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894.
die Composition des fraglichen Blattes von Tizian herrühret. Wenn
dieses sich so verhält, so kann weder auf Duifet, noch auf einen an-
deren Meister mit Sicherheit geschlossen werden.
891- Unbekannter Radirer, welcher der neueren italienischen
Schule angehören dürfte. Man findet ein frei und geistreich
radirtes Blatt, welches das Bild eines jungen Mannes vorstellt.
Er ist in 174 Ansicht nach rechts gerichtet, und mit einem Hute bedeckt,
auf welchem Federn angebracht sind. Um seinen Hals geht ein ge-
stickter Kragen. Rechts oben steht der Buchstabe D. und unten links
in der Ecke No. 17. H. 2 Z. 2 L. Br. 2 Z. 6 L. Dieses Blatt hat
ein älteres Ansehen, als man glauben sollte; es dürfte aber aus dem
vorigen Jahrhunderte stammen.
392. Unbekannter Kupferstecher, welcher im 17. Jahrhunderte
ß lebte, und in der Weise des O. Galle arbeitete. Der gegebene
Buchstabe steht unten rechts auf einem Blatte mit der Büste des
J G, Velius. Um das Oval liest man: Julias Caesar Velius Bononiensis,
und im Rande: Aeson quod Id bebe: Velio jam rediviua suo. In
animi grati memoräi Adolphus Occo F. F. H. 6 Z. 1 L. mit dem
Bande, Br. 4' Z. 1
893. Unbekannter Formschneider oder Zeichner, welcher in Frank-
D reich lebte, und zu den bedeutendsten Künstlern seiner Zeit ge-
hört. Durch die gefällige Mittheilung des Herrn Baron von Löffel-
holz wissen wir von einer reichen Titeleinfassung mit dem Buchstaben D.
Sie besteht aus mehreren Stücken, rausser den ornainentalen Theilen
auch aus sechs historischen Bildchen, welche die Verkündigung Mariä,
die Heimsuchung der Elisabeth, die Geburt Christi, die Verkündigung
an die Hirten, die-Flucht nach Aegypten und den Sieg Davids über
Goliath vorstellen. Am Betschämmel der Maria im ersten Bilde steht
der Buchstabe D. Diese Titeleinfassung dient zuCarpentras Liber
primus Illissarum. Auinioni 1532, fol. Diese Jahrzahl spricht nicht
wohl für Sebastian Duval,ßwelcher_zu den französischen Form-
schiieidern gezählt wird. Seine Holzschnitte sollen mit den Jahrzahlen
1575 und 1579 bezeichnet seyn. An Jean Duvet, den Zeitgenossen
nnsers Meisters D, ist ebenfalls nicht zu denken, da kein Holzschnitt
von seiner Hand bekannt ist. Eher könnte der Formschneidor Ed-
mond Douet eintreten, von welchem Bartsch XII. p. 54 No. 9 einen
Holzschnitt beschreibt. Er stellt die Madonna mit dem Kinde vor,
und ist in Helldunkel von drei Platten gedruckt. Links unten steht:
Andrea del. Sarzo lnv. , und oben Douet f.. wie Bartsch behauptet.
H. 8 Z. 8 L. Br. 6 Z. 3 L. Douet's Name kommt aber 11161112. immer
vor. Er fehlt im Drucke von Einer Platte, und auch das dreifarbige
Exemplar des Cabinet Cicognara ist ohne Namen._ Man zählt diesen
Douet zur französischen Schule. Er war vermuthlich Maler, und in
der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts thätig.
894. N. Duplat, Zeichner und Formschneider in Paris, gehört
zu denjenigen französischen Künstlern seines Faches, welche
DJE zum Aufschwunge der neueren Xylographie beigetragen haben,
so dass er mit den englischen Meistern aus den beiden ersten De:
cennien uiisers Jahrhuiiclerts,_einem Bewick, Clenell, Nesbit u. s. w.
ziemlich gleichsteht. Er erhielt desswegen1806 zur Aufmunterung
die goldene Medaille von 400 Frs. im Werthe, da sich seine Arbeiten
vor allen anderen durch Schönheit der Zeichnung, und Reinheit des
Schnittes auszeichneten. Blätter von seiner Hand findet man in ver-
schiedenen Werken, welche von 1795 an in Paris erschienen. Zu den