280
721
722.
Galleriewerk mehrere Blätter lieferte, kann keine Rede seyn. Er
wurde gegen 1647 geboren, und war bei der Wahl des Pfalzgrafen
zum Churfürsten erst drei bis vier Jahre alt. Huber, Handbuch 8m. I.
S. 234, will wissen, dass ihu die Italiener Della Croce, und die Hol-
länder Vercrnys genannt haben. Der Kupferstecher Dirk oder Theodor
Vercruys ist aber ein ganz anderer Meister. Auf dem Bildnisse des
Fedra Inghirami nennt er sich allerdings Teodoro della Croce, der
deutsche Th. Crüger leitet aber seinen Namen von Krng ab, und nicht
von Kreuz (Kruys, Croce).
Nach Brulliot findet man die gegebenen Zeichen auf Blättern nach
verschiedenen Meistern, welche in der Behandlung an F. Villamena
erinnern. Sie sind aber mit weniger Geschmack gestochen, und die
Gesetze der Harmonie in Licht und Schatten hatte der Künstler im
geringen Masse inne. Brulliot macht besonders auf die Blätter nach
Andrea. del Sarto aufmerksam. Sie stellen das Leben des Täufers
Johannes nach den Fresken im Versammlungslokale der „Compagnia
dello Scalzo" zu Florenz vor. Das Werk besteht in 14 Stichen mit
einem verzierten Titelblatte, welches das Bildniss del Sarto's und die
Dedication an C. de Medicis enthält. Zwei Compositionen sind aber
von Francia Bigio, gr. qn. fol.
Dann findet man auch Blätter mit den Initialen D. K., welche
ebenfalls dem Theodor Crüger aus Nürnberg zugeschrieben werden.
Der Künstler müsste daher nur in Deutschland auf diese Weise ge-
zeichnet haben, und zwar nach dem Namen Dietrich Krüger. Diess
wäre allerdings nicht sehr auffallend; die Blätter mit D. K. tragen
aber entschieden den deutschen Charakter, und könnten desswegen
wohl von einem anderen Meister dieses Namens herrühren, vielleicht
von dem Hamburger Theodor Krüger. Die Stiche nach G. Weyer und
A. Dürer von 1614 verrathen keine Nachahmung des F. Villamena.
Diess ist auch nicht mit dem ausdrucksvollen Blatte der Fall, welches
Christus am Oelberge vorstellt: Dion. Calvart inv. Bologna 1614-.
Dietrich Kruger so. Ein Gleiches verhält sich mit dem Blatte von 1613,
welches die Rückkehr der heil. Familie aus Aegypten nach F. Bigio
vorstellt, und denselben Namen trägt. Alle diese Blätter muss der
Künstler noch in Deutschland, wahrscheinlich in Nürnberg gestochen
haben. Die Nachbildung der Fresken des A. del Sarto begann er erst
nach 1615, da das erste Blatt mit der Jahrzahl 1618 versehen ist.
Von dieser Zeit an muss auch die Umänderung des deutschen Dietrich
Krüger in Theodore Cruger, und der Gebrauch des Monogramms CT.
statt der Buchstaben DK. datiren, wenn es sich nämlich von dem
einen und demselben Künstler wirklich handelt.
721- Julius Cäsar Thäter, Professor der Kupferstecherkunst an
T der k. Akademie in München, geb. zu Dresden 1804, gehört
J 0 zu den berühmtesten Meistern seines Faches. Wir haben ihm
im Künstler-Lexicon XVIII. S. 292 verdientes Lob gezollt. und auch
den grössten Theil seiner Blätter verzeichnet, so dass hier nur das
Monogramm des Künstlers beizufügen ist. Er bediente sich desselben
nur selten. Wie oben gegeben steht es auf einem Blatte nach der
Zeichnung von A. J. Carstens, welche das Schifl" des Charon vorstellt,
gr. qu. fol.
722. Dr. Gar! Theodori, Kunstliebhaber, und Canzlei-Rath des
Herzogs Maximilian in Bayern, malte in seiner früheren
Tf Zeit schöne Landschaften in Oel und Aquarell, und radirte
; . auch mehrere Blätter in Kupfer. Auf Gemälden und Zeich-