879. Unbekannter Formsohneider, oder Verleger, welchen Pa-
pillon Traite dtc. I. p. 269 einführte. Nach der Angabe dieses
Schriftstellers findet man das gegebene Zeichen auf einem Holz-
„ schnitte, welcher David vorstellt, wie er, nach der verlernen
Schlacht mit Hülfe seines Weibes Michol durch das Fenster
entkommt. Dieses Blatt soll zu einer Folge von biblischen Vorstellungen
gehören, welche wir ausserdem nirgends beschrieben gefunden haben.
Heller lässt den Monogrammisten um 1640 in den Niederlanden ar-
beiten, hat aber keinen anderen Gewährsmann, als den nicht immer
verlässigen Mr. Papillon. Vielleicht handelt es sich um den wenig
bekannten Zeichner und Maler Dallekin, welcher die Richtung des
P. P. Rubens verfolgte. Der Künstler Schmidt in Dresden besitzt von
ihm ein Bild der Findung des Moses von 1665.
880. Domenico Zampieri, genannt Domenichi-no, gehört zu
D den berühmtesten Meistern der Oarraccischen Schule, und wir
' haben ihm im Künstler-Lexicon XXII. S. 186-200 einen so
ausführlichen Artikel gewidmet, dass hier nur wenig zu sagen ist. Ob
der Künstler Gemälde oder Zeichnungen mit dem Buchstaben D. be-
zeichnet habe, wissen wir nicht, man findet aber Kupferstiche von
Dom. Barriere und anderen Meistern, auf welchen durch diesen Initial
der Name Domenichinws angedeutet ist.
881. Martin de Vos bezeichnete einige Gemälde und Zeichnungen
mit einem aus M D V bestehenden Monogramme, auf anderen
D Zeichnungen und auch auf Kupferstichen stehen aber die Ini-
figuravz-t tialen M. D. V. oder M. d. V. Hier handelt es sich um
einen Rebus, dessen Figuren den Namen Martin und Vos
ausdrücken. Links vom D deutet ein sitzender Aife nach dem Buch-
Staben, und durch das Thier ist Martin, Maerten, ausgedrückt.
Rechts sitzt der Fuchs, welcher im Holländischen Vos heisst. Beide
Thiere gibt Brulliot II. N0. 2820 in Abbildung, wir hielten diess aber
nicht für nothwendig, da die Schrift: D figuravit, beim Nachschlagen
messgebend ist. Man findet diesen Rebus auf einem Kupferstiche von
Johann Sadeler, welcher Adam und Eva im Paradiese von Thieren
umgeben vorstellt. Im Rande stehen Verse: Ornamenta novo jam
Cqnslant omnia mundo etc. H. 7 Z. und 6 L. Rand, Br. 9 Z. 6 L.
D_1ese Vorstellung gehört zu einer Folge von sieben Blättern unter
einem Titel, auf welchem zwei. Engel eine Tafel mit der Schrift halten:
IMAGO BONITATIS ILLIVS. SAP. CAP. VII. Serenissimo Principi
a0 Dno. D. Guilielmo V. Comiti Palaüw- Rhe. utriusque Bavariae Duci
T D. D. Gratitudinis suae chalcographus Jean. Sadeler Belga. Die
übrigen Blätter dieser Folge haben den vollen Namen des Malers.
Brulliot sagt, dass der Rebus auf einigen Gemälden und Zeichnungen
Vorkomme, was wir dahin gestellt seyn lassen. Die Schrift: D figuravit,
dfälltet auf eine Zeichnung. Ein Gemälde mit dem Rebus kennen wir
lllcht. Unter M. D. V. werden wir auf diesen Künstler zurückkommen.
382. Robert Delaunay scheint der Stecher jener-Blätter zu seyn,
D "ß '39 49 welche in gegebener Weise bezeichnet sind. Sollte in-
Da. Tdessen das erste Blatt nicht von Delaunay herrühren,
sculP- so müssten wir es dem Eustach Danzel zuschreiben.
Letzterer soll 1775 in Paris gestorben seyn, zu einer Zeit, in welcher
Delaunay 21 Jahre zählte, und erst seine Laufbahn betrat. G. B. Grenze,
11111 dessen Bild es sich handelt, starb 1805, und somit möchten wir
für Delaunay eher stimmen. Dieser Künstler starb 1815.
La piäuä filiale. Eine um den sterbenden Vater versammelte_ Fa-
milie, nach J. B. Greuze. Unten steht Die f, gr. qu. fol.