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Goldgulden des Königs Albert, und auf denjenigen, die für König
Friedrich in Frankfurt geprägt wurden. Alle diese Münzen wurden
vor 1432 geprägt, und somit hat man einen Zeitabschnitt von minde-
stens 10 Jahren, während welchen dieses gothische D als Wardein-
zeichen der Frankfurter Goldgulden vorkommt. Es fragt sich aber,
ob sie alle unter Derrembach's Aintirung geprägt wurden. Vergl.
E. Rüppel, die Abzeichen, Namen und Initialen auf Frankfurter Mün-
zen uiid Medaillen, im Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst,
Heft 8 S. 58.
871. Stempel der englischen Silberschmieden-dessen siesich
B mit Beifügung eines Symbols auf den Ciselirwerken von 1478 bis
1497 bedienten. Im Pembrocke College zu Cambridge ist ein
Gefäss mit diesem Stempel unter dem Namen Anathema-cup bekannt.
Vgl. Art Journal 1855 p. 269.
372. Unbekanntes Zeichen, welches in der französischen Aus-
gabe des Monograinmeuwerkes von J. F. Christ ohne Er-
klärung, und ohne weitere Angabe beigefügt ist, und auch
von Heller und Brulliot aufgenommen wurde. Die Nach-
bildung dieses Monogramms verdankt man dem Mr. de Ma-
rolles, sie ist aber jedenfalls ungenau. Entweder handelt es sich um
das Zeichen des- Meisters C G N0. 5.5, oder um den Monogram-
misten D N0. 890.
873. Unbekanntes Zeichen, welches, wie das obige, durch Ma-
rolles auf die Liste kam, und auch von den späteren Schrift-
stellern in den Werken über Monogrammenkunde aufgenommen
wurde. Keiner konnte Aufschluss geben, und dennoch glauben
wir nicht, dass das Zeichen erfunden sei. Marolles besass
eine sehr bedeutende Kupferstichsammlung, so dass die Ver-
muthung nahe steht, er habe es auf irgend einem Blatte vorgefunden.
Jedenfalls ist das Zeichen verunstaltet, wahrscheinlich jenes, welches
unten mit dem Beisatz Fac. vorkommt.
B74. Dosso Dossi, einer der Hauptmeister der Schule von Ferrara,
welcher dem Garofolo in ziemlich verwandter
Richtung zur Seite steht, ist der Träger dieses
wä-h Zeichens. Man findet es auf einem Gemälde
Ü in der k. k. Gallerie zu Wien, ausserdem ist
uns aber kein Werk mit einem solchen bekannt. Der Knochen (Osso,
d'Oss'o) gibt die Anspielung auf den Namen, welchen der Künstler von
dem Dorfe Dosso bei Ferrara führte. Das in Wien vorhandene Bild
stellt den hl. Hieronymus mit dem Crucifix in einer Höhle betend vor.
Im Hintergründe ist Landschaft mit einer Kirche, und in der Ferne
bemerkt man Figuren. Das D mit durchgeschobenem Knochen ist aber
auf dem Gemälde nicht in der gegebenen Richtung, sondern von links
nach rechts gewandt. Wir haben es, sowie Brulliot II, No. 2821, nach
dem Stiche des Quirin Boel copirt, welcher die Vorstellung von der
Gegenseite genommen hat. Im Künstler-Lexicon III. S. 462 haben
wir eine Anzahl von Gemälden dieses Meisters verzeichnet, es sind
aber hier und da. noch Bilder streitig, da die wenigsten bezeichnet
sind. Auch wird es schwer seyn, auszuscheiden, was dem Dosso, und
was dem Gio. Battista Dossi angehört. Beide arbeiteten gemeinschaft-
lich und huldigten derselben Richtung. Dosso steht aber höher in-
dem er in Tiefe und Lebhaftigkeit der Farbe selbst _den Garofolo uber-
triift. Er theilt aber mit diesem alle Eigenthümlichkeiten der Dar-
stellung, und daher kommt es, dass dem Garofolo Bilder von Dosso