Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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961 
962. 
961- Edouard de Biefve, Historien- und Portraitmaler, geboren 
zu Brüssel den 4. December 1808, war Schüler von 
Paelink, und begab sich 1831 nach Paris, wo er 
bis 184i verweilte, und mehrere Gemälde ausführte, 
welche ihm bereits einen Rang unter den ersten 
belgischen Meistern sicherten. Man sah deren auf 
den Kunstausstellungen in Antwerpen, Gent und 
Brüssel, und jedes Bild fand einen Käufer, welcher stolz auf seine 
Erwerbung war. Einen wahren Triumph feierte er 1841 mit seinem 
grossen Gemälde des Oompromisses der Edlen von Gent 1566, welches 
jetzt eine Hauptzierde des Museums in Brüssel ist. Der Rath der 
Stadt übermachte dem Künstler einen Ehrenbecher, auf welchem die 
Vorstellung in Silber getrieben ist, mit der Dedication: La ville de 
Bruxelles d Edouard de Biefve 13 Sepcembre 184-1. An dieses Werk 
reihen sich viele andere grössere und kleinere Gemälde, welche in 
ölfentlichen und Privatsammlungen sich befinden. Auf kleinen Bildern 
und Skizzen, und auf Zeichnungen findet man das Monogramm des 
Meisters. Es besteht aus den undeutlichen Buchstaben 1) B. Andere 
Werke sind deutlich de B gezeichnet, wie weiter unten zu sehen ist. 
Das Facsimile des Monogramms entnahmen wir dem Werke von Immerzeel: 
De levcns an .Werken der holl. an vlaam. Kunstschilders etc. 
962. Jean Jacques de Boissieu, Landschaftsmaler und Radirer, 
geb. zu Lyon 1736, gestorben daselbst den 6. März 1810. 
 Nicht von seiner Familie, aber von der Natur zum Künstler 
02'113]; bestimmt, brach er sich selbst eine Bahn, auf welcher ihm 
 der vollste Beifall zu Theil wurde. Als Maler behauptet 
E5. 15b  er indessen eine Stelle zweiten Ranges; Vorzügliches leistete 
er als Zeichner, und geradezu meisterhaft sind seine Radirungen. Sie 
wurden noch vor ein paar Decennien zu hohen Preisen erworben, gegen- 
wärtig ziehen aber fast nur die alten Abdrücke von besonderer Schön- 
heit die Sammler an. Das Werk dieses Meisters ist aber in jeder Be- 
ziehung vortrefflich, und auch die neueren Abdrücke sind noch von 
grosser Schärfe und Reinheit. Die frühesten und schönsten Abdrücke 
sind jene, welche der Künstler selbst verbreitete, und grossentheils 
auf chinesisches Papier abziehen liess. Wir machen unten auf solche 
Abdrücke aufmerksam, es wird aber deren mehr geben. Ein Zeichen 
der Priorität ist auch das schöne Papier vonbläulichem Tone, welches 
später nicht mehr zu haben war. Unter diesen Abdrücken sind viele 
Varietäten, welche noch immer in hohen Preisen stehen. Im Jahre 
1801 liess Boissieu in Lyon ein Verzeichniss der bis- dahin erschie- 
nenen Blätter drucken, und 1811 erschien ein zweites: Camlogue des 
morceaux qui cqmposent Foeuvre d Peau-forte de J. J. de Boissieu. 
F. L. Regnault-Delalande behielt 1817 bei der Beschreibung der 
Blätter im Cabinet Rigal die Nummern des Oataloges von Boissieu 
grossentheils bei,'und daher werden die Blätter noch immer nach dem 
Gatalog Rigal bestimmt. Einige verweisen jetzt aber auch auf das 
Manual de PAmateur d'Estampes par Ch. le Blanc. Paris 1853 [II Ein 
genaues Verzeiclcmiss mit allen Abdrucksgattungen fehlt aber noch 
immer, und da heutzutage auf letztere besondere Rücksicht genommen 
wird, so möchte es nicht überflüssig scheinen, auf die mit dem Mono- 
gramme bezeichneten Blätter näher einzugehen. Unter J. J.DB. folgt 
eine zweite Abtheilung. Hinsichtlich der Adressen von Frauenholz 
und Artaria sei bemerkt, dass die Blätter mit denselben nicht erster 
Art sind. Auch den Exemplaren mit den Adressen von La veuve de 
F. Chereau, Pariset u. Basan gehen Abdrücke voraus. Die neueste
	        
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