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ihm nur durch' zwei radirte Landschaften mit Vieh bekannt. Wir
halten ihn für Eine Person mit dem Perspektivmalcr Desiderio, welcher
zur Zeit des berüchtigten Cav. Belisario Corenzio in Neapel lebte.
Letzterer soll auch Desideriois Landschaften mit kleinen und geist-
reichen Figuren staffirt haben. In Neapel nannte man diesen Künstler
Monsieur Desiderio, und wir glauben, _dass es sich hier um ihn handle.
Man kennt von Francesco Desiderio da Pistoja eine Folge von
acht radirten und geätzten Landschaften mit Hirten und Hirtinnen bei
der Heerde , qu. 8. Diese Blätter sind theils mit dem Namen, theils
mit der Abbreviatur: Fran. Desid. P-ist. fecit , bezeichnet. Im Catalog
Sternberg I. N0. 4765 sind 18 Holzschnitte mit schönen Landschaften,
theils mit Figuren der heiligen Geschichte, angegeben, qu. 12. Diese
Blättchen sind dem Camillo Rinuccini dedicirt, und mit dem Mono-
gramme versehen. Letzteres haben wir nach dem Facsimile in dem
erwähnten Cataloge copirt, da es uns ausserdem nicht vorkam.
908- Pierre Dullos, Zeichner und Kupferstecher, ist nach Brulliot II.
N0. 556 und 589 durch diese Buchstaben als Theilhaber ian
w. der Illustration folgenden Werkes bezeichnet: Amiqua numis-
ß! mata maximi moduli aurea, argentea, aerea cm Museo Atewandri
S.B.E. Card. Albani in vaticanam bibliothecam a Clemente XII.
Pont. Opt. Max. trzmslata et a Rudolphino Venuto cortonensi notis il-
lustrala. 2 Voll. fol. In diesem Werke sind kleine Vignetten mit rö-
mischen Ansichten eingedruckt, welche theils mit D. f, und DF; be-
zeichnet sind. Nach Brulliot lebte P. Duflos um 1760 in Rom, für das
genannte Werk arbeiteten aber Stephan della Bella, Israel Silvestre
undllraetano Piccini, und somit fällt seine Thätigkeit um 1660. Dieser
Duiios wurde mit einem gleichnamigen Kupferstecher verwechselt, dessen
-Werke um 1760-1790 entstanden sind. Gandellini schreibt einem
F. Duflos 20 grosse Initialen des Alphabeüs zu, und im Cabinet
Paignon-Dijonval werden 12 kleine Ansichten von Rom erwähnt, letztere
mit Dedication an den Herzog von Saint Aignan. Auch auf solchen
Blättern könnte der Buchstabe D. stehen.
QÜQ. Fingirtes Zeichen , welches man auf einem radirten Blatte
2 j 1,7; in der Weise des Salvator- Rosa findet. Dieses Blatt
.9 stellt eine felsige Landschaft mit einem betenden Ein-
siedler vor. Letzterer sitzt bei einem grossen, an den Todtenschädel
gelehnten Buche. H. 6 Z. 9 L. Br. 5 Z. 11A L. Man könnte den
Buchstaben D. auf Dietrich beziehen, allein der landschaftliche Theil
ist von Ferdinand Kobell, und die Figur des Einsiedlers von Parizeau
radirt, wie auch Brulliot II. N0. 590 nach einer Mittheilung des Herrn
Börner benachrichtet. Dietricy hat wohl keinen Theil an der Zeichnung,
da Stephan von Stengel im Catalogue raisonne des estampes de F. Kobell
N0. 62 sagt, die Bezeichnung D f. weise diese Nachahmung Dietrich-
lscher, in der 'Weise des S. Rosa gefertigter Radirungen den Impostures
innocentes (unschuldigen Betrug) zu.
910- Unbekannter Maler, welcher im 18. Jahrhunderte in Deutsch-
land gelebt hat. Die gegebenen Buchstaben D f. iindet man
auf einem radirten Blatte mit dem Kopfe eines bärtigen
Mannes, vielleicht jenem des hl. Franziskus, 8. Wir wagen
es nicht, zu entscheiden, 0b der Buchstabe D auf C. W. E. Dietrich
Sich beziehen soll, um allenfalls diesem Meister nachzuahmen. Von
Bartolomäus Weiss- rührt das Blatt nicht her. Dieser Meister zeichnete
ebenfalls einige Blätter mit D f., um sie dem Dietrich uuterzuschieben.
Monogrammisten Bd. II. 23