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gabe mit lateinischem Text. Im Jahre 1625 erschien eine Auflage mit
deutschem Text. Begum Ncapolitanorum v-itae et efflgies, auctorc B. G.
Aug. Viml. sumpt. Dom. et caelo Raph. Custodis 1603, fol. Dieses
Werk zählt 26 Portraite. Spätere Ausgaben sind von 1607, 1612 und
1624. Tirolensium principum comitum cicones. Aug. Vind. 1599, fol.
Mit 64 Bildnissen in ganzen Figuren. In späteren Ausgaben 1609,
1612 und 1623. Clarissimorum lila-M's ingenio et fama virorum Effigies
XXXIX. per Dom. Cusloclem. A-ug. Vind., typis Chrisost. Daberi 1612, fol.
Es scheint eine Ausgabe von 1605 vorhanden zu seyn, und zwar mit
Dedication an den Canonicus Joh. Georg von Werdenstein. lmwrarium,
das ist historische Beschreibung weyland Herrn Georg von Ehingern,
Reissens nach der Rilterschafft , vor 150 Jahren , in 10 unterschiedliche
Königreich vollbracht. Augsburg 1600, fol. Mit 10 Portraitfiguren,
nach den Zeichnungen aus Reymund Fuggefs Sammlung.
Obiges Zeichen findet man auf einer in Holz geschnittenen Vig-
nette, welche als Verlagsadresse des D. Custos zu betrachten ist. Sie
stellt einen lorbeerbekränzten Mann vor, welcher stehend mit dem
Zirkel auf der Fläche einer Säulenbase einen Bogen zieht. Im Hinter-
grnnde sind Gebäude, und im Vorgrunde die Attribute der Künste
und Wissenschaften. Umschrift: Arlis Vigilanlia Custos. H. 3 Z. 8 L.
Br. 2 Z. 8 L. Auch auf Kupferstichen stehen die Buchstaben D C,
auf welche wir der Ordnung wegen N0. 1008 u. 1012 zurückkommen.
1004. Domenico Gampagnola, Maler, Kupferstecher und Form-
D c Schneider, stammt aus einer Familie, welche in Padua
ihren Sitz hatte. Bisher ist es aber noch nicht er-
D G ÄN- mittelt, ob er der Bruder des Giulio Campagnola, oder
ein Verwandter, und als solcher der Schüler desselben gewesen sei.
Man hat auch gestritten, 0b er aus Padua, oder aus Venedig stamme.
Julius Campagnola nennt sich aber Antenoreus, d. h. einen Paduaner,
und" nach Zanetti, Cabinet Cicognara p. 171, soll auch der Maler
Dom. Campagnola zwei Werke mit der Abbreviatur DNCVS PATVS
bezeichnet haben. Es fragt sich aber, ob darunter der alte Kupfer-
stecher dieses Namens zu verstehen sei, oder ob nicht vielmehr ein
jüngerer Domenico Campagnola einstehen müsse. Man unterscheidet
indessen nicht zwei Künstler, sondern zählt gewöhnlich den einen und
denselben Domenico Campagnola zu den Schülern Tizian's, und durch
alle Werke über Kunst und Künstler geht die Sage , dass dieser mit
Paris Bordone und Tintoretto die Eifersucht des Meisters erregt habe,
woraus man auf ein eminentes Talent zur Malerei schliessen könnte.
Die von einem Domenico Campagnola in Padua vorhandenen Werke
bestätigen auch, dass dieser Künstler mit .Tizian in1_Wettei1'er malte,
dass er sich aber vergebens abmühte, ihn zu erreichen, noch weniger
ihn zu überbieten. Brandolcse verzeichnet mehrere Werke desselben,
die bis 1581 datirt sind. Der Verfertiger kann aber nicht der Kupfer-
stecher Domenico Campagnola seyn, dessen Blätter mit 1517 u. 1518
datirt sind, und einen Meister der venezianischen Schule verrathen,
so wie auch die ihm zugeschriebenen Gemälde eher einen Schüler des
Giovanni Bellini, als des Tizian beurkunden. Zani sagt, dass er von
1512-1518 in Kupfer gestochen habe, Niemand kennt aber ein Blatt
von 1512. Heinecke ist daher in offenbarem Irrthnm, wenn er gar
ein Blatt von 1507 gesehen haben will, oder es waltet ein Druckfehler
statt 1517 ob. Gewiss scheint aber zu seyn, dass Domenico nach 1518
nicht mehr thätig war. Wir müssen daher nothwendiger Weise einen
jüngeren Domenico Gampagnola annehmen, einen Landschaftsmaler,
von welchem der anonyme Reisende Morellrs (1530-1542) im Hause