888
890.
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Gottlob August Dietelbach, Stempelschneider, trat um 1830 in
München auf, und fand 1837 an der k. Münze in Stuttgart eine An-
stellung. Er zeichnete auch G. A. D.
Drentwett, Stempelschneider in Augsburg, producirt seit 1845.
888. Unbekannter Kupferstecher, welcher zu Anfang des 17. Jahr-
D F hunderts in Goslar gelebt zu haben scheint. Sein Zeichen
(w. steht auf einem mittelmässigen Blatte mit einem Triumph-
wagen zur Erinnerung an die Vermählung des Herzogs Friedrich
Ulrich von Braunschweig-Lüneburg mit Hanna Sophia von Brandenburg.
Oben steht: Currus Nuptialis in honorem et gratulationem llluptiarum etc.
Excusus Goslariae 01 C. I GCXIV., qu. fol.
889. Unbekannter Formschneider, welcher um 1570 in Rostock
thatig war, und zu den Gehülfen des Jakob Lucius von Sieben-
9 bürgen zu zählen ist. Letzterer liess sich 1564 in Rostock nieder,
und gründete auch eine Buchdruckerei. Ein Werk aus seiner Offizin
hat folgenden Titel: Imaginum et Meditationum saerarum Libri III.
Nathan Chytracus. Rostochii per Jacobum Lucium. Anno M. D. LXXIII.
Dieses Buch ist mit 51 Holzschnitten geziert, welche Darstellungen
aus dem alten und neuen Testamente enthalten. Sie beginnen mit der
Schöpfung, und endigen mit dem Weltgericht. Der Buchstabe D steht
auf Blatt 29, welches die Fusswaschung des Herrn vorstellt. Die
übrigen Holzschnitte sind ohne Zeichen, sie rühren aber von dem
Meister D her. Auch_J. Lucius könnte Theil daran haben. H. 3 Z.
9 L. Br. 2 Z. 7 L. Vgl. Wiechmann-Kadow, die mecklenburgischen
Formschneider 8m. S. 26.
890. Unbekannter Maler, welcher im 17. Jahrhunderte lebte,
_9 und wahrscheinlich der französischen Scliule angehört. Man
findet dieses Zeichen auf einem radirten Blatte, welches die
Diana vorstellt, wie sie den Apollo aus den Banden des Pan befreit.
Er ist an einen Baum gebunden, schon aber liegt der Boeksfüssler von
einem Pfeile getroffen zu seinen Eüssen. Dieses tödtliche Geschoss
hat Diana abgesandt, welche links von einer Nymphe mit dem Köcher
begleitet herankommt. Unten "nach rechts steht der Buchstabe D.
H.6Z.9L. Br.8Z.5L.
Die späteren, mit dem Stichel retouchirten Abdrücke haben links
unten neben dem Buchstaben D die Schrift: Titian in. F. Bourlier ew-
cu. P. It. C. Brulliot, App. II. N0. 70, vermuthet einen italienischen
Meister des 17. Jahrhunderts, der Radirer scheint aber der französischen
Schule anzugehören. Auch Baron von Rumohr (Geseh. der k. Kupfer-
stichsammlung in Copenhagen S. 29) glaubt in den Charakteren und
im Landschaftlichen etwas Französisches wahrzunehmen. Der genannte
Schriftsteller scheint aber in der Composition einen tramontanen Nach-
ahmer der "Carraecesken" zu vermuthen, nicht den Tizian, dessen
Name in dem ihm unbekannten zweiten Drucke auf dem Blatte steht.
Er gibt seinen Artikel zur Ergänzung des Dictionaire des monogrammes
par F. Brulliot mit der Bemerkung, dass das von diesem Schriftsteller
I. N0. 1511 nach Marolles gegebene Zeichen mit dem seinigen nicht
übereintreffe. Diess ist augenfallig; Brulliot hatte aber dabei das
Blatt mit Diana und Apollo nicht im Sinne. Er handelt darüber im
Appendix II. N0. 70, wo die Verfasser der Geschichte des k. Cabinets
in Copenhagen nicht nachgesehen haben. B. von Rumohr fragt, ob
nicht allenfalls Duff et aus Lüttich, ein wackerer Carraccist, der Ver-
fertiger sei? Auch diese Frage wird mit Nein zu beantworten seyn,
da Gerhard Duffet, oder Dulfeit, der Schule des Rubens angehört, und