Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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903 
1907. 
903. Der unbekannte Formschneider der Schule des JostAmman, 
ß welcher nicht immerin gleicher Deutlichkeit mit ß zeichnete, 
b:  und für Frankfurter Druckwerke viele Blätter in Holz schnitt, 
erscheint hier nur im Vorübergehen, um hinsichtlich des ersten Zeichens 
keine Irrung zu veranlassen. Es ist in der neuesten Zeit in der ge- 
gebenen Weise facsimilirt worden, und man müsste darnach eher D, 
als b lesen. Der Meister bediente sich aber zu wiederholten Malen 
des zweiten Buchstabens, aus welchem der erste entstanden ist. Das 
gegebene altgeformte I) ist aber ziemlich deutlich, und auf verschiede- 
nen andern Blättern. kommt es der neueren Form so nahe, dass gar 
kein Zweifel obwalten kann. Wir müssen daher unter ß auf diesen 
Meister zurückkommen. 
904. Stempel der Porzellan-Manufaktur in Derby. Sie wurde 
1751 von dem Herzog von Derby gegründet, und 
lieferte verschiedene Service- Gegenstände, sowie 
  verschiedene andere bemalte Gefässe, Gruppen und 
X einzelne Figuren. Am Boden ist der Stempel ein- 
9) gedruckt, aus welchem das Derby-Porzellan und 
Fayence erkannt werden kann. 
905- Simon Denis, Landschaftsmaler, genannt Chevalier Denis, 
 wurde 1755 zu Antwerpen geboren, und von H. J. Anto- 
w ß nissen unterrichtet. Im Jahre 1786 unternahm er eine 
'l Reise nach Italien, suchte in Rom eine Frau, und liess 
sich dann in Neapel nieder, wo der Künstler 1813 starb. Seine Land- 
schaften sind zahlreich, und wurden jenen des berühmten Hackert 
gleichgeachtet. Sie sind meistens von brillanter Färbung, und durch 
Staffage von Figuren und Thieren belebt. Goethe und Winckelmann 
zollten daher diesen Bildern grosses Lob. Auf einigen steht der Buch- 
stabe D mit und ohne Jahrzahl, auf andern der Name Denis ohne 
weiteren Beisatz.  
906- Isaak Duchemin, Kupferstecher von Brüssel, scheint der 
Träger dieses Zeichens zu seyn. Er war in der zweiten Hälfte 
a des 16. Jahrhunderts thätig, hinterliess aber nur eine sehr ge- 
ringe Anzahl von Blättern. Sein grösstes Blatt stellt die Erweckung 
des Lazarus vor, in einer Composition von 21 Figuren. Unten gegen 
die Mitte steht: Adrian de Werdt inventor, Isaacus Duchemius Brumel- 
lensis fecit. Im Rande sind vier lateinische Verse, und die Adresse: 
Johannes de Sam excudit, gr. qu. fol. Im späteren Drucke hat dieses 
Blatt die Adresse des Peter Ouerrat in Oölu. Wenn es unter dem 
Titel der Heilung des Gichtbrüchigen vorkommt, so ist diess eine 
irrige Angabe. Links steht Christus, und Lazarus wird von einem 
jungen Manne und einer Frau emporgerichtet. Adrian de Werdt liess 
sich nach 1566 in Cöln nieder, und da stach Duchemin die Platte. 
Sie muss jedenfalls vor 1590 fertig geworden seyn. Ouerrat trat erst 
zu Anfang des 17. Jahrhunderts auf den Schauplatz. 
Das gegebene Zeichen findet man auf einem Kupferstiche mit 
einem Triton, welcher mit einer Nymphe auf dem Rücken auf dem 
Meere von links nach rechts schreitet. Den Grund bildet eine Küsten- 
landschaft, und rechts unten in der Ecke bemerkt man das Zeichen 
auf einem Täfelchen. H. 2 Z. 9 L. Br. 3 Z. 11 L. 
907. Francesco Desiderio da Pistoja, Maler, Radirer und Form- 
E" Schneider, war in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts thätig. 
Heinecke nennt ihn Landschaftsmaler, ohne Zeitangabe. Er war
	        
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