Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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1005. 
12) Die Erweckung des Lazarus. Rechts vorn auf einer Tafel (P72, 
H. 8 Z. 1 L. Br. 5 Z. 10 L. 1317 
Diess ist eines jener räthselhaften Blätter, dessen Composition dem 
älteren Dom. Gampagnola weniger angehört, als dem Tizianisten dieses 
Namens. Die Signatur scheint später eingeschnitten worden zu seyn. 
13) Die hl. Familie mit St. Johannes dem Täufer und dem hl. Hie- 
ronymus. Maria und Joseph sitzen in Mitte des Blattes unter Bäumen, 
die erstere das Kind an die Brust drückend. Links vorn auf dem 
Baumstamme sitzt der Täufer, und links zur Seite der Maria befindet 
sich St. Hieronymus mit dem Löwen. Weiterhin links nimmt ein Greis 
ein Kind auf. Rechts vorn auf einem Zettel: DOMINICVS [ CAM- 
PAGNOLA  M. D. XVII. H. 11 Z. 9 L. Br. 16 Z. 6 L. 
Dieses Blatt kennt Bartsch nicht. Es ist selten, und wohl nicht 
von D. Campagnola sen., wenn auch dessen Name darauf steht. Die 
Composition erinnert an Tizian. 
14) Der Prediger Johannes in der Wüste. D C. Nich." B. V. T. 
Dieses dem Dom. Campagnola zugeschriebene, aber von Nicolo 
Boldrini geschnittene Blatt, ist bereits oben erwähnt. 
15) Landschaft mit St. Hieronymus, welcher vor seiner Grotte 
den Kampf eines Löwen mit einem anderen wilden Thiere beobachtet. 
Nach Bartsch No. 2 hat dieses Blatt folgende Schrift: DOMINICVS 
CAMPAG. H. 10 Z. 7 L. Br. 15 Z. 5 L. 
Derselbe Holzschnitt, oder wenigstens dieselbe Composition, kommt 
auch ohne den Beisatz CAMPAG. vor, und somit scheint es offenbar 
zu seyn, dass solche alte Holzplatten beim späteren Druck neuerdings 
gezeichnet wurden. Wenn ein Dom. Campagnola die Zeichnung zu 
diesem Holzschnitt geliefert hat, so ist es der Tizianist dieses Namens. 
Der Schnitt scheint von N. Boldrini herzurühren. 
16) St. Hieronymus in der Wüste im Gebete. In seiner Nähe 
zeigen sich Löwen in ganz ruhiger Haltung. Ohne Namen und Zeichen. 
H. 14 Z. 11 L. Br. 19 Z. 11 L. 
Dieses Blatt wird im Catalog Malaspina dem Dom. Campagnola 
zugeschrieben. Es ist wahrscheinlich von Nicolo Boldrini nach dem 
jüngeren D. Campagnola geschnitten. 
17) Landschaft mit zwei Männern, von denen der eine ein Kind 
in der Wiege auf dem Rücken, der andere ein solches auf der Schulter 
trägt. Rechts unten DNCVS. Bartsch N0. 4, qu. fol.  
Unter der Abbreviatur DNCVS ist sicher nicht der alte Kupfer- 
stecher Dom. Campagnola zu verstehen, sondern der jüngere Tizlanist 
dieses Namens. Der Schnitt ist wahrscheinlich von Boldrini. 
18) Die Landschaft, in welcher man ein Weib mit Früchten 
sieht. Ohne Namen und Zeichen, Bartsch N0. 5. Höhe 13 Z. 9 L. 
Br. 18 Z. 6 L. 
Die Composition dieses Holzschnittes ist nicht von dem Kupfer- 
stecher Dom. Campagnola, sondern von seinem Gegenfüssler. 
 1005. Diricksen Oluyt, Bildnissmaler, war um 1630- 1660 in 
D C Delft thätig. Schüler von M. J. Mierevelt, malte er Portraite 
 - in der Weise dieses Meisters, ahmte aber zuweilen auch dem 
Rubens nach. Caspar de Crayer zeichnete ebenfalls Bildnisse mit D. 0., 
es ist daher zu unterscheiden, ob nicht das eine oder das andere dem 
Cluyt angehöre. 
	        
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