alten
Abdrücke haben unten deutsche Verse in drei Strophen, in den späte-
ren fehlen dieselben. Dörixigk, oder "Döring, ist als Nachfolger des
Jäger zu betrachten, und auch er hielt Andaehtsbilder und Vorstell-
ungen, aus der Zeitgeschichte feil. Ein grosses Blatt in Friesform
stellt den Einzug des Kaisers Ferdinand II. in Augsburg 1619 vor,
unter dem Titel: Eiconismus Auyustissimi et Potentissimi Ferdinandi II.
Rom. Imp. Vrbem Augustanem Vindel. Ingressi 1619. gr. qu. fol.
Ein zweites Blatt "schildert den Einzug des Kaisers in die Oathedrale
zu Wien nach der Zeichnung des Malers Johann Conrad Fischer.