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911-4 913.
911. Balthasar Anton und Philipp Heinrich Dunker, Vater und
Q, f Zßc Sohn, gehören zu den berühmtesten Künstlern
Y 2 ihrer Zeit. Beide malten Landschaften und
pßG-lßfcv radirten eine grosse Anzahl von Blättern,
theils nach älteren Meistern, theils nach eigenen Zeichnungen. Die
Initialen des Namens, welche Brulliot II. N0. 555 etwas abweichend
gibt, und -dem Ph. H. Dunker insgesammt zuschreibt, findet man theils
auf Vignetten und kleinen Landschaften mit dem Beisatze del. , f. und
fec. Der kleine Buchstabe D steht auf der schönen Vignette zum
zweiten Theile der Feyerstunden der Grazien. Bern 1782, 8. Dieses
Blatt stellt eine Leyer zwischen Füllhörnern vor , und am Piedestale
derselben deuten die Buchstaben E: H: den Verleger E. Heller an.
Diese Vignette rührt mit vielen anderen von B. A. Dunker sen. her.
Von_ ihm sind auch die von Brulliot erwähnten und dem Ph. H. Dunker
zugeschriebenen Blätter nach J. Ph. Hackert, und die beiden Vignetten
mit den Köpfen des Heilandes und der hl. Jungfrau nach E. L. Junker.
Auf allen diesen Blättern deutete der Künstler durch die ältere Form
des D seinen Namen an. Der modernere Buchstabe bezieht sich eher
auf Ph. H. Dunker jun. Von ihm sind die Copien nach Weirotter,
und die folgenden seltenen Blätter.
1) Landschaft mit einem schlafenden Hirten bei der Schaiheerde,
und einer am Wasser gehenden Fran mit dem Knaben. Nach M. von
Molitor. D. fc. kl. fol.
2) Der unter dem Baume sitzende Hirt, welcher die Schalmey
bläst. Vor ihm sitzt der Hund, und rechts und links weiden Ziegen
und Schafe. Copie nach Veith, und mit D. bezeichnet, 12.
3) Der abgehauene Baumstamm neben Pflanzen und Brombeer-
stauden. Copie nach F. Geissleüs Blatt nach Wynants im Musee
franeais. Links unten D. f.
-ImKünst1er-Lexicon IV. S. 4-6 haben wir viele Blätter von diesen
Meistern verzeichnet. B. A. Dunker starb zu Bern 1807, sein Sohn 1836.
912. Deighton, Carrikaturzeichner und Kunsthändler in London,
wir bediente sich zur Bezeichnung der Kirnstblätter und der Hand-
zeichnungen seines Verlages eines Stempels, dessen Abbildung
W hier gegeben ist. Dieser Deighton ist wohl Eine Person mit
jenem Denis Deighton, dessen Passavant in seiner Kunstreise
S. 59 erwähnt. In der Bridgewater-Gallerie ist von ihm ein Gemälde,
welches den Tod des Admiral Nelson vorstellt. Es hat im Machwerk
wenig Verdienst, und ist somit Arbeit eines Dilettanten. D. Deighton
war zu Anfang unsers Jahrhunderts thätig.
913. Georg Dieffenbrunner, Maler und Radirer, geb. zu Mitten-
93 ü wald in Oberbayern 1718, gest. zu Augsburg 1786. Dieser
JQ" geschickte Künstler zierte mehrerebayerische Kirchen mit
Gemälden in Oel und Fresco. Klauber in Augsburg hat nach seinen
Zeichnungen mehrere Blätter gestochen , darunter die Ermordung des
Grafen Otto von Dachau, welche Diefienbrunner an der Decke der
rothen Schwaige bei Dachau in Fresco gemalt hatte Hier handelt es
sich aber zunächst um die radirtemBlätter des Künstlers- Sie sind
sehr leicht und geistreich behandelt, kommen aber selten vor.
1) Ein Studienblatt mit neun männlichen und weiblichen Köpfen.
Oben rechts D. fecit. H. 2 Z. 9 L. Br. 3 Z. 3 L.
2) Spielende Liebesgötter in einer Landschaft, m Poussin's
Manier, qu. 8.
3) Die Büste eines mit Weinlaub bekränzten Mannes oder Bacchus.
D. fecit, 12.