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727.
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Radirungen.
Wenn schon die Holzschnitte des Meisters Antoniszoon theils zu
den grossen Seltenheiten gehören, so kommen die Nadelarbeiten nur
äusserst selten vor. Brulliet II. No. 2819 spricht von einem Bildnisse
des Kaisers Carl V., und-von einem allegorischen Blatte, welches eine
Frau mit dem Kinde und einem Füllhorn vorstellt. Die nähere Be-
schreibung der Blätter unterlässt er.
18) Kaiser Carl V. Brustbild mit dem goldenen Vliesse, und
einer Kappe auf dem Haupte. Er ist mit den Händen vorgestellt.
Rechts oben über dem Wappen steht: Carolus V. Imperator. Höhe
5 Z. 7 L.? Br. 3 Z. 11 L.
Im ersen, sehr seltenen Drucke bemerkt man geringe Nachhülfe
mit dem Stichel. Später wurde das Blatt mit dem Stichel vollendet,
und mit der Jahrzahl 1584 bezeichnet.
19) Kaiser Maximilian.
20) König Philipp II.
21) König Philipp III.
Diese Bildnisse werden in The Ottley Collection of prints. London
1837 , p. 27, dem Anton Cornely zugeschrieben , worunter aber der
Verfasser des Cataloges den C. Antoniszoon versteht. Die Bildnisse
sind leider nicht beschrieben, und somit können wir nicht bestimmen,
ob vielleicht das eine oder das andere von Jan Cornelis Vermeyen
radirt' ist. Dieser Meister bediente sich eines aus C1 bestehenden
Monogramms, welches Frenzel im Catalog Sternberg II. N0. 1291
für C T nahm.
22) Eine Frau mit dem Kinde in den Armen und einem Füllhorn.
Brulliot II. N0. 2819 behauptet, dass dieses Blatt mit dem Zeichen
versehen sei. Darunter versteht er die Initialen C T mit dem oben
gegebenen mittleren Beisatze. Es wird somit von keinem Blatte des
Jan Cornelis Yermeyen die Rede seyn.
23) Die Zerstörung des Thurmes von Babel. Mit holländischen
Inschriften und dem Zeichen des Meisters, unter welchem die Jahr-
zahl 1547 steht. H. 11 Z. 9 L. Br. 13 Z. 11 L.
Diese äusserst seltene Radirung wird im Oatalog Detmold N0. 556
angegeben.
726- Gesaro Turco, Maler, wurde um 1510 zu Ischiella im König-
C reich Neapel geboren, und von Amato Vecchio unterrichtet,
T. bis er an Andrea da Salerno einen weiteren Meister fand.
Es finden sich historische Bilder von seiner Hand, welche zwar keinen
Künstler ersten Ranges verrathen, aber doch durch geschmackvolle
Composition und harmonische Färbung ihn empfehlen. Im Ganzen
folgte er der Richtung desA. da Salerno (Sabatini), er führte aber
den Pinsel viel breiter, als dieser Meister. Im Chore von St. Maria
Nuova zu Neapel sind Frescogemalde von ihm, welche von Papa JUB-
restaurirt wurden. Turco starb daselbst 1560.
727. Unbekannter Maler, welcher zu Anfang des 18. Jahrhunderts
CT thätig war, wahrscheinlich in Holland. Wir kennen ein Ge-
mälde mit den Initialen CT. Es stellt die Erstürmung einer
Veste vor, welche man im Grunde links sieht. Rechts bemerkt man
einen Reiter mit dem Pferde am Zügel, undendere Figuren. Dieses
Bild ist gut gemalt, und von schöner Färbung.