Volltext: CF - GI (Bd. 2)

58 Gonrad Goltzius soll der Träger dieses Zeichens seyn, 
die Blätter aber, auf welchen es vorkommt, haben mit den ächten 
G Stichen desselben so wenig gemein, dass man täglich einen ande- 
ren Meister vermuthen kann. Auch von Cornel Galle kann keine 
Rede seyn, da er in einer ganz anderen Manier arbeitete. Im Ver- 
gleiche mit den Blättern des Conrad Grahl, dessen abweichendes 
Zeichen N0. 60 gegeben ist, stellt sich aber ziemlich klar heraus, 
dass die Kupferstiche mit obigem Monogramme von diesem sächsischen 
Meister herrühren. Ueber C. Goltzius handeln wir unter N0. 64. 
1) DernTod des Gerechten. Er liegt sterbend im Schoosse eines 
Engels, und seine Seele schwebt als kleines Kind in einem Strahle 
zur Herzwunde des Heilandes am Kreuze empor. Links stehen 
Heilige, und rechts der Priester mit der I-Iostie. Oben erscheint die 
hl. Dreieinigkeit, und auf der durchlaufenden Bandrolle unter derselben 
steht: Haec Porta Domini. justi inlrabunt in eam. Ps. 117. Im unterm 
Rande: Ego Svm Via Et Verizas Et Vita cw. Das Zeichen steht links 
unten , aber nicht so deutlich, wie hier gegeben. H. 4 Z. 2 L. und 
4 L. Rand. Br. 2 Z. 11 L. 
2) Der Erzengel Uriel mit der Lilie in der Linken unter einem 
Bogen stehend. Im Rahmen des Bildes sind Blumen und Insekten 
angebracht, und unten steht die Ziffer Im, so dass dieses Blatt zu 
einer Folge gehört, welche wahrscheinlich noch andere Engel vorstellt. 
Höhe mit dem Rahmen 3 Z. 9 L. Br. 2 Z. 6 L. 
59. G. Gandiotti, Formschneider oder Zeichner, übte seine Kunst 
m in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Man findet das 
Monogramm, und auch den Namen des Künstlers, auf den schönen 
Vignetten in der Iconologia rlel Cav. C. Ripa Perugino.  Pcrugia 1 7 66', 4. 
Candiotti starb um 1801. 
60. Oonrad Grahl, Kupferstecher und Formschneider, war um 
1615-1630 in Leipzig thätig. Man findet Bild- 
 nisse von seiner Hand, welche theils radirt, 
'  1'" theils gestochen sind. Seine Holzschnitte sind 
mit CG bezeichnet, wie unter diesen Initialen bemerkt ist. Folgende 
chalcographische Blätter sind mit dem Monogramme versehen, und 
gehören zu den bessten Arbeiten des Meisters, welcher aber im 
Ganzen nicht sehr bedeutend ist. 
1) Sethus Aluisius, Musikus und Dichter von Leipzig. Aet. 
LX.  1615. Büste in Oval, links unten das erste Zeichen, kl. fol. 
2) Joanues Trigler acta. XXXII. Halbe Figur in Oval, vor dem 
Titel seines Werkes: Sphaera, das ist ein kurzes astronomisches Traclät- 
lein von der Sphaera und dem Himmelslauf etc. Leipzig 1614. 4. Mit 
dem ersten Zeichen, etwas kleiner. 
3) Image Reverendi atque Excellentissimi Thcologi Domini D. Pauli 
Laurentii m. Halbe Figur in Oval, links unten das dritte Zeichen, gr. 8. 
4) Das Bildniss des bei der Belagerung von Braunschweig 1615 
gefallenen Obersten Johann Eitel Brendel von Houmpnrg, 4. Dieses 
Blatt ist reich an Monogrammen. Man findet darauf das Namens- 
zeichen des Obersten, die Initialen des Dichters der Verse, das Mono- 
gramm des Verlegers M IB, und jenes des Kupferstechers, das zweite 
der obigen Zeichen. 
5) Martin Pansa, starke Büste in Oval mit Umschrift des Namens. 
Unter dem Bildnisse steht eine lateinische Strophe: Pansa scripzis 
mis etc. . links das Monogramin, und rechts: C. Cunradus. D. Man
	        
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