Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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Wendung der dritten Platte durch eigenes Nachdenken verfallen wäre. 
Herberger l. c. S. 32 Note 101 will ihm aber die Erfindung der Kunst 
des Druckes mit drei Platten vindiciren, da Heller in der Geschichte 
der Holzschneidekunst S. 75 nur die 1513 von drei Platten gedruckten 
Karten des Schotüschen Ptolomäus kennt.  
Das gegebene Zeichen, durch welches Dienecker seinen Namen 
angedeutet hat, findet man nur auf einem einzigen Blatte. Ausserdem 
kommen noch etliche Holzschnitte vor, auf welchen der Künstlerbhn 
zeichnete, wie an der betreEenden Stelle zu ersehen ist. Das aus D 
oder Dl bestehende Moncgramm steht auf einem Holzschnitte der 
zweiten Ausgabe des Todtentanzes in vergrösserten Nachbildungen der 
Lyoner Ausgabe der Todesbilder von Hans Holbein. Diese Copien 
erschienen unter dem Titel: Todtentantz. DAs menschlichs leben 
anders nicht l Darm nur ein lauf)" zum Tod etc. etc. Augsburg durch Jobs! 
Deneoker. Die erste Ausgabe ist "von 1544 (1542), die zweite ohne 
Datum, aber nicht viel später. Die Ausgabe mit der Jahrzahl 154!!- 
hat ein grässliches Bild, welches nicht holbeinisch ist, und wahr- 
scheinlich von der Zeit getadelt wurde. Der Tod greift mit der rechten 
Knochenhand der Buhlerin in das Haar, und stösst mit der linken das 
Schwert noch tiefer in ihre Brust. Beim zweiten Drucke wurde diese 
Vorstellung weggelassen, und durch eine andere ersetzt. In diesem 
Blatte sitzt das ehebrecherische Paar vor dem Bette, und der Tod 
zeigt ihm Spiegel und Stundenglas. Am Fussgesimse der Bettlade ist 
das gegebene Monogramm. Im Jahre 1581 erschien ein Nachdruck: 
.T0dtentantz j durch alle Stendt der Menschen l etc. Gedruckt zu St. Gallen 
bei Leonhart Straub MDLXXXI, 4. Neuere Copien dieses Werkes er- 
schienen unter dem Titel: Der Todtentanz oder der Triumph des Todes  
oon C. H. (Lieutenant von Hellmuth). Magdeburg 1885. roy. 4. Den 
46 Blättern in Steindruck sind die Verse der Augsburger Ausgabe 
von 1544 beigefügt. Diese hat nur 42 Blätter, Hellmuth fügte aber 
vier Vorstellungen der MechePschen Ausgabe des Todtentanzes von 
Holbein bei. Vgl. auch das Monogramm E VH in verkehrter Lage. 
Schliesslich bemerken wir auch noch, dass das von Brulliot I. 
N0. 1601 gegebene Monogramm ungenau ist, indem er das I zu deut- 
lich hervorhebt, wie wir unter dem Monogramm DI sehen werden. 
Wer das Zeichen des J. de Negker nicht aus Erfahrung kennt, wird 
aus der obigen Chiifre nicht D1 herausfinden, sondern ein D mit will- 
kürlichem Durchschnitte vermuthen, oder geradezu D f. lesen.  
Unter bJln kommen wir auf diesen Meister zurück. Brulliot 
glaubt indessen nicht, dass der Träger des obigen Zeichens mit dem 
Meister Wtn Eine Person sei, d. h. er will einen Josse Denecker 
von einem Josse de Negker unterscheiden. Dafür ist indessen kein 
Grund vorhanden. Eher könnte man das obige Monogramm für Jobst 
de Negker beanstanden, da es nur in der zweiten Ausgabe des Todten- 
tanzes vorkommt, und vielleicht erst nach dem Tode des J. de Negker 
die neue Platte beigefügt wurde. In diesem Falle könnte man nur 
an David de Negker denken, welcher eine spätere Ausgabe des T0dten- 
tanzes seines Vaters besorgte. 
902- Bernard Milnet ist im ersten Bande N0. 1602 als der muth- 
massliche Träger dieses Zeichens angegeben, indem wir 
darin den Buchstaben h erkennen wollen. Es wäre in- 
  dessen auch möglich, dass der Buchstabe h verkehrt er- 
 scheint. In letzterem Falle würde für B. Milnet wenig 
Aussicht vorhanden seyn; wir glauben aber, dass der 
nach rechts gebrochene Schenkel des h durch das Herz- 
sehildchen bedingt ist. Das Weitere s. I. N0. 1602. 

	        
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