Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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1742 geboren, und hatte als Künstler Ruf, starb aber im kräftigsten 
Mannesalter 1789. Man ündet eine bedeutende Anzahl von Titel- 
vignetten in Werken, welche zu Frankfurt, Mainz, Stuttgart, Mannheim 
und Leipzig gedruckt wurden? Blätter dieser Art sind mit dem Buch- 
staben D und  bezeichnet, und gehören zu den bessten Erzeug- 
nissen damaliger Zeit, in welcher aber die Formschneidekunst über- 
haupt noch auf einer niederen Stufe stand. Immerhin aber hält 
J. D. Donnhäuscr mit dem älteren Unger ziemlich gleichen Schritt. 
Sein Bruder P. H. Donnhäuser scheint die letztere Zeit seines Lebens 
in Cöln verlebt zu haben. In den daselbst im letzten Viertel des 
vorigen Jahrhunderts gedruckten Büchern ündet man zahlreiche kleine 
Vignetten, besonders zu den damals üblichen Gelegenheitsgedichten 
(Gratulatrien das.) angewendet. Einige sind D oder D. 30., andere 
P. H. D. fe. oder so. bezeichnet. Viele Blätter sind in den Jahrgängen 
des Almanach utile er agrable de la Loterie Eleetorale Palatine. A Man- 
heim 1769-1774, 12. 
399. Unbekannter Formschneider, welcher um 1760-1790 in 
_D_  Amsterdam gelebt hat. Man findet mehrere Holzschnitte 
1 von ihm, welche ungefähr in die Categorie der Blätter des 
091.119 alten Unger gehören, aber doch von geringerem Werthe 
sind. Der erste Buchstabe steht auf einem Blatte,. welches das Obser- 
vatorium eines Astrologen in antikem Costüme vorstellt, wie er seine 
Beobachtungen durch zwei Schreiber aufzeichnen lässt. Das zweite 
Zeichen findet man auf einem Holzschnitte mit der Vorstellung eines 
Volksfestes. Von_ zwei Blättern mit dem dritten Zeichen stellt das 
eine mehrere Männer am Tische vor, über welchen Fortuna das Füll- 
horn ausschüttet, und das andere führt vor eine Schenke, an welcher 
ebenfalls Männer an der bedeckten Tafel sitzen. Diese Blätter sind 
ungefähr 4 Z. 5 L. hoch und 2 Z. 5 L. breit. Sie gehören zu einer 
Folge, für welche auch P. van Knick und H. Numan gearbeitet haben. 
Letzterer scheint der Unternehmer geweseuxzu seyn. Er illustrirte 
Jan Luyckeiüs Ambachten, mehrere Almanache, die Aesop'schen Fabeln, 
und gab auch Carrikaturen heraus. Numan ertrank 1785 in der Nähe 
von Amsterdam.  
900. Ignace Duvivier oder Du Vivier, Landschafts- und Historien- 
maler, geb. zu Rians in Frankreich 1758fgest. zu Paris 1832. 
D-I2' Schüler von F. Casanova, machte er sich in Paris, und dann 
in Wien durch zahlreiche Werke bekannt, worunter die romantischen 
Landschaften besonderen Beifall fanden. Auch radirte Blätter finden 
sich von ihm, worin er S. Rosa, Loutherburg und Reinhart zum Vor- 
bilde nahm. Wir haben ihm im Künstler-Lexicon XX. S. 457 einen 
ausführlichen Artikel gewidmet, und bemerken daher nur noch, dass 
man den Buchstabe D auf Blättern einer Folge von Landschaften finde. 
Sie sind von Carl von Vittinghoff in Wien radirt, qu. 8. 
901. Jobst de Negker, auch Deneeker und Dienecker, irrig 
Danneckcr und Donnecker genannt, gehört zu den berühmtesten 
v? Formschneidern, welche in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts 
zu Augsburg thätig waren. Die beiden erStell Namen Stehen auf 
Formschnittwerken des Künstlers, und haben daher Berechtigung. Der 
Künstler selbst nennt sich aber in einem Schreiben an den Ka-iSer 
Maximilian I. von 1512 Jos Dienecker Formschneider von Antdorff zu 
Augsburg. Auf diese Urkunde macht Th. Herberger (Conrad Peutinger 
in seinem Verhältnisse zum Kaiser Maximilian I.  29) aufmerksam, 
und dadurch werden alle irrigen Angaben über die Geburtsstadt des
	        
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