Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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vonshire. Executed by Richard Earlom etc. 3 Vols with 300 Plates and 
the Portraits of C. Lorrain. Eich. Earlom und J. Boydell. London, 
J. Boydell. Hurst etc. (1777). Zweite Auflage 1819, fol. Ueber die 
Gemälde-Gallerie des Herzogs handelt Passavant in seinem Werke 
über Kunst und Künstler in England. 
377. Domenico Gamnagnola soll nach einer handschriftlichen 
D Bemerkung bei Bruliot II. N0. 550 einen grossen Holzschnitt 
' mit dem Buchstaben I). bezeichnet haben. Dieses Blatt stellt 
drei Kinder neben einem Piedestale vor, das eine sitzend, wie es nach 
dem an dem Knochen nagenden Hunde blickt. Brulliot sah nie ein 
Exemplar dieses Holzschnfttes, und wir sind in derselben Lage. Nur 
eine Landschaft mit vier nackten Kindern und einem Hunde finden 
wir beschrieben. H. 11 Z. 3 L. Br. 15 Z. 2 L. Dieses Blatt soll 
aber ohne Zeichen seyn, und daher ist es von der obigen Vorstellung 
verschieden. Es finden sich indessen mehrere Holzschnitte mit dem 
Namen Campagnolaüs, welche von 1517-1518 datiren , und somit in 
die Blüthezeit des Künstlers fallen. Einige gab der Kunsthändler 
und Drucker Vieceri in Venedig heraus. Er zeichnete auf diesen 
Blättern Il Vieccri, worunter einige Chalcologen Vecelli, d. h. Tizian 
Vecelli, verstehen wollten, so dass man die Zeichnung diesem Meister 
zuschrieb. Compagnola folgte aber mehr der Richtung des Giovanni 
Bellini, und hat nach Tizian weder in Kupfer gestochen, noch in 
Holz geschnitten. Vieceri liess um 1550 alte Platten mit dem Namen 
Campagnolzüs wieder abdrucken, oder schnitt vielleicht selbst den 
Namen desselben ein. Der Formschneider der Tizian'schen Schule ist 
Domenico dalle Greche, welcher von Heinecke, Malpe u. A. mit 
Dom. Campagnola verwechselt wurde. Eine Landschaft mit St. Hiero- 
nymus, welcher rechts nach zwei wilden Thieren sieht, deren eines 
ein Löwe ist, hat unten rechts den Namen: DOMINICVS, gr. qu. fol. 
Die Composition scheint von Tizian zu seyn, und dasselbe Bild gibt 
Bartsch P. gr. XIII. p. 385 an. Nach der Behauptung dieses Schrift- 
stellers, wenn er je nach Autopsie urtheilt, ist der Holzschnitt: DO- 
MINICVS CAMPAG. bezeichnet. Bartsch schreibt daher die Compo- 
sition dem Campagnola zu, und der Formschneider ist ihm ein Unbe- 
kannter. Abdrücke mit dem Namen DOMINICVS allein kommen sicher 
vor, da auch R. Weigcl im Kunstkatalog N0. 14,612 einen solchen 
beschreibt. Es ist daher die Abbreviatur CAMPAG. später einge- 
schnitten, oder es handelt sich um einen anderen Holzschnitt. In 
diesem Falle müsste er aber von Dom. Campagnola herrühren, was 
wir nicht wohl glauben können, da dieser Künstler kein Blatt nach 
Tizian gestochen hat, und er namentlich als origineller Kupferstecher 
zu beurtheilen ist. 
Wenn der oben nach Brulliot erwähnte Holzschnitt wirklich mit 
D. bezeichnet ist, so muss man eher Dominicus, d. i. D. dalle 
Greche lesen, wenn nicht die Composition in den Kupferstichen des 
Meisters volle Analogie findet. Unter D. C. kommen wir auf D. Com- 
pagnola zurück. 
373. Unbekannter Goldschmied oder Graveur, dessen Lebenszeit 
 . die beigefügten Jahrzahlen bestimmen. Im grünen Ge- 
 wölbe zu Dresden sind zwei schön gravirte Silberplatten 
16 D 30 mit dieser Bezeichnung. Jene mit D 1629 stellt die Ver- 
  -kündigung vor. Die Platte von 1630 enthält das Bildniss 
des Ohurfürsten Johann Georg II. von Sachsen. Eine dritte Platte 
.ist ohne Zeichen und Jahrzahl. Sie gibt die Bildnisse des Churfürsten 
Johann Georg I., von dessen Gemahlin und des Churprinzen.
	        
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