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Lohgärber, dessen Don Quixote, und Hasenclevefs Jobsiade nicht
Veranlassung zu jenem Aufschwunge des Geistes, in Kraft dessen
er Werke schuf, die zu den Glanzpunkten der deutschen Kunst ge-
hören. Doeh wozu des Lobes; wir haben solches im Künstler-
Lexicon VII. S. 462 ff. nach Gebühr gespendet, mit Hinweisung auf
die Werke des Meisters, welche die Veranlassung gaben. Lessing
wurde 1858 Direktor der Gallerie in Carlsruhe, nachdem er eine
Reihe von Jahren die Stelle eines Professors der Akademie in Düssel-
dorf bekleidet hatte.
Zur Ergänzung des Artikels in dem genannten Wörterbuchs
wollen wir das Verzeichniss der Kupferstiche und Lithographien nach
Bildern Lessingis beifügen, da auf einigen Bildern und Zeichnungen
die Initialen des Namens vorkommen, und zugleich eine Uebersicht
seiner Hauptwerke gewonnen wird.
Mehrere Gemälde und Zeichnungen dieses genialen Meisters .sind
mit den Initialen des Namens bezeichnet, andere, besonders die
grösseren Werke tragen den Namen desselben. In seiner früheren
Zeit signirte er öfter auf solche Weise. So stehen die grossen Ini-
tialen mit der Ziffer 30 auf dem schönen Bilde nach Uhland's Schloss
am Meere. Die Buchstaben der zweiten Reihe mit der Jahrzahl 1851
findet man auf dem Gemälde mit der Flucht des Kaisers Heinrich VI.
auf Schloss Rolland, dem Rittergute des Friedensrichters A. Fahne
in Cöln. Die dritten Initialen stehen auf einem lithographirten Blatte
von C. Wildt, welches Huss auf dem Ooncilium in Constanz vorstellt,
nach dem Gemälde im StädePschen Institute zu Frankfurt am Main.
Wenn dieses Bild nicht mit den Cursiven bezeichnet ist, so ist es
wahrscheinlich die Zeichnung, welche dem Lithographen vorlag. Wir
haben nämlich die Versicherung erhalten, dass auf mehreren Zeich-
nungen des Künstlers die Initialen C. F. L. in Oursiven vorkommen.
Man findet sie aber auch auf Gemälden, wie unten in der Mitte auf
dem berühmten Bilde der Hnssitenpredigt von 1836. Auch das Ge-
mälde mit Kaiser Heinrich V. und Papst Paschalis von 1840 ist mit
den Cursiven bezeichnet. Im Düsseldorfer Künstler-Album I. 1851
findet man eine schöne Original-Lithographie, welche den kühnen
Sprung des Wolf Eberstein zu Pferd vom Felsen herab in den See
vorstellt. Dieses Blatt ist mit den vierten Initialen bezeichnet, 4.
Auf einer Radirung des Meisters im Album deutscher Künstler, wel-
ches zu Düsseldorf bei J. Buddeus erschien, erscheinen die Buch-
staben verkehrt mit der Jahrzahl 1839. Dieses Blatt stellt zwei Ein-
siedler vor, wie sie eine felsige Gegend bepflanzen, qu. fol. Eine
seltene Radirung des Meisters, das Kloster mit Mauer in bergiger
Landschaft, kommt im frühen Drucke ohne Initialen vor, qu. 8.
Das trauernde Königspaar, nach Uhland's Ballade. Berühmtes
Gemälde im Besitze des Kaisers von Russland. Gestochen von
G. Lüderitz nach der Originalzeichnung für den Verein der Kunst-
freunde in den preussischen Staaten 1837, roy. fol. Lithographirt
von Paalzow, nach einem Gemälde von Grünler, roy. fol.
Die Hussitenpredigt, Gemälde im Besitze des Königs von Preussen.
Nach der Zeichnung von Sonderland gestochen von A. Hoifmann,
qu. fol. Lithogr. von H. Eichens, qu. roy. fol.
Leonore, nach Bürger's Ballade. Das Gemälde ist im Besitze
des Königs von Prenssen. Lithogr. von Marin-Lavigne, gr. qu. fol.
Lithogr. von, F. Jentzen für den dritten Jahrgang des Rheinisch-
Westphälischen Kunstvereins 1831, gr. qu. fol. Lithographirt von
J. Raabe, qu. fol.